Sehenswertes
Ribat, Mausoleen, Moscheen
Architektonische Anarchie
Arabischer Kunst
Der Ribat : täglich außer Montag und an Feiertagen geöffnet von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr; in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 1. Mai nur von 14 bis 17.30 Uhr. Eintrittsgeld bereithalten. Das 796 gegründete Wehrkloster war von Anfang an festungsartig ausgut, wurde jedoch nachträglich von zusätzlichen Wehrmauern umgn. Der ganze Komplex vermittelt den Eindruck architektonischer Anarchie. Nicht ein einziger Bestandteil gleicht dem anderen; vergeblich versucht das Auge, Halt in nicht vorhandenen Symetriestrukturen zu finden. Bei Sonnenuntergang und während der obligatorischen Ton- und Lichtschau verstärkt sich dieser Eindruck noch. Im Hof, auf drei Seiten von zwei oder drei Etagen mit Zellen umgn, erhebt sich der Nador, ein Wachturm für die Mönchssoldaten. Der ehemalige Gtssaal beherbergt ein kleines, aber feines Museum: zu den Exponaten zählen Manuskriptstücke in kufischer Schrift, kunstvoll bemalte Bücher, alte Stoffe und Miniaturen. Beachtenswert das einzigartige arabische Astrolabium aus dem 10 Jh. Und nun wieder mal was für die Gesundheit, indem man den Nador hinaufkraxelt. Von dort aus liegen einem Ribat und Stadt zu Füssen. Innerhalb der Ringmauern des Ribat und in der näheren Umgebung glaubt man, zwischen imposanten Filmkulissen herumzulaufen.
Das Bourguiba-Mausoleum ist dazu bestimmt, letzte Ruhestätte des einst omnipräsenten Landesvaters zu werden. Die Bauarbeiten verschlangen das nette Sümmchen einiger Millionen tunesischer Dinare; und das Resultat ist dementsprechend. Übrigens kostet der Prachtbau auch weiterhin die Steuergroschen der tunesischen Bevölkerung. Böse Zungen behaupten, ein mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattetes Medium habe den Tod des »Combattant suprême« für den Tag vorausgesagt, da die Bauarbeiten beendet würden. Also bosselt man weiter herum, fügt hier noch etwas hinzu, nimmt dort die Arbeiten wieder auf und so weiter und so fort; wohl zur Zufriedenheit manch eines Baulöwen. Das Mausoleum bietet ein harmonisches Gesamtbild, geizt nicht mit Zierrat aller Art und besteht in der Hauptsache aus einer vergoldeten Kuppel, einer Galerie aus Marmorsäulen und zwei 25 m hohen Minaretten. Zwischen Mausoleum und Ribat erstreckt sich der weitläufige Seefriedhof des Sidi el Mézeri, in jüngster Vergangenheit hart bedrängt von städtulichen Maßnahmen und dem Straßenbau. Vor dem Friedhof, zwei achteckige Gebäude, darunter ein Märtyrerdenkmal für sin Widerstandskämpfer.
Die Große Moschee aus dem 9. Jh. erhebt sich unmittelbar nn dem Ribat. Einige der Säulen aus dem Gtsraum ruhen auf antiken Kapitellen.
Von hier aus weiter zur Bourguiba-Moschee in der Medina, die selbstverständlich nach dem langjährigen Präsidenten Tunesiens benannt ist und im Jahre 1963 erbaut wurde. Entwurf und Architektur folgen traditionellen Mustern, die Innenausstattung ist von ausgesuchter Finesse. Sechsundachzig rosa Marmorsäulen stützen den für tausend Gläubige konzipierten Gtssaal. Mit der Inneneinrichtung waren die renommiertesten Künstler des Landes befaßt. Ein goldenes Mosaik schmückt das Halbgewölbe über dem Mihrâb und Handwerker aus Kairouan fertigten die fast zwei Dutzend Teakholztüren.
Eine Besichtigung des Parks der Präsidentenresidenz in Skanès, 3 km von Monastir, war bis vor kurzem in Abwesenheit des Hausherrn möglich. Vor der Kulisse des Meeres lustwandelt man durch ansprechende Gärten. Nähere Auskünfte erhält man im Fremdenverkehrsamt.