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Bergdörfer

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Richtung Ksar Ouled Debbab, Douirat, Chenini und Guermessa

Ksar Ouled Debbab: besonders eindrucksvolle Anlage. Vor nicht allzu langer Zeit beherbergte der von der Bevölkerung aufgegne Ksar noch ein Hotel. Heute zieht hier nur noch der Geier seine Kreise. Dabei zählt das gut erhaltene Bergdorf zu den hübschesten seiner Art. Es erhebt sich auf einem Felsgipfel hoch über dem Tal vis-à-vis einer feierlich anmutenden Bergkette.

Sich Richtung Remada, dann Tataouine halten; nach 10 km kommt der Ksar am Ortsausgang in Sicht.

Wohnungen im Fels

Asphaltierte Straßen

Douirat: die ehemalige Karawanenetappe liegt etwa 20 km südwestlich von Tataouine und 9 km westlich von Ouled Debbab und ist über eine asphaltierte Straße zu erreichen. Sobald man sich dem modernen Ortsteil nähert, rechts abbiegen und noch etwa einen Kilometer weiterkutschieren. Und schon stößt man auf die ehemaligen, an mehreren Stellen in den Fels vorgetrinen Wohnstätten. Heute gehört der Ort wieder den Geistern des Gebirges, und die noch erhaltenen Aushöhlungen wirken gespenstisch und unwirklich wie das Schloß in Emily Brontës romantischem Lisdrama »Wuthering Heights«. Es fällt schwer, sich in die Zeit zurückzuversetzen, da Douirat noch prosperierende Etappe des Karawanenhandels war, bevor es seine Macht an Tataouine abtreten mußte.Heute liegt das Dorf verlassen in der Sonne. Beim Streifzug durch die Ruinen eröffnet sich ein beeindruckender Panoramablick über die ebene und die Berge. Das Tiefgeschoß der Moschee besichtigen, sowie rechter Hand davor einen kleinen anonymen Friedhof: die Grabstätten sind jeweils nur an einem ungeordneten Steinhaufen zu erkennen.

Chenini: einer der meistbesuchten Ksour, dessen Häuser in steil abfallende Felswände eines Hügelgrats eingegraben wurden. Die Straße bis Tataouine wurde unlängst asphaltiert. Der Empfang durch die Einheimischen verläuft hier weniger herzlich als in Douirat. Chenini besitzt eine unterirdische Moschee, nahe bei einen Friedhof mit riesenhaften Grabsteinen, eine vorsintflutliche Ölmühle und eine Höhlenbäckerei. Der Fremdenführer zeigt einem auch die Überreste der ersten Ansiedlung und die fünf Bergquellen, von denen die Jungen mit dem Dromedar oder dem Esel das Wasser holen. Da er nur seine Muttersprache beherrscht, gestaltet sich die Verständigung etwas mühsam. Um dorthin zu gelangen, links den Weg hinaufklettern, der zum verlassenen Dorf führt.In einer von Reisegruppen gern besuchten Raststätte serviert man scharf Gewürztes zu verträglichen Preisen. Jedenfalls, solange man sich an feste Nahrung hält: halb Verdurstete werden ihre Reisekasse plündern müssen!

Freundliche Dörferbewohner

An der holprigen Piste zwischen Douirat und Chenini fielen uns geschäftige Berberfrauen auf, die rund um einen Brunnen Wäsche walkten. Bis zu einer geeigneten Wasserstelle legen sie oft mehrere Kilometer zurück. Die Wäsche breiten sie auf dem Boden zum Trocknen aus lustige Farbklechse inmitten einer eintönigen Steinwüste.

Guermessa: ab Chenini wieder der Piste nach Tataouine folgen und 2 km nach dem neuen Dorfteil Richtung Guermessa links abbiegen. Nur Mut, noch liegen 8 km steinigen Weges entlang von Telegraphenmasten vor uns; die Straße ist jedoch machbar. Je mehr wir uns dem Dorf nähern, desto wilder gibt sich die Landschaft ringsum. Guermessa ist eine der sehenswertesten Stätten weit und breit. Die ersten Bewohner siedelten zunächst auf der von beiden am höchsten aufragenden Bergspitze, nutzten dann aber auch die nach Süden abfallende Flanke. Die einheimischen Berber sind überaus gastfreundliche Menschen und haben bis in unsere Tage zahlreiche Traditionen beibehalten. Vom Dorf aus bietet sich ein berauschendes Panorama auf die umliegende Gegend. Eine brauchbare Piste verbindet Guermessa mit Ghoumrassen.Von Guermessa bis Tataouine sind es zwanzig Kilometer, davon sind fünfzehn Kilometer unasphaltiert.

Ksar Ghilane: 90 km westlich von Chenini, macht dreieinhalb Stunden Piste, die nur mit Allradantrieb zu bewältigen sind. Es handelt sich um eine faszinierende Oase, die im Osten und Westen von einem Wüstengebirge, im Süden von einer Sandwüste eingekesselt ist. Spätestens hier beginnt die Sahara. Wer will, kann in den Dünen zelten. Den Ksar, fünf Kilometer außerhalb der Oase zwischen Sanddünen gelegen, erreicht man auf dem Rücken eines Dromedars. Dort erwartet den Besucher ein mit Duschen und Toiletten ausgestatteter Campingplatz sowie eine zum Baden unter Palmen einladende lauwarme Quelle. Abends wirds es recht laut, zahlreiche Reisebusse steuern den Platz an. Also rechtzeitig vor Ort eintreffen.

Zeltplätze

Ein zweiter knochenharter Zeltplatz mit Schwimmbad ist im Bau. Am angenehmsten ist jedoch nach wie vor ein Bad in dem heissem Schwefelwasser, das aus einem artesischen Brunnen sprudelt. Obacht, kein Trinkwasser! Am Zeltplatz brechen die Touren zu Fuß oder auf dem Rücken von Kamelen auf. Eine Stunde Kamelritt Richtung Nordwesten erreicht man ein von den Franzosen im Zweiten Weltkrieg restauriertes römisches Feldlager, das man auch zu Fuß gut erreicht. Zurück über die Litfaßsäule am Ortseingang letzterer wandert aber ständig mit den Dünen, die den Weg zuwehen.