Presidio und Golden Gate
Teil 5
Religiöse Bildhauerkunst: »Kreuzabnahme« aus dem 15. Jh., Brüsseler Tapisserien, mit Intarsien verziertes Mobiliar, eine besonders schöne »Madonna mit hl. Anna und Jesuskind« aus geschnitztem, polychromen Holz (16. Jh.), »Adam und Eva« aus Alabaster, kleine religiöse Kunstobjekte, eine »Dreifaltigkeit« aus Kalkstein (15. Jh.), ein Reliquiar und ein Kruzifix aus Grubenschmelz (Limoges, 13. Jh.) sowie ein expressiver »Christus in Fesseln«.
Galerie Robert Dollar: Hubert Robert, »Widerstand zwecklos« von Fragonard, »Die Kartenlegerin« und »Partie carrée« von Watteau, François Boucher (genau, der mit den properen, nur notdürftig verhüllten Frauenspersonen) ... Das Mobiliar hier stammt aus dem 18. Jh.
Diane und Alfred Wilsey Court: Skulpturen von Rodin, die »Hochzeitsszene« von K. Makowski.
Saal 15 (wieder in der Naify Gallery): flämische Kunst, David Teniers, Bruegel der Ältere, Frans Hals, Gabriel Metsu, »Die Hochzeit des Tobias und der Sarah« von Jan Steen, hübsche Elfenbeinfigürchen (»Herkules als Kind mit Schlange«).
Französische Schule des 18. Jhs: Oudry, »Compagnons de Diane« und »Vertumnus et Pomona« von Boucher, Nattier, Van Loo usw.
Klassizismus des 18. und 19. Jhs: Greuze, Elisabeth Vigée-Lebrun, Jacques Louis David, Houdon, Canova.
19. Jh.: John Constble, Corot, der Orientalist Jean-Léon Gérôme, Bouguereau, Couture, Courbet, James Tissot, Degas, Manet, Fantin-Latour, Géricault, »Der Ku«ß von Rodin, »Canal Grande in Venedig« und »Water Lillies« von Monet, »Paysage à Beaulieu« von Renoir, Pissarro, Boudin, Cézanne, Sisley, »Montmartre« von Van Gogh usw.
Schlußendlich jeweils noch eine Wechselausstellung zu einem bestimmten Thema.
Cliff House/Seal Rocks: um die 1066-190 Point Lobos Ave. Hält man sich eh in der Ecke des California Palace of the Legion of Honor auf, so sollte man auf jeden Fall einen der schönsten Blicke über die Felsküste, den Pazifik und die Seals Rocks mitnehmen. Wie man hingelangt: Bus 38 (Geary-PT. Lobos) auf der Geary St. bis Endhalte. Dann muß man nur noch ein paar Schritte zu Fuß den Hügel hinuntergehen.
Mit Vorliebe promenieren hier ganze Familien â hingewiesen sei nur auf den zwei- bis dreistündigen Fußmarsch zwischen dem Cliff House und der Golden Gate Bridge: Felsküste und traumhafte Behausungen!). Das erste Cliff House wurde übrigens 1863 erbaut. Dummerweise strandete ein Schiff ausgerechnet an diesem Felsen, dessen Ladung auch noch aus Dynamit bestand (ein zweiter dummer Zufall). Ein Teil des Hauses hielt der Druckwelle nicht stand. Ein paar Jährchen später brannte der klägliche Rest auch noch am Weihnachtstag nieder (schade um den schönen Weihnachtsbaum!). Gegen Ende des Jahrhunderts machte sich ein gewisser Adolphe Sutro an den Wiederaufbau â auf sein Konto gehen die berühmten Bäder â das vom Pech verfolgte Gemäuer wurde kurz darauf aber wieder ein Raub der Flammen. 1909 tauchte dann ein neues Cliff House aus den Pazifikfluten auf, das seither derart viele bauliche Veränderungen erfahren hat, dass es in seiner heutigen Gestalt kaum noch von Interesse ist. Essen dort ist teuer â kein Wunder bei dem Touristenansturm! â bei umstrittener Qualität. Wer nur sein Frühstück hier einnimmt, geht dagegen kein Risiko ein darf dennoch zum Seals Rock rüberschauen. In einem Besucherbüro sind Fotos vom alten Zustand des Cliff House zu sehen, gewürzt mit einigen damit in Zusammenhang stehenden Anekdoten. Klar, dass ein Andenkenladen an so prominenter Stelle nicht fehlen darf. Wenigstens der Eintritt in das kleine Museum für Instrumente und mechanisches Spielzeug ist umsonst. Manche Exponate funktionieren bis auf den heutigen Tag.
San Francisco Fire Department Museum: 655 Presidio Ave. und Bush St., T. 861-80 00 (Apparat 365). Donnerstags bis sonntags von 13-16h geöffnet; feiertags geschlossen. Für alle unsere Leser(-innen) mit einer Schwäche für Feuerwehrleute. Interessante Fotoausstellung, Handpumpen, Feuerwehrautos und Souvenirs von Lillie Hitchcock Coit, deren Leidenschaft diese heldenhafte Gesellschaft so sehr entfachte (siehe »Coit Tower« unter »Sehenswertes in North Beach und Russian Hill«).