Alcatraz
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Gefängnisinsel Alcatraz
Ob je jemandem lebend die Flucht aus Alcatraz gelang, ist zweifelhaft, immerhin gelten fünf Häftlinge als vermißt. Kalte Strömungen â die Wassertemperatur in der San Francisco Bay erreicht auch im Sommer höchstens mal 17°C! â und Haie machen ein Durchschwimmen der Bucht unwahrscheinlich. Dereinst unterlagen die Häftlinge einer äußerst strengen Hausordnung mit Sprechverbot, Einzelhaft und Zapfenstreich um 17h. Nach drei, seit 1962 vermißten, Häftlingen, Lee Morris sowie John und Clarence Anglin wird allerdings wieder gesucht. Sie hatten sich durch die Wände gegraben, täuschten die Wachen durch Pappmachéattrappen und entkamen mit einem selbstgebastelten Schlauchboot. Später fand man nur ein Paddel, aber weder Spuren an Land noch Leichen. Mittlerweile plauderte ein ehemaliger Mithäftling aus, dass die drei auch Staubsaugerteile und nicht nur Löffel für ihre Grabungstätigkeit benutzt sowie Schwimmwesten gebastelt hätten. Über ein Jahr hätten sie sich vorbereitet. Sie studierten die Gezeiten in der Bucht, lernten Spanisch und organisierten ihren sofortigen Weitertransport nach Mexico. Unterstützung erfuhren sie durch ein Netz von Mitwissern im Gefängnis. Die Geschichte wurde in dem bekannten Filmklassiker mit Clint Eastwood verfilmt.
Heute geben zynische Reiseveranstalter »Al Capone parties«. Jeder Gast wird in die gestreifte Häftlingskleidung gesteckt und bekommt sein Essen in einem Blechnapf gereicht.