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Gangstermuseum

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Verherrlichung der Verbrecher?

Museum für Strafverfolgung und organisierte Kriminalität

Organisiertes Verbrechen in den USA - Geschichte und Ausstellungsstücke

Las Vegas will mehr bieten als nur die übliche Glitzerwelt: Bald eröffnet dort ein Gangstermuseum seine Pforten, das erste der USA. Besucher haben dort Gelegenheit, von sich Verbrecherfotos aufnehmen zu lassen und eine Gegenüberstellung aus den Augen eines Verbrechers zu erleben.

Schauplatz des "Museums für organisierte Kriminalität und Strafverfolgung" ist das einstige Bundesgericht, ein neoklassizistisches Gebäude im Herzen der Stadt. Viertausend Quadratmeter groß, wechselte es für den symbolischen Betrag von einem Dollar den Besitzer. Die Regierung der Vereinigten Staaten überließ es der städtischen Regierung mit der Auflage, dort ein Museum unterzubringen.

Damit stand der Bürgermeister vor der Frage: Welche Art Museum? Für Briefmarken, Gemälde oder ein anderes Themengebiet, das vermutlich niemanden in die Innenstadt von Las Vegas ziehen wird? Seiner Ansicht nach möchten die Menschen etwas erfahren, was tatsächlich mit der Geschichte zusammenhängt.

Der Ort passt zum Museum. Nicht nur des Gerichtes wegen, sondern auch weil dort 1950 eine Anhörung des Ausschusses stattfand, die sich mit organisiertem Verbrechen beschäftigte. Dem Bürgermeister der Stadt, Oscar Goodman, sind Verbrechen ebenfalls nicht fremd. Er arbeitete einst als Strafverteidiger der Mafia.

Doch die Idee stößt nicht nur auf Beifall sondern auch auf heftige Kritik. Das Problem an ihm ist nicht die Auseinandersetzung mit der Kriminalität. Gefährlich ist die romantische Darstellung des Verbrechens. Seien es "kleine Fische" oder "große Haie", sie alle haben Menschen gequält, Leben zerstört, Existenzen vernichtet. Mag sich eine solche Geschichte in Filmen, Büchern oder im Museum auch gut machen, so verleiht sie der Kriminalität doch einen verklärenden Schein. Wenn Verbrecher wie Helden behandelt werden, entscheiden sich viele Menschen vielleicht leichter zum Schritt in die Unterwelt. Zumal Kriminelle es wirklich nicht verdient haben, für ihre Taten gelobt zu werden.