Autokino
Knutschen im Drive In
Erfindung von Richard Hollingshead
Drive-In: Geschichte der "eigenen Loge"
Am sechsten Juni 1933 eröffnete das erste Autokino in den Vereinigten Staaten von Amerika (Camden, New Jersey). "Jedem seine eigene Loge", so umwarb es Erfinder Richard Milton Hollingshead. Bis zur Mitte der Fünfziger entstanden in den USA viertausend "Drive In", viele im ländlichen Raum. Preis: 25 Cent pro Person, nicht mehr als einen Dollar insgesamt.
Die Kinos erlaubten einen schönen gemeinsamen Abend, bei dem sowohl Quatschen als auch Rauchen erlaubt waren, denn die übrigen Besucher bekamen es ja nicht mit. Gerade Liebende verbrachten hier Abende, da ihnen eine gemeinsame Nacht im Elternhaus verwehrt blieb.
1960 schwappte das "Knutschkino" über den großen Teich nach Deutschland. Bereits in den ersten Monaten strömten 250 000 Besucher an.
Inzwischen interessiert das Drive-In jedoch kaum noch jemanden. In den USA befinden sich noch dreihundert, in Deutschland eine Handvoll. Autokinos kommen nur noch in alten Filmen vor. Warum auch in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah - im Wohnzimmer?