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White Sands Monument

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Dünen aus Gips (Vorwahl: 505)

Kaum bekannt – selbst gereiste Amis wissen nicht, um welches Juwel (mit militärischen Schattenseiten) es sich bei diesem National Monument handelt. Dementsprechend schwach ausgeprägt ist hier auch der Touristenstrom. Aber erst einmal zur geographischen Lage: White Sands National Monument liegt im Süden des Bundesstaats New Mexicos, ca. 50 Meilen nordöstlich von Las Cruces. Das Monument umfaßt ein Gebiet von ca. 400 km² und liegt inmitten eines militärischen Raketentestgebiets. Erst 1933 wurde White Sands der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Und nun das wirklich Außergewöhnliche: das ganze National Monument besteht aus bis zu 8 m hohen Dünen, die jedoch nicht aus weißem Sand – wie der Name vermuten lassen könnte – bestehen, sondern, man höre und staune, aus purem Gips! Nirgendwo sonst auf der Welt sind diese idealen Klimabedingungen, die zur Ausbildung einer »Gipsdünenlandschaft« erforderlich sind, gegeben. Geringer Niederschlag und starker Wind sind zwei der wichtigsten Faktoren. Der allerwichtigste ist (natürlich) das Vorkommen von Gips, und das in riesigen Mengen

Geologische Vorbemerkungen

In grauer Vorzeit (so ungefähr vor 250 Mio. Jahren), als die ganze Gegend hier von einem Meer bedeckt war, hat sich eine riesige Gipsschicht auf dem Boden abgelagert. Als das Meer verschwand, senkte sich der Boden mancherorts und formte so das Tularosa Basin und die umliegenden Berge, alles bedeckt von einer dicken Schicht Gips. Später mußte dann nur noch der Wind den Gips von den San Andreas- und Sacramento Bergketten in dieses Becken wehen und dort zu Dünen auftürmen. Heute bringt es die höchte Düne auf gute 8 m Höhe. Das ganze gipsbedeckte Gebiet erstreckt sich auf über 1000 km² und ist somit das größte der Welt (davon liegen leider rund 650 km² im militärischen Sperrgebiet!).

Zugangsbeschränkungen

Die Tatsache, dass das Monument vom umliegenden Militärgelände abgetrennt wurde, hat natürlich Folgen für den Park:

  • Die Raketentests führen immer wieder zur vorübergehenden Schließung des Monuments (im Schnitt zweimal pro Woche!). Der Hwy 70/82 ist dann vom Eingang des Parks bis nach Las Cruces gesperrt. Man muß sich eben ab und zu um wichtigere Dinge kümmern ...
  • Alle Backcountry Hiker müssen vor Antritt ihrer Wanderung die geplante Route den Rangern mitteilen und auf eventuelle missile tests Rücksicht nehmen. Vorsicht: bereits 5 km östlich vom Heart of Sands beginnt eine sogenannte cooperative zone, die zusammen mit der Missile Range betrieben wird. Genehmigungen sind ein Muß!
  • Zum Schluß noch etwas Positives: da das Militärgelände bereits vor dem Zweiten Weltkrieg abgetrennt wurde, konnte diese Gegend nicht wirtschaftlich genutzt werden. Die ökologischen Folgen einer solchen Nutzung wären sicherlich nicht unerheblich gewesen. Alles hat eben zwei Seiten.

    Anreise

    Das White Sands National Monument liegt ca. 15 Meilen südwestlich der Stadt Alamogordo, am Hwy 70/82.

  • Anfahrt von Norden her: auf dem Hwy. 54 South bis Alamogordo, dort auf den Hwy. 70; nach ca. 20 Meilen sieht man schon die weißen Gipsdünen.
  • Von Süden her: ab El Paso Hwy 25 North bis Las Cruces. Dort auf den Hwy 70, vorbei an der Missile Range, bis man nach ca. 45 Meilen das White Sands National Monument erreicht.

    Nützliche Hinweise

  • Auskünfte erhält man beim Superintendent, White Sands National Monument, P.O. Box 1086, Holloman AFB, NM oder T. 479-61 24 bzw. 88330-10 86. Zum Monument fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel! Autos kann man u.a. in Las Cruces oder in Alamogordo mieten. Außerdem gehört das Monument zum U.S. National Park System, dem über 360 Nationalparks angehören; deshalb wird auch hier der Golden Eagle-Paß anerkannt (und schon wieder Geld gespart!).