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Cody

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Der miese Bill Cody alias Buffalo Bill (Vorwahl: 307)

Östlich des Yellowstone Parks sollte man unbedingt in Cody Halt machen, wo in einem fantastischen Museum Malerei der Westküste und – für Liebhaber – eine umfangreiche Waffensammlung zu bewundern sind. Man ist jedoch keineswegs zur Besichtigung der Galerie verpflichtet, die jenem Büffelkiller Bill Cody, alias Buffalo Bill, gewidmet ist.

Dieser eitle Fratz bildete sich wunders was darauf ein, in siebzehn Monaten 4280 Büffel erlegt zu haben. Von sich selbst dermaßen angetan, zog er ein ziemlich erbärmliches Zirkusspektakel auf, in dem er seine eigene Rolle spielte, und wurde damit berühmt. Für seine »Wild West Show« heuerte er sogar Sitting Bull an. Nachdem die 7. Kavallerie den großen Häuptling ermordet hatte, verfilmte Buffalo Bill – Gründer Codys im Jahre 1895 – dieses Ereignis. Kurz und gut, die Legende hat die Wirklichkeit reichlich idealisiert.

Unterkünfte

  • Super 8 Motel: 730 Yellowstone Road, T. 527-62 14.
  • Buffalo Bill Village: 1701 Sheridan Ave., Cody, WY 82414. Ferienhaussiedlung; nichts daran auszusetzen.
  • Best Bet Inn: 17th St. (Straße nach Greybull), T. 587-90 09. Wirbt mit dem Slogan: »Sie werden anderswo schöner möblierte Zimmer bekommen, aber sicher keine saubereren oder preiswerteren ...«

    Eine Klasse besser

  • Best Western Sunrise Motel: 1407 8th St., T. 587-55 66. Gleich neben dem Buffalo Bill Historical Center.

    Messer & Gabel

  • Proud Cut Saloon & Restaurant: 1227 Sheridan Ave.; T. 527-69 05. Pflegt die Cowboyküche.
  • Taco John´s: 1001 Sheridan Ave., T. 527-64 24. Bezahlbare mexikanische Küche.
  • Tag´s on 10th: 937 Sheridan Ave., T. 587-49 71. Mal was anderes auf den Teller: Rocky Mountains Oysters z.B. oder panierte Bisonhoden als Appetizers! Schmeckt irgendwie nach Hähnchen ...

    Sehenswertes

    Läßt man die im Sommer allabendlich gegen 20.30h steigenden Rodeos einmal außer acht, bleiben die vielen Museen, wobei für alle Geschmäcker etwas dabei sein dürfte: etwa das Plains Indians Museum, das Cody Firearms Museum (Schußwaffenmuseum), die Whitney Gallery of Western Art, das Buffalo Bill Museum oder die Historic Trail Town.

    Alle haben etwas Faszinierendes für Wildwestromatiker an sich, besonders die Historic Trail Town, befindet sich diese doch in ihrer angestammten Umgebung. Es handelt sich um eine kleine Pionierstadt mit echten zeitgenössischen Gebäuden. Diese wurden aufgekauft, in zerlegtem Zustand aus dem ganzen Umkreis nach Cody geschafft und dort von einem Archäologenehepaar wieder zusammengeflickt.

    Zu sehen ist beispielsweise jene Hütte, in der sich Butch Cassidy und Sundance Kid ein Stelldichein gaben, die Unterkunft des indischen Adjutanten General Custers (ja doch, den Little Big Man hat´s tatsächlich gegeben!), das Grab des wahren »Jeremiah Johnson« (unweit der letzten Ruhestätten der Opfer einer finsteren Liebes- und Rachegeschichte), ein Saloon, eine Schule, ein Postbüro, der Laden eines Friseurs und jener eines Hufschmieds. Das Drumherum bilden zeitgenössische Einrichtungsgegenstände und tausenderlei Kleinkram. Taucht man aus dieser Welt Fenimore Coopers mit betäubten Sinnen wieder auf, dann mit der Gewißheit, dass der Wilde Westen noch härter, noch anarchischer und vielleicht einsamer war, als man sich das bisher vorgestellt hat.

    In der Umgebung

  • Bighorn Mountains (über 3.300 m): mit dem Auto gerade mal ein Schlenker. Anzuschauen gilt es hier u.a. das Medecine Wheel, einen großen Steinkreis mit kleinen, kegelförmigen Erhebungen und anderen Symbolen. Der Ursprung dieses »Rades« liegt nach wie vor im Dunkeln. Fest steht, dass es den Indianern als Kultstätte dient, wobei sie sich über die Zeremonien in vornehmes Schweigen hüllen. Die ursprüngliche Bedeutung des Steinkreises entzieht sich aber auch ihrer Kenntnis, soviel geben sie immerhin zu. Von den zahlreichen Theorien sei an dieser Stelle nur jene genannt, die den Ort den Azteken zuordnet. Möglicherweise lebten diese zunächst hier, um später nach Mexiko umzusiedeln. Jedenfalls bestehen gewisse Ähnlichkeiten mit einigen ihrer Kalender ... Richtung Greybull fahren, dann auf die US 14. In Burgess Junction auf die 14 A abbiegen und dem Wegweiser folgen. Der Weg ist zwar steil, bei Trockenheit aber durchaus zu bewältigen. Unvergeßliche Aussicht. Zurück wieder über die 14 A Richtung Lovell und Cody.
  • Little Big Horn Valley: etwas weiter gefaßte Schleife ab Cody, weshalb man einen ganzen Tag einplanen sollte. Unterwegs passiert man eine Reihe wichtiger historischer Stätten der Indianer, z.B. das Little Big Horn Valley, wo Custer 1876 eine ordentliche Tracht Prügel einstecken mußte. Anfahrt über die Route 14 oder 14 A Richtung Sheridan, dann über die US 90 nach Norden bis Crow Agency (durchs Reservat der Crow-Indianer). Unweit von hier das Little Big Horn Battlefield National Monument, wo alljährlich, um den 25. Juni, die Schlacht, die Beratungen über die Indianer, die Winkelzüge der Kavallerie usw. noch einmal nachgestellt werden. Authentischer wirkt da schon die Crow Fair, ein riesengroßer Pow-wow, zu dem Mitte August Vertreter der meisten Indianernationen zusammenströmen. Auch hier erfährt man die genauen Daten in der Crow Agency.
  • Kirwin Ghost Town: Geisterstadt, die ihre Seele noch nicht an den Massentourismus verkauft hat. Von Cody nach Meeteetse (35 Meilen), ca. 6 Meilen über die US 290, dann auf einem Weg Richtung Wood River weiter, wo man seine Zelte aufschlagen kann. Von dort aus führt zwar eine Straße nach Kirwin (9 Meilen), aber Obacht: die bietet nur geländegängigen Fahrzeugen mit Vierradantrieb ein Fortkommen.