Presidio und Golden Gate
Teil 2
Presidio: gleich bei der Golden Gate Bridge; von der Downtown aus Buslinie 45 (Northwest bound) ab Kearny St. bis zum Ende mitfährt (Lyon St. und Fine Arts, s.o.). Ein riesiger, 570 ha umfassender, Park, benannt nach einem spanischen Fort aus dem Jahre 1776. Heute unterteilt er sich in Picknickplätze mit wundervollem alten Baumbestand und ehemaligem Militärgelände, das die Armee 1993 verließ. Das ganze Areal soll nun Teil des Westküsten-Nationalparks werden, aber mangels Geldes im kalifornischen Geldsäckel und der Bundeskasse in Washington werden die nötigen 800 Millionen Dollar von privaten Investoren aufzubringen sein. Ein Vorschlag, nämlich der, eine Landebahn für Außerirdische anzulegen, wurde schon mal verworfen.
Bei der Armee war die Anlage wegen ihrer Schönheit stets beliebt, und so gelang es den Militärs, dort wenigstens das Hauptquartier der 6. Armee zu erhalten, so dass Dutzende hoher Offiziere ihre Villen mit Golden-Gate-Blick behalten und den 18-Loch-Golfplatz kostenlos weiterbenutzen dürfen, während die nunmehr ebenfalls zugelassenen Zivilisten zahlen. Die Armee tröstet sich damit, dass Presidio zwar schon mal von ihr verlassen wurde, sie aber wieder zurückkehrte, während des Goldrausches nämlich, als die Besatzung desertierte.
Ansonsten, je nach Lust und Laune, gibt es noch ein Armeemuseum (T. 561-41 15; von 10-16h geöffnet; montags geschlossen) und die Fort Point National Historic Site am südlichen Pfeiler der Golden Gate Bridge zu besichtigen. Das Fort wurde 1853 erbaut (T. 556-16 93; tägl. von 10-17h geöffnet).
Golden Gate Park: 3 km westlich des Civic Center. Ein wunderbarer Park von 5 km Länge und 800 m Breite, der an das Viertel Haight Ashbury angrenzt.
Anfahrt: von der Innenstadt aus zu erreichen mit Bussen 5, 7 oder 21 ab Market St. in Richtung outbound bis zur 8. Ave. und Fulton St., z.B. um die beiden Kunstmuseen (M.H. De Young und Asian Arts), den japanischen Teegarten, den Musikpavillion oder die Academy of Science zu besichtigen. Falls man sich jedoch die Hall of Flowers oder den Botanischen Garten vorgenommen hat, so benutze man die MUNI-Metro »N-Judah« in Richtung Außenstadt (outbound) bis zur 9. Ave. und Irving St. Die 71 Haight fährt über die Haight St. und endet in der Stanyan St., östlich des Parks. Auch die Westbound 5 Fulton bringt uns hierher.
Noch schöner als der Central Park in New York, das sagt wohl alles. Der Park enstand 1868 und ersetzte die Dünen, die bis dahin dieses Stück Land bedeckten. Nicht weniger als sechstausend Pflanzenarten aus aller Welt wurden hier angepflanzt. Die Gartenarchitekten begannen ihr Vorhaben mit dem Vorsatz, alle bisher bekannten Parks zu übertreffen, und setzten so eine Million Bäume. Der östliche Teil, zwischen Stanyan und Stow Lake, ist der interessanteste. Über 10 km Fahrradweg stehen zur Verfügung. Zu Fuß läßt sich der Park aufgrund seiner Größe kaum bei einem einzigen Besuch ganz besichtigen. Fahrräder werden in der Stanyan St. (Nr. 600-800) vermietet. Einziges Problem ist, dass die Stahlrosse mit Vorliebe entwendet werden. Ein Museumsbesuch ist also nur möglich, wenn man es irgendwo anschließen kann.
Unser Lieblingsplätzchen ist der Japanese Tea Garden, der von 9-18.30h, von Oktober bis Februar von 8.30-17.30h, zugänglich ist und wo die Besucher in zauberhafter Umgebung einen aromatischen Jasmintee schlürfen. Pagoden, eindrucksvolle Bonsaibäume und sogar einen recht imposanten Buddha gilt es zu entdecken. Sonntags tanzt Jung und Alt, mordsmäßig gestylt, zu den neuesten Hits. Kostenpflichtiger Eintritt.
Beim Music Concourse finden, im allgemeinen sonntags nachmittags zwischen 12 und 14h, kostenlose Rockkonzerte statt â ab und zu spielt auch mal eine Blaskapelle.
Gegenüber entdeckt man eine Reihe naturwissenschaftlicher Museen: das Naturkundemuseum, das Morrison Planetarium und das Aquarium. Tägl. von 10-17h, im Sommer auch länger, geöffnet. Ab und zu steigen im Planetarium Lasershows. Auskünfte: T. 750-71 41/45.