Spanische Einflüsse in New Mexiko (Vorwahl: 505)

Stadt im Bundesstaat New Mexico, auf 2130 m Meereshöhe, wo die Minderheiten in der Mehrheit sind und keineswegs nur die Glocken läuten, auch wenn »santa fé« wörtlich übersetzt »heiliger Glaube« bedeutet.

Es handelt sich übrigens um die älteste Stadt innerhalb der Union. Sie wurde schon 1609 von den Spaniern gegründet, d.h. elf Jahre vor Ankunft der Mayflower, und läßt heute noch deutlich erkennen, dass die spanische Kultur hier vor der amerikanischen Fuß faßte. Einige Kirchen stammen noch aus der spanischen Kolonialzeit, und in den Museen türmen sich die Schätze der Indianerkultur. 1910 wurde Santa Fe Hauptstadt des Bundesstaats Neu Mexiko.

Santa Fés malerisches Gepräge steht im Gegensatz zur kühlen Ordnung anderer amerikanischer Städte: enge, verwinkelte Gassen und niedrige Lehmhäuser im mexikanischen Stil (sogar ein Parkhaus macht da keine Ausnahme!), wie wir sie aus Sergio Leones Filmen kennen. Als ursprünglicher Siedlungstypus der Stadt gilt der Pueblo-Stil. Die Spanier begnügten sich damit, die Häuser mit Fenstern und Türen zu versehen, während die Indianer ihre Behausungen über das Dach betreten hatten. Natürlich waren sie aus Lehm gebaut, einem Material, das bis in die sechziger Jahre von allen verachtet wurde, auch von den Indianern. Heute dagegen erfreut sich dieser einstige Arme-Leute-Baustoff wieder ungeheurer Popularität, ja er muß sogar als Statussymbol herhalten (vgl. reet- oder strohgedeckte Dächer in unseren Villenvierteln).

Die Kalifornier investieren wie die Verrückten, und die Preise erreichen schwindelerregende Höhen. Die Einwohner von Santa Fé befürchten schon, von den Kaliforniern verdrängt zu werden, so wie einst die Indianer den Spaniern Platz machen mußten.

Was die Touristenströme angeht, so zählt Santa Fe zu den fünf meistgeplagten Städten der USA. Von September bis Oktober wird es von reichen Texanern überflutet; es geht ausgesprochen touristisch zu, und die Läden für gutbetuchte Besucher breiten sich immer weiter aus.

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