Spielhölle trifft Freizeitpark

Hauptstadt des Entertainment

Einkauf und Leben wie in einer anderen Welt

Im dritten Jahrtausend bewahrte Las Vegas seine Position als größte Spielhölle der Welt nicht mehr, denn das asiatische Macau lief der Stadt den Rang ab. Dennoch mag man sie noch immer als Hauptstadt des Entertainment bezeichnen.

Mehr als sechs Kilometer zieht sich die berühmte Straße "Strip", der Las Vegas Boulevard South, durch die Stadt, gesäumt von Freizeitparadiesen aller Art. Hotels mit mehr als vierzig Stockwerken, mit tausenden Betten, daneben Kinos, Theater, Kasinos, Einkaufspassagen, Lokale … Entlang des Strip muss sich jedes Geschäft etwas Einmaliges ausdenken, um neben der großen Konkurrenz zu bestehen. So kommen die Verantwortlichen auf wahnwitzige Ideen, seien es

• Tag- und Nacht-Simulationen binnen einer Stunde, wozu natürlich auch prächtige Sonnenunter- bzw. -aufgänge gehören,
• künstliche Gewitter,
• die Renaissance des alten Ägyptens, mit Pyramide, Sphinx, Obelsiken,
• eine kleinere Kopie des Eiffelturms
• Achterbahnen
• …

Diese und viele weitere Attraktionen sorgten dafür, dass Las Vegas sich nicht mehr nur aufs Glücksspiel konzentrierte. Unter Anregung von Steve Wynn, der dort die ersten Riesenhotels errichten ließ, wandelte sich der Strip in einen gigantischen Freizeitpark. Der üble Ruf von Casinos, Mafia und Prostitution verschwand, es wurde das neue Disneyland. Selbst der Abriss von Gebäuden, die gewinnträchtigeren Immobilien weichen, wird zum Riesenspektakel.

Der Grund für diese Attraktionen liegt natürlich auf der Hand: Geld. Casino- oder Geschäftsbesitzer versetzen ihre Kunden geschickt in eine andere Welt, wecken Begeisterung, weil diese dann umso mehr Geld über die Theke wandern lassen.

Kinder fühlen sich in Las Vegas vermutlich nicht besonders wohl, denn unter 21 Jahren dürfen sie keine Kasinos betreten. Manche Resorts erlauben ihnen nur dann den Zutritt, wenn ihre Eltern ein Zimmer buchten. Aber schließlich ist dies ja auch ein Freizeitpark für Erwachsene.