Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Preiswert

Body: 

East Side und Lower East Side

Von “Veselka” bis “Great Jones Street Café”

Eine ganze Reihe von Adressen bietet ein Vorwand, um dieses äußerst interessante Viertel Manhattans gründlich kennenzulernen. Wenn wir an die East Side denken, so werden wir ganz nostalgisch ...

  • Veselka: 144 2nd Avenue und 9th Street. T. 228-9682. U: Astor Place (Linie 6). Bis 0.30h geöffnet. Schon das Gemälde an der Außenwand ist bemerkenswert, und dieses Zwischending zwischen Restaurant und coffee shop entpuppt sich dann als eine eigenwillige Mischung aus Kunst und Gastronomie. Genauso eigenwillig die Zusammensetzung der Kundschaft: alte Stammgäste drängen sich genauso um die U-förmige Theke aus Resopal wie das neue Kleinbürgertum, Künstler und ausgeflippte Typen. Sie alle haben sich unter den stolzen Blicken der Indianer auf den Wandbildern versammelt, um sich dem Genuß der Leckereien hinzugeben, die das Veselka zu bieten hat. Vor allem Kuchen und kleinere polnische und ukrainische Speisen: blintzes mit soucream, die einem auf der Zunge zergehen, poppy seed strudel (Mohnkuchen), home-made brownies, bigos (Polish hunter stew), goulash und das preisgünstige Menü (mit Suppe und Salat). Speisesaal im hinteren Raum. Gesundes Essen, familiäre Atmosphäre. Eine unserer Vorzugsadressen.
  • Leshko´s: East 7th Street, Ecke Avenue A. Lower East Side. Innendekor herzlich nichtssagend; dafür sind die Besucher um so fesselnder. Die Alten schlurfen sonntags in Pantoffeln zum Brunch hierher, Seite an Seite mit jenen, die die Nacht im Pyramid Club durchgemacht haben. Amerikanisch-polnische Küche, köstliche Piorogi, Pasteten aus Hefeteig mit Fleisch-, Fisch- oder Krautfüllung. Der Andrang spricht für sich. Ganz in der Nähe, Richtung 10th Street, befindet sich das Odessa. Ähnlicher Stil und äußerst preiswert.
  • Kiev: 117 2nd Avenue und E 7th Street. T. 674-4040. Die ganze Woche über rund um die Uhr geöffnet. Mindestens einmal sollte man hier getafelt haben. Die Mischung von Bewohnern aus dem – ukrainischen – Viertel, wie schon der Name des Restaurants andeutet, wirkt fantastisch: Punks, Randfiguren aller Schattierungen und junge Angestellte, die sich hier ein Bad in gemäßigter Dekadenz leisten. Wirklich moderate Preise. Ein Festessen: Kohlrouladen und schmackhafte Suppen. Kaffee nach Belieben.
  • Around the Clock Cafe: East 9th Street und 3rd Avenue. T. 598-0402. Dieses kleine Nachtcafe ist nach 1h immer gerammelt voll. Das klassisch amerikanische Essen ist nicht teuer, und vor allem lassen sich auch hier amüsante soziologische Studien betreiben.
  • Bamboo House:104 2nd Avenue und 6th Street. T. 254-3502. Täglich mittags und am Abend bis Mitternacht geöffnet. Eins der wenigen chinesischen Restaurants in dieser Gegend. Gewöhnliches Dekor; nette, gedämpfte Atmosphäre. Die East Villagers eilen herbei, um die gute und reichhaltige Küche Sechuans zu genießen. Ellenlange Speisekarte. Seafood zwischen 6 und 8 $ das Gericht. Hervorragende house specials, wie zum Beispiel der Dragon and Phoenix mixed, die House Special Duck oder der Ma-la Delight. »Take-away« möglich.
  • Hudson Bay Inn: 1454 2nd Avenue. T. 861-5683. An der langen Bar läßt sich besonders gut der Chefsalat verspeisen. Wände aus Backstein und gedämpftes Licht sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Gespeist wird entweder im Innenraum oder auf der überdachten Terrasse. Flinker Service und ausgesprochen freundliche Bedienung. Steht ganz im Zeichen einer einfachen Küche und üppiger Portionen. Salate, Fisch, Steak; auch mal die Fischküchlein versuchen. Preiswertes Buffet.
  • Teresa: 103 1st Avenue. T. 228-0604. Weder originelle Einrichtung noch besonderer Charme. Sauber und banal, aber wir bekommen hier die besten Blintzes der Lower East Side.
  • Yonah Schimmel: 137 East Houston Street (zwischen 1st und 2nd Avenue). U: 2nd Ave. (Linie F). T. 477-2858. Hier bekommt man einen Einblick in die Geschichte New Yorks. Dieses jüdische Restaurant existiert schon seit fast neunzig Jahren an dieser Stelle, und weder an der Einrichtung noch an der Speisekarte hat sich Wesentliches geändert. Das Essen mag etwas schwer im Magen liegen, aber es geht ja auch hauptsächlich darum, die Atmosphäre dieses historischen Ortes auf sich wirken zu lassen. Mal die knishes bestellen, die in der jüdischen Küche denselben Stellenwert einnehmen wie die Pizza in der neapolitanischen (Pfannkuchen mit Kartoffelfüllung und süßen Kartoffeln oder Spinat), die cheese bagels, den Strudel etc. Lecker auch der hausgemachte Joghurt. Knishes zum Mitnehmen.
  • Katz´s: 205 E Houston Street, Ecke Ludlow Street. Eines der traditionsreichsten Feinschmeckerlokale (seit 1888) und Zeuge der jüdischen Einwanderung. Typisch amerikanischer Rahmen, Saal von der Größe eines Fußballplatzes. Man sollte also Katz´s nicht ansteuern, wenn man Intimität sucht. Sich nicht die Spezialität corned beef on rye entgehen lassen: das Fleisch ist köstlich scharf gewürzt. Davon werden täglich fünftausend verkauft, und das seit einem halben Jahrhundert. Das macht ziemlich genau 91.250.000 Stück insgesamt! In Vitrinen bezeugen Briefe von Carter und Reagan, dass man auch auf höchster Ebene des Lobes voll ist für dieses Lokal. Lust auf einen bagel? Nebenan werden köstliche Exemplare feilgehalten. Besonders jene mit Kräuterquark oder Paprika sind zu empfehlen.
  • Great Jones Street Cafe: 54 Great Jones Street und Bowery. Wegen der ausgezeichneten Cajun-Küche (vor allem wegen der Fischgerichte) stürmen die Leute diese kleine, lärmige Kaschemme, der es an jeglichem Charme fehlt. Oft bildet sich sogar eine Schlange. Die spinnen, die New Yorker!

    In der East 6th Street zwischen 1st und 2nd Avenue entsteht ein gastronomisches Little India. Zahlreiche billige, einige weniger günstige Restaurants. Wir empfehlen das Mitali.