Kleine Hafenstädte

Lokale mit frischem Fisch

Die Küste Tunesiens

Port El Kantaoui: einige Kilometer nördlich von Sousse. Ein Dromedar + Sylter Beton = Port El Kantaoui. Nach dieser Gleichung müssen die Immobilienhaie verfahren sein, um diesen Inbegriff massentouristischer Fehlentwicklung an die Küste zu klotzen. Wir setzen unseren Wanderstab eilig weiter.

Hergla: gute zehn Kilometer im Norden von Port El Kantaoui. Dringend anzuraten ist die Besichtigung dieses beschaulichen Fischerdörfchens, bevor es gleichfalls von der Baumafia verschandelt wird. Ein kleiner Friedhof mit unordentlich durcheinanderliegenden Gräbern blickt von der Spitze eines Hügels aufs Meer. Inmitten der Gräber erhebt sich ein kleines Mausoleum, in dem kranke Frauen auf der Suche nach Heilung die Nacht verbringen – anscheinend ein Ort für Wunderheilungen.

Zwei kleine Lokale servieren ausgezeichneten Bratfisch frisch aus dem Meer. Man sollte sich nicht herabwürdigen, die blödsinnige kleine Bimmelbahn für Touristen ab Port El Kantaoui zu benützen. Am frühen Morgen ist die Welt noch Ordnung, wenn die Boote vom Fang heimkehren und die Alten netzeflickend vor ihrer Behausung hocken.