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Zurück nach Brasilien

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Vorsicht, es wird gespuckt!

Zuckerwasser

Kamelschaf, chilenisch Paco*

Ein solches Schaf ist ungefähr vier Schuh hoch und, wenn es den Kopf recht hoch trägt, über sechs Schuh. Nach dem Kopf, dem Maul und den Füßen ist es den Kamelen nicht ungleich: An den vorderen Füßen hat es vier und an den hinteren nur zwei Klauen. Es ist zahm und willig zur Arbeit, kann auch eine große Last tragen. Wenn man es aber über seine Zeit treibt, dass es müde wird, steht es still und ist mit keinen Schlägen fortzubringen, sondern man muss es streicheln und ihm gute Worte geben. Sonsten, wenn es trotzig wird, speit es seinen Meister unflätig an. Von Farben findet man deren unterschiedliche: schwarze, bunte, weiße und dergleichen. Ihr Fleisch ist gut zu essen und die Wolle auch nützlich zu gebrauchen.

Rückreise von Valdivia wieder nach Pernambuco

Mittwochs, den 28. Oktober, zogen wir unsere Anker wieder auf und gingen in Gottes Namen wieder in See. Den 1. November, sonntags, hatten wir schlechten Wind und die Höhe einundfünfzig Grad zehn Minuten. Den 6. hatten wir guten Fortgang. Mittags dreiundfünf-zig Grad vierzig Minuten Höhe und hielten unseren Kurs Ostsüdost.

Den 15. November, sonntags, hatten wir achtundfünfzig Grad fünf Minuten Höhe und waren nach dem Besteck in der Passkarte longitudinal vom Cap de Hoorn.

Den 18. war dunkles Wetter mit starkem Wind. Wir gingen Nord und Nordost zwischen beiden an.

Den 21., sonntags, haben wir mit gutem Winde die Straße La Mair passiert, konnten aber, weil sehr nebeliges Wetter war, kein Land sehen, wären sonst in die Bai gelaufen frisches Wasser zu holen.

Den l. Dezember hatten wir schönes Wetter, schönen Fortgang und mittags die Höhe von dreiundvierzig Grad fünfundzwanzig Minuten.

Den 19. den Tropicum passiert und den 22. die Abrolhos.

Den 28. sahen wir das Land Brasilien ungefähr fünf Meilen vor uns liegen, kamen gegen Abend auf die Ree und am Morgen, den 29. Dezember an Land.

Gott Lob für die getane Reise!

Und wieder im Lande Brasilien*

Vom Zuckerrohr oder Zuckerried*

Das Zuckerrohr wächst in Ost- und Westindien, und weil dasselbe keine Samen trägt, so wird es auf nachfolgende Art fortgepflanzt: Das Zuckerried wird in Stücke, ungefähr eines guten Schuhs lang, gehauen und in Bündlein zu hundert zusammengebunden ins Wasser gelegt. Dann mit Steinen beschwert und so lange darin gelassen, bis die Stücke an den Gliedern anfangen zu keimen oder Knosplein zu bekommen. Danach werden solche Stücke oder Wächser in einen gepflügten Acker, auf dem zuvor der Länge nach die Furchen einer halben Elle lang voneinander entfernt gemacht wurden, mit ein wenig Mist eingescharrt. Und damit sie danach desto besser wurzeln und wachsen mögen, wird das Unkraut etliche Mal im Jahr auf den Äckern ausgejätet. Wenn nun das Zuckerried in einem Jahr recht reif wird und seine volle Größe, ungefähr sieben Schuh hoch, bekommen hat, wird es abgehauen - wenn aber nicht, bleibt es noch ein Jahr stehen und es wachsen alsdann neben den alten Stängeln noch mehr junge.

Von den Zuckermühlen in Ost- und Westindien*

Es gibt zweierlei Zuckermühlen, nämlich Wasser- und Ochsenmühlen: Die Wassermühlen sind am bequemsten, wenn nur Gelegenheit ist, dieselben zu bauen. Sie mahlen viel geschwinder und mehr Zuckerrohr als die Ochsenmühlen. Letztere hingegen kosten nicht viel und können überall hingebracht werden, es müssen aber allezeit etliche Ochsen dabei gehalten werden.

Das ganze Werk besteht speziell aus drei starken Wellen von hartem Holze, deren mittelste rundum starke Kämme und die anderen zwei starke Getriebe haben, in die die Kämme im Umdrehen greifen. Alle drei Wellen sind oben und unten mit starken eisernen Ringen beschlagen und verwahrt. Sie schließen so dicht aneinander, dass man kaum dazwischen durchsehen kann. Und wenn die mittelste Welle gedreht wird, müssen sich die ändern zwei auch drehen, und zwar eine aus- und die andere einwärts. Wenn die Mühlen gehen, müssen kontinuierlich zwei oder drei Personen dabeistehen: Die eine steckt das Zuckerrohr zwischen die Wellen, die einwärts gehen, und die andere, gegenüber dieser Wellen, nimmt das durchmahlende, ausgepresste Rohr ab und steckt es wieder zwischen die anderen herausdrehenden Wellen. Wenn nun das Zuckerrohr zwei- oder dreimal so durchgepresst worden, so ist es ganz zerquetscht und aller Saft oder Zuckerwasser ist heraus, das in einen großen Trog läuft, der gleich darunter eingegraben ist.