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20. Jh. - die 80. er

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Wirtschaftliches Desaster

1979-1985: Präsidentschaft Joâo Batista Figueiredos; Fortsetzung Geisels Politik der vorsichtigen politischen Öffnung.
1980:ein Streik von 250.000 Metallarbeitern legt die brasilianische Automobilindustrie lahm; Hauptforderungen: Reallohnerhöhungen, Abschaffung der 48-Stunden-Woche, freie gewerkschaftliche Betätigung, einjährige Arbeitsplatzgarantie. - Bei seinem Brasilienbesuch bestätigt der Papst die pastorale Linie der CNBB mit ihrer »Option für die Armen«.
1982: das politische Spektrum umfaßt über zwanzig Parteien; die Opposition stellt bei Wahlen 10 der 22 direkt gewählten Gouverneure. Die in PDS umbenannte Regierungspartei verliert ihre absolute Mehrheit im Parlament.
1983:eine Fastenkampagne der katholischen Kirche unter dem Motto »Brüderlichkeit ja, Gewalt nein« gibt wichtige Impulse im Kampf gegen strukturelle Gewalt und Behördenwillkür. Gründung nationaler Gewerkschaftsdachverbände.
1984:Millionen Brasilianer fordern vergeblich die Direktwahl des Präsidenten.

Rückkehr zur Demokratie

15.01.1985: bei den Präsidentschaftswahlen siegt der oppositionelle Tancredo Neves mit überwältigender Mehrheit; erste zivile, demokratisch gewählte Regierung seit dem Putsch der Militärs. Neves verstirbt aber noch vor seiner Amtsübernahme.
1985:Vizepräsident José Sarney tritt verfassungsgemäß die Nachfolge von Neves an. - Großgrundbesitzer sabotieren Pläne zur Agrarreform mit Hilfe bewaffneter Milizen; auf der anderen Seite organisieren sich mit kirchlicher Unterstützung die Landlosen.
1985-1990: Präsidentschaft José Sarneys
1986:der Cruzado ist neue brasilianische Währung; - In einem Brief an die brasilianische Bischofskonferenz bezeichnet der Papst die »Theologie der Befreiung« als »nützlich und notwendig«.
15.11.1986: Gouverneurs- und Parlamentswahlen ergeben eine absolute Mehrheit für die ehemalige Oppositionspartei PMDB.
1987: Einberufung des Parlaments als verfassungsgebende Versammlung. - Präsident Sarney verkündet einen neunzigtägigen Stopp für Zinszahlungen für Auslandsschulden.
13.5.1988:das »weiße« Brasilien feiert 100 Jahre Abschaffung der Sklaverei, während die Verbände der Schwarzen, linke Parteien und Teile der Kirche auf die Randexistenz der schwarzen Bevölkerung verweisen.
5.10.1988: Verabschiedung einer neuen Verfassung, der fünften in diesem Jahrhundert. Eine Lösung des drängenden Agrarproblems ist weiterhin nicht absehbar.
15.11.1988:schwere Verluste für die Regierungspartei PMDB bei Kommunalwahlen; als Gewinnerin geht die Partei der Arbeiter (PT) aus dem Rennen.
22.12.88:der international bekannte Chef der brasilianischen Kautschukzapfer, Chico Mendes, wird im Bundesstaat Acre Opfer eines Mordanschlags.
1989: wirtschaftlicher Kooperationsvertrag mit Argentinien, verschärfte Wirtschaftskrise und Hundertjahrfeier der Ausrufung der Republik
Jan. 1989:der Cruzado wird vom Novo Cruzado als offizielle Währung abgelöst.
7.9.1989:die Bewegung der Landlosen (Movimento Sem Terra/MST) feiert ihr zehnjähriges Bestehen.
14.9.1989:350 Indianer aus Amazonien, die 76 Völker repräsentieren, fordern in Brasília die Ausweisung der Garimpeiros aus dem Territorium der knapp 10.000 Yanomami. Pläne für einen die Siedlungsgebiete der Yanomami und Yekuna umfassenden »Indianerpark«.
15.11.1989: die ersten direkten Präsidentschaftswahlen gewinnt nach einer Stichwahl gegen den Führer der Arbeiterpartei (PT), Luis Ignácio da Silva, genannt »Lula«, der Liberale Fernando Collor de Mello.
Dez. 1989:per Dekret ordnet der Vatikan die Schließung zweier theologischer Seminare an, die sich im Sinne der »Theologie der Befreiung« hervorgetan hatten.