Wegweiser für Durstige
Sloppy Joe´s: 201 Duval St. Die Ausweiskontrolle sorgt dafür, dass niemand unter 21 Einlaß findet. Das Lokal gilt als feste Institution in Key West, die freitags und samstags vor Besuchern aus allen Nähten platzt. Total verrückte Stimmung. Köstliche tacos und enchiladas ließen uns Sauerkraut und Grünkern vergessen. Die Wände ziert eine Ausstellung über das Leben Hemingways, der einst genau wie Dos Passos und Sinclair Lewis zum Inventar des Hauses gehörte. Fotos, Zeitungsausschnitte und die Schlagzeile des »Key West Citizen«, die seinen Tod mit den Worten: »Papa passes ...« verkündete. Der Alkohol half Hemingway, seine Erlebnisse in Literatur zu verwandeln. 1962 entdeckte man im Hinterzimmer das Manuskript von »To have and have not«. Kurz: Sloppy´s Joe wurde zu einem Mythos. Jeden Abend übt sich ein Orchester meist in Country oder Rock.
Captain Tony´s Saloon: 428 Greene Street. Weitere historische Stätte in Key West. Eigentümer ist Tony Tarracino, eine Lokalgröße, dadurch berühmt, dass er Flüchtlinge aus Kuba illegal über die Grenze brachte. Dafür lernte er die Gefängnismauern von innen kennen und war sein Boot los. Auf den Hockern sind die Namen der berühmten Hinterteile vermerkt, die ihnen die Ehre gaben: Truman Capote, Antony Quinn, Dustin Hoffman, Tennessee Williams etc. Entsprechend einer amerikanischen Sitte zieren Visitenkarten aus aller Welt die Wände, und im Innern der Bar wächst sogar ein Baum.
Die beiden Bars konkurrieren schon seit ewigen Zeiten miteinander. Zu guter letzt hat Captain Tony´s sein Schild mit dem Zusatz versehen: The first and original Sloppy´s Joe.
Rick´s: 202 Duval St., gegenüber von Sloopy Joe´s. Eine etwas weniger berühmte Bar, aber dafür überwiegend von den »Conch«, den Einheimischen aus Key West, frequentiert. Vorteil: ein Überdach ermöglicht es, im Freien und unter dem Sternenzelt der tropischen Nächte sein kühles Getränk zu schlürfen. Abends Band. Auf die nette, offene Terrasse im oberen Stock vorzudringen, bleibt Schwulen vorbehalten.