Ausflüge
Abstecher in die Toskana
Besichtigungstour zu den Medici-Villen
Unbedingt die Gelegenheit zu einer Bus- oder Autorundfahrt über die Hügel im Umkreis der toskanischen Hauptstadt nutzen (etwa sechs Kilometer). Die Route ist unter der Bezeichnung Viale dei Colli bekannt, einer von dem Architekten Giuseppe Poggi im 19. Jh. erdachten Avenue. Los geht´s an der Piazza Ferrucci, Nähe Ponte San Niccolò Ankunft an der Porta Romana, also dem äußersten Ende der Boboli-Gärten. Unterwegs wechselt der Rundkurs dreimal seinen Namen: Viale Michelangelo (bis zur gleichnamigen Piazza), Viale Galileo (Mittelteil) und Viale Machiavelli (Schlußteil bis zur Porta Romana).
Alternative: von der Porta San Frediano aus, Nähe Ponte Amerigo Vespucci (Oltrarno), der Via Monte Olive folgen, die uns in fünfundvierzig Gehminuten hinauf zu einem Hügel über den Dächern von Florenz geleitet. Links und rechts wechseln sich Traumvillen und lauschige Gärten ab. Erfreulich, dass nur vereinzelt Touristen den Weg hier hinauf finden.
Etwa dreißig Kilometer westlich von Florenz das Dörfchen Vinci - unweit das Geburtshaus des genialen Malers (in Anchiano, nach drei Kilometern) - ein besonderer Leckerbissen für alle, die nichts lieber tun, als von einer Quelle zur andern zu pilgern. Umschauen sollte man sich aber auch im Leonardo-da-Vinci-Museum, inmitten der nach Plänen des Künstlers konstruierten prophetischen Maschinen. Mittwochs geschlossen.
Medici-Villen: als die eigentlichen Erfinder des Freizeithäuschens auf dem Lande können die alten Römer gelten. Nachdem tausend Jahre lang eh´ alle Welt auf dem Land lebte, kamen erst die Medici wieder auf den Geschmack und bestellten bei ihren Hausarchitekten eine ganze Reihe protziger Zweitwohnsitze. Diese in der näheren Umgebung von Florenz zahlreich anzutreffenden Villen mit ihren gepflegten Gärten haben die Jahrhunderte nicht immer unbeschadet überstanden, einige sind des Anschauens nicht mehr wert.
Villa Medici in Fiesole: Via Vecchia Fiesolana. Anfahrt mit Buslinie 7. Diese erste richtige Renaissancevilla ließ sich Cosimo I. zwischen 1458 und 1461 erbauen. Für das gemeine Publikum sind nur die (babylonischen) hängenden Gärten zugänglich, von denen aus man ein fantastisches Panorama genießt.
Villa Petraia und Villa Castella: Via di Castella in Castella, 7 km vor Florenz. Anfahrt mit Buslinie 28 Richtung Sesto Fiorentino. Täglich geöffnet, außer montags, und zwar von 9-15h, im Sommer bis 18h. Hier sind vor allem die von Tribolo entworfenen Gärten sehenswert, der auch für die Gestaltung der Boboli-Gärten verantwortlich zeichnet.
Poggio a Caia: Ortschaft 18 km außerhalb an der N 66, der Straße nach Pistoia. An der Piazza S.M. Novella einen COPIT-Bus nehmen, der alle dreißig Minuten abfährt. Die Villa ist von 9-13, die Gärten von 9-16h bzw. 19h im Sommer zugänglich. Es handelt sich um die berühmteste aller Medici-Villen. Hier kamen 1587 Francesco I. Medici und seine Frau Bianca Capello unter ungeklärten Umständen ums Leben.
Der Reichtum der Medici erlaubte es ihnen, sich mit diesen paar Häuschen nicht zu begnügen. Wer wirklich alle Villen abklappern möchte, erkundige sich bei der staatlichen Denkmälerverwaltung im Palazzo Pitti.
Kartause von Galuzzo: 6 km außerhalb von der Piazza S.M. Novella Buslinie 36 oder 37. Täglich außer montags von 9-12 und 15-18h geöffnet. Die im 14. Jh. gegründete Kartause erhebt sich auf einer Anhöhe am Dorfausgang und beherbergt in ihren Mauern keine Kartäuser mehr, sondern Zisterzienser, die sich auf die Zubereitung leckerer Kräuterliköre verstehen. Die Pinakothek ist stolz auf ihre Passionsfresken von Pontormo. Obendrein sind die gotische Kirche und die Klostergebäude sehenswert.
Kloster Vallombrosa: 30 km östlich von Florenz, per Bus nicht zu erreichen. Mit dem Wagen Ausfahrt »Lungarno del Tempio« benutzen und anschließend die N 67 einschlagen. In Pontassieve rechts in die N 70 und erneut rechts in die Nebenstraße Richtung Pelago Reggelo abbiegen. Nach einigen Kilometern gelangen wir nach Vallombrosa-Saltino, mitten in Fichtenwäldern gelegen. Der Ort verdankt seine Bekanntheit neben der Skistation hauptsächlich der im 11. Jh. vom heiligen Johannes Gualbertus gegründeten Abtei mit ihrem Campanile aus dem 13. und dem Turm aus dem 15. Jh. Von hier aus eröffnen sich zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung.
Settignano: 8 km östlich von Florenz. Ab Piazza S. Marco Buslinie 10. Das auf einem Hügel reizvoll gelegene Dorf ist der illustren Geister wegen berühmt, die in seinen Mauern weilten, nämlich Michelangelo, D´Annunzio und Berenson. Die zahlreichen prächtigen Villen im Umkreis inspirierten etliche Bildhauer zu Höchstleistungen. Michelangelo verbrachte in der Villa Buonarotti einen Teil seiner Jugend. Wenn das keine Empfehlung ist ...