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Kultur

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Das Nationalmuseum in Bardo

Skulpturenausstelllungen und Mosaikensammlungen

Interferenz der Kulturen

Nationalmuseum in Bardo: sechs Kilometer vor den Toren der Stadt, an der Straße nach Biserta, im gleichnamigen Stadtteil von Tunis. Zu erreichen mit einem Bus der Linie 3 ab Tunis-Air und der Linien 4, 16 und 42 ab den H.-Thameur-Gärten. Auch die Straßenbahnlinie 4 bringt uns ans Ziel.

Der ehemalige Palast aus dem 19. Jh. birgt das bedeutendste archäologische Museum im Maghreb. Seine römischen Mosaikensammlungen besitzen sogar Weltniveau. Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr (außer montags und an Feiertagen). Auch wer einen Studentenausweis vorweisen kann, spart nicht das Eintrittsgeld. Fotografieren gegen Gebühr möglich; Blitzlicht- und Stativaufnahmen sind aber nicht gestattet. Sich an der Kasse erkundigen.

Die Ausstellungssäle im Erdgeschoß enthalten Relikte der punischen Zivilisation, wie Schmuck, Grabbeigaben und den Prunkharnisch eines Soldaten aus der Armee Hannibals. In einem der Säle werden Mosiken aus frühchristlicher Zeit präsentiert. Außerdem findet man hier im »Bulla Regia-Saal« – Bulla Regia ist der Name einer bedeutenden Stadt aus dem 2. bzw. 3. Jahrhundert – das Mosaik »Perseus und Andromeda«.

Eine weitläufige karthagisch-römische Abteilung in der ersten Etage quillt über von Statuen, Skulpturen und Mosaikfußböden aus römischen Villen. Eine ganze Reihe weiterer Säle enthält mehrere Meisterwerke.

In Saal X (Salle de Sousse), der Triumph des Neptun, zusammengefügt aus sechsundfünfzig Medaillons mit Sirenen, Tritonen und Nereiden. In der Mitte, Neptun auf seinem Wagen. Schließlich das Mosaik des herrschaftlichen Julius, eine antike Bildergeschichte über das Leben eines Adligen in einer afrikanischen Kolonie der Römer.

Saal XI (Salle de Dougga) besticht durch eine weitere Darstellung des Triumphes Neptuns und seine reiche Bronzestatuensammlung.

In Saal XII (Salle d´el Jem) sind drei sehenswerte Kompositionen hervorzuheben: der »Triumph des Bacchus«, die »Hetzjagd« und das »Mosaik der neun Musen«.

In Saal XIII nicht das Mosaik »Das fischreiche Meer« versäumen. Man glaubt, den Ausstellungskatalog einer Bootsmesse vor Augen zu haben, mit allen Schiffstypen, die zu jener Zeit auf dem Mittelmeer kreuzten.

Es wäre ein aussichtsloses Unterfangen, alle sehenswerten Mosaiken in den Sälen XIII bis XXVIII auch nur annähernd aufzählen zu wollen. Man verweile ein wenig vor den Fundstücken, die aus dem Laderaum des versunkenen antiken Mahdia-Schiffs stammen. Das Wrack wurde 1907 von Schwammfischern entdeckt und barg u.a. fantastische Kunstgegenstände aus Bronze und Marmor. Den Untergang des Schiffes datierten Experten auf das Jahr 80 v. Chr. zurück; es handelt sich also um einen der ältesten Meeresfunde der Geschichte.

Im zweiten Stock befindet sich eine Galerie mit Terrakottagegenständen, Glaswaren, kleinen Bronzefiguren, meist Grabbeigaben, und weiteren zahlreichen Mosaiken.

Schließlich verfügt das Museum noch über eine arabische Abteilung mit Teppichen, Glaswaren, Kupfergegenständen, mit Perlmutt-Intarsien verzierten Möbeln, Münzen, Schmuckgegenständen und Waffen. Die Säle sind um einen hübschen Patio mit doppelter Kolonnade angeordnet.