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Versöhnung

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Neue Freundschaft in Irland

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Friede zwischen Nordirland und der Irischen Republik

Nordirland-Konflikt, Kampf zwischen Katholiken und Protestanten, blutige Auseinandersetzungen. So hängt die Vergangenheit noch in den Köpfen, doch die Gegenwart wandelt dieses Bild. Man ist in der Vernetzung begriffen, verbindet die Irische Republik mit Nordirland, schafft Gemeinsamkeiten.

Nehmen wir die Stadt Newry in Nordirland. Trotz Mehrheit der Katholiken zog man die Grenze im Jahr 1921 südlich von Newry, so dass es in den Siebzigern und Achtzigern im Zentrum der Kämpfe saß. Hier schlugen sich britische Armee und IRA die Köpfe ein. Handel getrieben wurde in der Stadt stets recht lebhaft. Protestanten und Katholiken lernten Findigkeit und trotzen den Widerständen.

Fand sich hier vor zwanzig Jahren noch eine extrem hohe Arbeitslosenquote, so ist der Ort heute eine in ganz Irland beliebte Einkaufsstadt. Friede und Währungsschwankungen sorgten für Kunden aus dem Süden; die Einführung des gegenüber dem britischen Pfund teilweise recht starken Euro brachte Schwung in den Handel.

Während Mietpreise in der irischen Hauptstadt Dublin in die Höhe klettern, weichen Mieter hundert Kilometer in den Norden aus. In Newry leben, in Dublin arbeiten, dazwischen die Grenze. Etwa hundert Reisende steigen allmorgendlich in die Eisenbahn Richtung Süden. Geplant sind Tausende.

Fleißig bastelt man an der neuen Autobahn zwischen Dublin und Belfast. Die finanziert übrigens die Republik of Ireland, die sich auch anderweitig tüchtig im Norden engagiert. Bislang flossen mehr als zwei Millionen an privatem Kapital in den Norden, mitunter auch in protestantische Firmen. Eine Million plant die Regierung der Republik für die nördliche Infrastruktur ein. Bezahlt wurde bislang die Flughafenerweiterung in Derry; folgen werden ein Ausbau der Stromversorgungsnetze, Erweiterung der Krankenhäuser …

Die Behörde für gemeinsamen Handel in Newry fördert das wirtschaftliche Zusammenwachstum der Länder.

Verweigerten die beiden Staaten einst jede Zusammenarbeit, so sieht man den neuen, freiwilligen Wandel nun als Stärke an. Während die alte Feindschaft verschwindet, öffnen sich geistige Barrieren.