Sehenswertes
Sehenswürdigkeiten
Für Herz, Seele und Auge
Santa Maria della Scala: so heißt die Kirche gleich neben dem Hospital. Zeugnis des 13. Jhs, das einen schönen Marmoraltar, eine Orgel- und Herrenempore aus vergoldetem Schnitzwerk, einen Bronzechristus, eine Kassettendecke und eine Halbkuppelapsis mit Fresken aufzuweisen hat. Rechts vom Kirchenschiff eine mittelalterliche »Kreuzigung«
Contrada della Selva: Piazetta della Selva. Unterhalb des Doms, hinter dem Hospital. An Samstagnachmittagen gelegentlich geöffnet. Ist in der hübschen St. Sebastians-Kirche von 1499 untergebracht, welche die Form eines griechischen Kreuzes aufweist. Einige Fresken stammen von Giovanni Pisani. »Auferstehung« von Lorenzo Sabbatini. Den Altar bedecken allerlei Reliquiare. In der Sakristei bilden Kruzifixe, Statuen und Kandelaber ein kleines Museum für sich. Auch der Versammlungssaal der Contrade braucht nicht auf sein Deckengemälde zu verzichten. In der Ein gangshalle verschiedene Andenken und Malereien vom Palio.
Accademia Musicale Chigiana (Palazzo Chigi-Saracini): Via della Città 85. T. 46 152. Anmutiges gotisches Palais schmiegt sich harmonisch dem Straßenverlauf an. Der Turm aus dem 13. Jh. gilt als ältester Gebäudeteil. Die geglückte Verbindung von Ziegel- und Naturstein durchbrechen elegante Zwillingsfenster. Der weite Eingang führt auf einen Hof mit Galerie, wo wir alte Brunnen und Gewölbefresken entdecken. Die Hoffassade begrenzen weitläufige Arkaden. In der Nacht kann man den Deckenschmuck erkennen. Romantisch gestimmte Gemüter geraten hier leicht ins Schwärmen. Der Palazzo beherbergt die Chigiana-Musikakademie, die im zauberhaften Stucksaal mit seinen Deckenmalereien Meisterklassen und Sommerkonzerte veranstaltet. Besichtigung auf Wunsch sich vor Ort oder beim Verkehrsamt erkundigen. Zu bestaunen sind u.a. eine »Anbetung der drei Weisen« von Sassetta, ein kleines Instrumentenmuseum mit Stradivari-Geigen und das Klavier von Franz Liszt.
Pinacoteca Nazionale: Via San Pietro 29. Geöffnet von 8.30-19h, an Sonn- und Feiertagen bis 13h. Montags geschlossen.
Beim Gang durch diese Gemäldesammlung läßt sich die ganze Malerei der Schule von Siena verfolgen. Das Museum ist in einem der schönsten gotischen Bauwerke der Stadt untergebracht: im Palazzo Buonsigniori aus dem 15. Jh. Kunstspezialisten werden schon wissen, dass hier die »Jungfrau mit Kindst ihren Schleier. Deswegen kann man sie heute ohne Schleier bewundern und man weiß, dass sie während des Palio stille Tränen vergießt.
Das Museum stellt über sechshundert Werke der frühen, religiösen Malerei zur Schau. Aus Personalmangel bleiben einige Räume oft geschlossen. Hier eine Auswahl der Höhepunkte: »Discesa di Cristo al Limbo« von Domenico Beccafumi, »Verkündigung« von Lorenzo di Mariano, eine »Anbetung« und ergreifende »Kreuzabnahme« von Sodoma, »Muttergottes mit Kind« von Girolamo Genga (der heilige Johannes erscheint merkwürdigerweise als Kind), »David, Sankt Michael und Sankt Raphael« von Giovanni Andrea Galleti (Statuen aus Terrakotta), Kartons von Beccafumi.
Saal 28: »Dreifaltigkeit« von Beccafumi mit einem strengen Gottvater, deren Malweise an moderne Graffitti erinnert.
Zweiter Stock: eine liebliche »Madonna« von Guido da Siena, die noch byzantinischen Einfluß verrät, »Madonna mit Kindern und Heiligen« von Duccio, »Christus am Kreuz« von Niccolo di Segna, Ugolino di Nerio, Luca di Tomme usw. Ein visueller Genuß ist auch die »Anbetung der drei Könige« von Bartolo di Fredi, deren Bildaufbau besonders geglückt ist, mit samtweichem Pinsel auf die Leinwand gehaucht hier auch die berühmte »Maria mit Kind« von Simone Martini, die unter einem anderen Gemälde entdeckt wurde »Christi Geburt« von Paolo di Giovanni sowie Pietro Lorenzetti, Maestro d´Ovile, Andrea di Vanni. Gefallen hat uns auch die »Verkündigung« von Ambrogio Lorenzetti.
Erwähnen wir noch den überdimensionalen »Christus am Kreuz«, die kleine »Geburt Christi«, wo Josef ziemlich dumm aus der Wäsche guckt, und eine »Verkündigung« vor Goldgrund von Taddeo di Bartolo, Bernardo Taddi eine »Maria auf Goldgrund mit musizierenden Engeln« von Giovanni di Paolo, dem wir auch eine ausgefeilte »Darstellung Christi im Tempel« verdanken riesige Altäre, davon ein besonders großartiger von Sano di Pietro mit einer Maria im blauen Mantel, deren Antlitz besonders sanft ausfällt. Im Atrium die »Mystische Hochzeit der heiligen Katharina« von Besozzo und die »Heilige Familie mit dem heiligen Johannes« von Pinturiccio.