Für schmale und weniger schmale Geldbeutel

Übernachtung in Bahnhofsnähe

In diesem Abschnitt geben wir die Pensionen nicht in der Reihenfolge unserer Präferenzen an, sondern so, dass unnötige Wege erspart bleiben, wenn die Antwort mal wieder »Completo!« heißt. Kein Mensch zwingt einen natürlich, im Bahnhofsviertel abzusteigen, aber vielleicht ist man ja todmüde nach einer durchreisten Nacht? Unsere höherkarätigen Anschriften liegen jedenfalls zentraler (Fiorentina, Orchidea, Albergo Brunetta, usw.).

Also, den Bahnhof durch den linken Ausgang verlassen und die Via Nazionale einschlagen. Dort stolpert man gleich über ein Dutzend Pensionen. Hier unsere Hitparade:

Für Geizhälse und Abgebrannte

Tourist House Bellavista: Largo F. Alinari 15 vormals Via Nazionale 14; T. 28 45 28. Eins der nächsten, gleich links vom Bahnhof an einer verkehrsreichen Straße. Pluspunkte: nette Aufnahme, ordentlich geführt und helle Zimmer. Duschen über den Flur. Preislich hart an der Grenze dessen, was man noch als mittlere Kategorie bezeichnen kann. Vergibt auch einige Einzelzimmer. Frühstücken geht extra.

Pensione Daniel: Largo F. Alinari 22n , im dritten Stock, ohne Aufzug. T. 21 12 93. Glücksfall für den Low-budget-Reisenden (unser Verleger springt im Dreieck, wenn er solche Anglizismen liest), da eine der billigsten Unterkünfte überhaupt. Kein Wunder, dass die Pension oft bis unters Dach belegt und ganz schön laut ist. Die Tünche wirkt zwar nicht mehr ganz frisch, aber alles in allem gibt´s wenig auszusetzen. Freundlicher Umgangston; Frühstück und Duschen gegen geringen Aufpreis. Nach Mitternacht heimzukommen, ist leider ein Ding der Unmöglichkeit.

Anschließend schlagen wir die Via Faenza ein , eine kleinere Straße, welche die Via Nazionale kreuzt. Je weiter wir uns vom Bahnhof entfernen, desto freundlicher schaut die Gegend aus. Und da lachen uns auf der Linken auch schon die Locanda Pina, Soggiorno d´Errico und das Albergo Nella an (Via Faenza 69n). Das Gebäude mutet etwas heruntergekommen an, aber die Zimmer sind gar nicht mal so übel. Wir arbeiten uns von oben nach unten vor, allein schon wegen der illusionistischen Malereien im Treppenhaus.

Locanda Pina: T. 21 22 31. Freundlicher Familienbetrieb, der einige Einbett- und ein Dreibettzimmer zu vergeben hat. Anständige Doppelzimmer ohne Dusche. Schließt um Mitternacht zu.

Soggiorno d´Errico: T. 21 40 59. Auch Genosse Erich würde sich in den bescheidenen kleinen Zimmern sicher wohler fühlen als im chilenischen Exil. Preislich vorteilhaft ist das Dreibettzimmer. Der Wirt ist des Englischen mächtig. Ingesamt im gepflegtem Zustand, wirkt familiär-gemütlich. Seine für florentinische Verhältnisse bescheidene Preisgestaltung empfiehlt das Soggiorno d´Errico besonders unseren Hard-budget-Reisenden (schon wieder so eine Verunstaltung unserer melodischen deutschen Dichter-und-Denker-Sprache!). Er liegt doch tatsächlich unter der preiswerten Locanda Pina.

Albergo Nella: T. 28 42 56. Gehört demselben Besitzer wie das Locanda Pina. Gleiche Leistung, selber Preis. Zuerst bei der Locanda anrufen.

Pensione Marini, Armonia, Azzi, Merlini, Paola und Ana: Via Faenza 56n . Fünf Pensionen unter einem Dach, nämlich dem des Palazzo Barbèra. Zwischen 11 und 12h sollte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht ein Plätzchen drin wäre. Obacht: unter einem Dach bedeutet nicht für ein und dasselbe Geld! Beginnen wir mit der günstigsten:

... nämlich der Albergo Merlini im dritten Stock: T. 21 28 48. Hat ganzjährig geöffnet und bietet eine reiche Auswahl an Zimmern, von der singola bis zu quadrupla (letztere besonders günstig). Einige Doppelzimmer verfügen über ein Bad. Terrasse; Zapfenstreich ist um 1h.

Albergo Marini: verlangt dieselben Preise wie die vorige. T. 28 48 24. Geräumige, gepflegte Zimmer, davon einige Singole. Schließt seine Pforte um 1h morgens.

Paola: wird gerade auf Vordermann gebracht. T. 21 36 82. Alle Zimmer mit Bad; der Spaß beläuft sich auf rund hundert Mark für zwei Personen. Keine Einzelzimmer; Nachtschwärmer bekommen einen Schlüssel.

Albergo Azzi: recht gemütlich, im ersten Obergeschoß. T. 21 38 06. Schon eine Kleinigkeit teurer; Frühstück geht extra. Dabei liegen die Bäder über den Flur. Ärgerlich auch, dass man am Früchstück in der Zeit von Juni bis September nicht vorbeikommt. Wenigstens händigt man Nachteulen einen Schlüssel aus.

Albergo Marcella: Via Faenza 58n ; T. 21 32 32. Ganzjährig geöffnet. In der obersten Etage erwartet uns eine freundliche, familiäre Atmosphäre. Billiger ist für ein Zimmer mit oder ohne Dusche über den Flur wohl kaum wegzukommen (letztere gehören zum günstigsten, was Florenz zu bieten hat). Ein paar Singole. Das Frühstück wird niemandem aufgezwungen. Insgesamt also empfehlenswert. Torschluß eine halbe Stunde nach Mitternacht ' man kann nicht alles haben ...

Albergo Mia Cara: Via Faenza 58; T. 21 60 53 und 230 26 01. Ganzjährig geöffnet. Nette Begrüßung; tadellos in Schuß und bietet ein reiches Angebot an Zimmern. Einige blicken auf den Garten im Hinterhof. Auch hier bleiben die Preise im Rahmen des Erträglichen, insbesondere für das Doppelzimmer mit Dusche auf dem Gang. Auch Drei- und Vierbettzimmer vorhanden. Von Juni bis September obligatorisches Frühstück, wofür aber weniger verlangt wird, als sonst üblich. Um 1.30h in der Frühe fällt die Eingangstür unwiderruflich ins Schloß.

Albergo Polo Nord: Via Panzani 7, kreuzt die Via del Giglio , T. 28 79 52. Vorbildlich geführte Familienpension, deshalb auch eine unserer ältesten Empfehlungen. Ein Eckchen kostspieliger als das Mia Cara. Zimmer wahlweise mit oder ohne Bad, einige Singole.

Pensione Kursaal: Via Nazionale 24, Richtung Piazza Indipendenza ; T. 49 63 24; im zweiten Stock. Hat den Besitzer gewechselt, der Nachfolger betätigt sich als Erneuerer. Bleibt nach wie vor zuverlässig und erschwinglich. Zimmer mit und ohne Bad, einige Singole und Triple. Im selben Gebäude sitzt auch die vergleichbare Pensione Rimini.

Hotel Roxy: Piazza Indipendenza 5r , T. 47 29 28. Auch wenn die Eingangshalle einen wenig appetitlichen Eindruck vermittelt, ist diese Pension wenigstens bezahlbar und die Wirtin freundlich. Die altmodischen geräumigen Zimmer mit oder ohne Bad finden wir wirklich in Ordnung.

Hotel Il Bargellino: Via Guelfa 87, kreuzt die Via Nationale , T. 238 26 58. Kleines Hotel mit nostalgischem Gepräge an einer ruhigen Straße. Wurde von einem jungen Ehepaar übernommen, das neuen Schwung in den Laden bringt. Fünf Zimmer liegen zu ebener Erde an der ansehnlichen, weiten und ruhigen Terrasse. Einige verfügen über eine Naßzelle. Die Tarife bewegen sich im selben Spektrum wie bei den vorigen Adressen. Einige Singole.

Mittleres Preisniveau

Hotel Nazionale: Via Nazionale 22 . T. 23 82 03. Hervorragend geführte Pension mit französischer Inhaberin, die den Gast herzlich willkommen heißt. Die gemütlichen Zimmer liegen zwischen 50 bis 60 Euro, Frühstück inbegriffen. Nachtschwärmer erhalten einen Schlüssel.
Pensione Indipendenza: Piazza Indipendenza 8 . T. 49 66 30. An einem gemütlichen, schattigen Platz. Rund zehn Zimmer mit Bad, Frühstück inbegriffen. Im Inneren weniger bezaubernd, als es die schmucke Fassade vermuten ließe. Tatsächlich nagt am Mobiliar der Zahn der Zeit. Für zwei Personen muß man 120 Mark hinblättern. Von Vorteil auch hier, dass Amüsierwütigen ein Haustürschlüssel ausgehändigt wird.

Führnehm

Die folgenden Adressen vereinen Komfort mit einem gewissen Etwas. Einige der Hotels vergeben auch preislich günstigere Zimmer mit Dusche auf der Etage.

Hotel Monica: Via Faenza 66 . T. 28 38 04 und 21 17 06. Fax: 28 38 04. Verfügt seit seiner Renovierung über alle Schikanen, hat sich aber doch den Charakter eines kleinen Stadtviertelhotels bewahrt, dessen Überschaubarkeit vortrefflich mit dem Reiz der Stadt harmoniert. Freundliche Begrüßung. Die moderne Innenausstattung ist in frischen, warmen Farben gehalten. Terrasse vorhanden. Für eines der urgemütlichen Doppelzimmer muß man mit 160, für ein Dreibettzimmer mit 220 Mark rechnen. Auch einige Einzel- und Vierbettzimmer sind verfügbar. Kein Zapfenstreich. Frühstück im Preis inbegriffen.
Albergo Maggiore Sovrana: Largo F. Alinari 15 (ehemalige Via Nazionale). T. 21 03 09, Fax: 239 66 61. Mit dem Aufzug bis in den letzten Stock fahren. Der neue Inhaber hat durchgreifend erneuert, um sich den dritten Stern hinzuzuverdienen. Was ihm auch gelungen ist: die gemütlichen, bequemen Zimmer sprechen für sich. Vermietet auch einige Einzel- und Dreibettzimmer.
Pensione Le Caxine: Largo Alinari 15. T. 21 10 66 und 21 07 69. Für alle, denen der Sinn schon immer nach einer Prise Luxus stand, ohne sich dafür ruinieren zu müssen. Rund um die Uhr geöffnet. Die geräumigen Zimmer gefallen uns außerordentlich gut und verfügen zumeist über ein eigenes Bad. Etwas preiswerter als das Maggiore Sovrana; auch die Tarife für die Doppelzimmer ohne Bad bleiben auf dem Teppich. Einige Singole.
Hotel La Noce: Borgo la Noce 8 . T. 21 35 19. In einer Gasse im alten Stadtviertel San Lorenzo zwischen der Via de Genori und der Via dell´Ariento. Auch dieses gemütliche kleine Hotel mit Doppelzimmern und Singole mit und ohne Bad pflegt eine persönliche Note. Nachteulen bekommen einen Schlüssel ausgehändigt.