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Sehenswürdiges

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Sehenswürdigkeiten

Der Lügner mit den vier Gesichtern

— Shandon Church (Saint Ann): Corks berühmteste Kirche thront auf einer Anhöhe im Viertel Shandon und ist protestantisch. Zugänglich von 9.30-16h. Sonntags geschlossen. Für den Einlaß berappt man eine Kleinigkeit. Ihr ulkiger Glockenturm, einer Pfeffermühle ähnlich, ist schon fast das Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche entstand 1722 an der Stelle einer Vorgängerin, die bei der Belagerung von 1690 der Zerstörung anheimfiel. Roter Sandstein und Kalkstein aus den beiden Brüchen, aus denen auch das Baumaterial der Häuser von Cork stammt, bestimmen ihr äußeres Bild. Eine Turmbesteigung sollte man sich und seinen Wadenmuskeln schon gönnen. Von dort oben genießt man einen wundervollen Rundblick auf die Stadt. Auf dem Wege zu den höchsten Höhen kommt man an den Glocken vorbei, an dem man sich gemäß bereitgestellter Partitur selbst künstlerisch betätigen kann. Zu zweit macht die Sache richtig Spaß; einer hält die Glockenseile mit beiden Händen, der andere liest die Nummern der zu ziehenden Stränge. Die acht Glocken von Anno 1750 wiegen zusammen sechs Tonnen. Berühmt ist der Turm auch wegen seiner Pendeluhren, die niemals synchron laufen – daher der sinnige Beiname »Four-Faces Liar«, der Lügner mit den vier Gesichtern. Die Einheimischen sind übrigens ausnehmend stolz auf ihr Bauwerk, besonders darauf, dass der Turm an Höhe dem altehrwürdigen Londoner Parliament Tower mit Big Ben um keinen Zentimeter nachsteht. Dies versichert man jedenfalls mit allem Nachdruck. Unten in der Kirche eine schöne Sammlung alter Bücher: ein Macchiavelli von 1599, ein medizinisches Lehrbuch von 1648, ein Gedichtband von Horaz von 1666, Schulbücher usw. Die Kirche zeigt ein nüchternes Innenleben, wie bei protestantischen Sakralbauten üblich, und ein hölzernes Tonnengewölbe.

— Butter Exchange (Shandon Craft Centre): gegenüber Shandon Church. Von der zweiten Hälfte des 18. Jhs an stand die Stadt im Mittelpunkt des Handels mit gesalzener Butter, die Cork bis bis nach Indien ausführte. 1892 wurden 500.000 Tonnen Butter verladen. 1924 hingegen wurde der Markt geschlossen. Sein monumentaler Eingang wurde im 19. Jhs gestaltet. Heute birgt er ein paar Werkstätten für Kunsthandwerk. Zu besichtigen von 9-17.30h, am Wochenende geschlossen. Die Ateliers selbst öffnen oft erst nachmittags. Sie stellen Porzellan, Töpferware, Schmuck, Puppen, Kristallgegenstände, Web- und Strickwaren u.a. her. Bei Mary Barry beispielsweise sind besonders schöne Sachen zu ergattern.

— Shandon-Viertel: der Name »Shandon« leitet sich von »Sean Dun«, alte Festung, ab. Dieses Viertel hier hat seine Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt. Alte von Arbeitern bewohnte Gassen lagern sich um die Saint-Mary-Kathedrale: Lower Barrack View, Cathedral Avenue, etc. Südlich des Butter Exchange gehen Dominick Street und Widderling´s Lane ab. Die malerische Shandon Street hat sich mit zahlreichen bunten Lädchen auf Touristen eingestellt.

Weiter geht´s in Richtung Bahnhof: an der Coburg Street liegt das Haus, in dem John Lynch, der berühmte Führer der Fenier-Bewegung, 1865 verhaftet wurde. Der Saint-Patrick´s Hill beschert einen schönen Rundblick auf Lee und Innenstadt.