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Nicht nur der Vulkan ist einen Blick wert
Spazieren auf Stromboli
Die Hauptstraße S. Vincenzos, die Via Roma, nimmt in Scari, dem Hafen für die Aliscafi, ihren Anfang. Bis zur Chiesa S. Vincenzo geht´s bergauf, davor ein weitläufiger Vorplatz, von dem aus sich das Meer und der Strombolichio unter einem ungewöhnlichen Blickwinkel darbieten. Wer sich hier losreißen kann, marschiert an der gestrichenen Fassade der Kirche S. Bartolo vorüber und landet schließlich an der Zufahrtsstraße zum Vulkan, etwa in der Höhe von Piscità. Unterwegs darf sich das Auge an blumengeschmückten Gäßchen erfreuen, die nach rechts zum Meer hinunterführen. Eine Küstenstraße verbindet Scari, wo die Fähren anlegen, über Ficogrande mit Piscità. Die Entfernungen sind nicht der Rede wert. Besonders das Fehlen von Autos macht sich angenehm bemerkbar; nur das Knattern der Dreiradtransporter, schwer beladen mit Gepäck und Waren, belästigt das Ohr. Manche haben den Umbau zu einem Taxi hinter sich: Platz genommen wird auf einer rückwärtigen Sitzbank. Wer sich jemals in solch ein Gefährt wagt, ohne vorher den Preis ausgehandelt zu haben, ist selber schuld.
Alle Bewunderer des Hollywoodstars Ingrid Bergman werden es sich nicht nehmen lassen, zu jenem rosafarbenem Haus zu pilgern, wo sie zeitgleich mit den Dreharbeiten zu »Stromboli terra di Dio« (dt. »Stromboli«) ihre Schäferstündchen mit dem Regisseur Roberto Rossellini verbrachte, und zwar im Frühling des Jahres 1949. Besagte Villa taucht hinter der Chiesa S. Vincenzo auf, auf der rechten Seite. An die denkwürdige Liebschaft gemahnt eine an der Fassade angebrachte Tafel. Hach, wie romantisch ... Zur Handlung des Films ist wenig zu sagen: das einzig Aufregende an dem ländlichen Melodram sind die dokumentarischen Aufnahmen eines Vulkanausbruchs.