Vulcano
Vulcano
Schlammbäder und Spaziergänge auf Odysseus Spuren
Wie heißt es doch bei Homer? »Eine weiße Insel mit unüberwindlichen Mauern aus Bronze und nackten Steilwänden ...« - so ähnlich jedenfalls.
Homers Odyssee zufolge hauste hier der Gott des Windes, Äolus. In einem Schlauch gab er Odysseus eine hübsche Portion Wind mit auf den Weg, damit der problemlos würde nach Ithaka zurückkehren können. Dessen vor Neugier platzende Freunde machten den beiden aber einen Strich durch die Rechnung, kümmerten sich nicht um die Beschwörungen der windigen Gottheit, öffneten den Schlauch und brachen so einen furchbaren Sturm vom Zaun, der ihr Schiff weit vom Kurs abtrieb.
Die kleine Insel liegt knapp einen Kilometer von Lipari entfernt und wird mit Vorliebe von Italienern aufgesucht, von Fremden weniger. Dennoch kein Mangel an neuesten Bademoden, Diskotheken und Bar. Erstere suchen sie hauptsächlich wegen der Schlammbäder auf. Anreise per Aliscafi oder per Schiff. Am lustigsten ist es, bei ruhiger See in Lipari ein Motorboot zu mieten (s. oben).
Vulcano hat zwei Vulkankrater aufzuweisen; Rauchschwaden (Fumarolen) darüber sind ein untrügliches Zeichen für Munterkeit darunter. Die Forscher sind sich einig, dass es sich um die gefährlichsten Burschen im ganzen Archipel handelt. Deswegen ist auch bis heute keine einzige Baugenehmigung auf Vulcano erteilt worden. Um so erstaunter ist man dann über die Zahl der errichteten Gebäude. Unerschrockene flanieren im 386 m hoch gelegenen Krater umher, necken die Fumarolen - so nennt der Geologe Dampfquellen aus einer Erdspalte in vulkanischen Gebieten - und sammeln Schwefelkristalle.
in Porto di Levante; T. 985 20 28. Auskünfte von Juni bis September.