Inseltour
Spazieren auf Salina
Gut ausgebautes Straßennetz von insgesamt 25 km; auch an Buslinien zwischen den einzelnen selbständigen Gemeinden fehlt es nicht, mit Anschlüssen an Kreuzungen mitten in der Pampa. Notfalls in Sachen Fortbewegung der Vespa-Vermietung in Santa Marina, neben der Tankstelle, den Vorzug geben.
Beginnen wir unseren Rundkurs an der stillgelegten Saline von Lingua, 3 km südlich von Santa Marina (Pensione Il Delfino, T. 984 30 24), wo ein kleiner Touristenhafen im Enstehen begriffen ist. Der kleine Leuchtturm hier ist schon fast völlig zusammengestürzt und man fragt sich, ob der zur Salzgewinnung angelegte kleine See noch seine Aufgabe erfüllt. Weiter nach Santa Marina - auf die Behausungen aus gestampftem Lehm achten - und Capo Faro. Steigen wir ruhig hinab zu dieser von ihren Bewohnern verlassen Ortschaft auf einer Felsstufe unmittelbar an der Küste. Bis ins vorige Jahrhundert hausten noch Fischerfamilien in den winzigen Häuschen. Gefällt uns außerordentlich. Dann der Panoramastraße, zwischen Weinkulturen hindurch, bis Malfa folgen, einem Flecken hundert Meter über dem Meeresspiegel. Auf dem Weg zum Kieselstrand passieren wir wieder ihrer Funktion entledigte Bootsschuppen der Fischer.
Eine Sehenswürdigkeit von besonderem Rang ist der Pollara, ein in zwei Teile auseinandergebrochener Vulkan, dessen gesamte Westflanke ins Meer abgerutscht ist. Der Ort liegt also mitten im Krater des Monte dei Porri. Und wieder einer jener malerischen Küstenorte. Zitrusfrüchte, Kapern und Wein (Malvasia) werden hier großflächig angebaut. Anscheinend handelt es sich hier um den einzigen Ort, der noch halbwegs von der Landwirtschaft leben kann. Hoch über dem Tal thront eine Festung. Ihre Aufgabe bestand seit der Antike und sogar noch im letzten Krieg darin, als Beobachtungswarte Signale von Sizilien zum Festland weiterzuleiten.
Setzen wir unsern Weg bis Rinella fort, vorbei an Leni mit seinen weißen Häuschen, gleichsam zweihundert Meter über den Meereswellen hangelnd. Eine Landverbindung zwischen Rinella und Lingua existiert nicht. Das bedeutet für uns, dass wir umkehren müssen, um wieder zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen.
Der Monte Fossa delle Felci, der eine der beiden Vulkankegel, bringt es auf 962 m über dem Meeresspiegel und überragt damit den Stromboli. Den Wald auf seinen Flanken durchzieht ein Wegenetz, das sechzig Männer ständig betreuen. Hier kann man wundervolle Wanderungen unternehmen, auf gut markierten Wegen und ungestört von jeglichem Autoverkehr. Der dichte Waldgürtel wurde zur »Grünen Zone« erklärt; der Gipfelbereich ist Tierschutzgebiet.
Am besten entert man in Santa Marina ein Boot und läßt sich nach Rinella zurückschippern. Auf diese Art und Weise folgt man tagsüber dem Lauf der Sonne und genießt im Abendrot seinen geeisten Anisschnaps an Bord.
Von Salina weiter
Aliscafi von Rinella nach Filicudi (dreißig Minuten Fahrt) und Alicudi. Täglich eine Überfahrt.