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Sehenswert in der Nähe

Flucht der Grafen

—Doag Beg: eine interessante bogenförmige Felsformation. Man folge den Schildern »An Airsemhór Pollaid«

— Murren Hill: oben auf dem Gipfel dieses Berges, am Fernsehsender, eine wundervolle Aussicht. Hinauf geht´s auf einem schmalen gepflasterten Weg.

—Portsalon: Fischernest im Westentaschenformat mit potthäßlichem Hotel und herrlichem Strand. Am Ende der Mole erlebt man abends tolle Sonnenuntergänge.

—Drumhallagh Cross Slab: 5 km nördlich von Rathmullan über die Küstenstraße zu erreichen. Ein interessanter Abstecher von nicht einmal einer halben Stunde für alle, die gerne durch einsame Gegenden düsen und sich für Hochkreuze begeistern können. Nicht so schnell fahren, um den Wegweiser zum »Drumhallagh Cross« nicht zu übersehen. Er fordert dazu auf, einer schmalen, sacht ansteigenden Straße zu folgen, rechter Hand für diejenigen, die von Fanad Head kommen, linker Hand für alle, die dorthin fahren. Komisch. Nach knapp 2 km landet man in einem Weiler mit einem neuen Wegweiser, der uns in Richtung »flaches Land« weiterschickt. Damit man nicht alle Nase lang einen einheimischen Bauern zu Rate ziehen muß, hier unser Routentip: zwischen den beiden Häusern durchfahren und nach ungefähr 100 m dem Hohlweg auf der linken Seite folgen. An einer weiten Weide – man beachte unsere gelungene Alliteration – mit Schranke angekommen, einfach quer durchfahren bis zu einem Wäldchen. Nach zwei weiteren Schranken ist das Ziel endlich erreicht. Das Kreuz präsentiert sich wie eh und je seit dem 8. Jh. Nichts Grandioses, gewiß, aber auf schlichte Weise schön und ergreifend. Gleichsam eine archäologische Koketterie. Es fußt auf einem Felsen und weist Schnörkel nebst einer Darstellung von Priester und Bischof auf. Mindestens so sehenswert wie das Kreuz selbst ist die zauberhafte Landschaft rundum.

—Rathmullan: der friedliche Küstenort ist in die irische Geschichte eingegangen, weil sich von seinem Hafen im Jahre 1607 die bedeutendsten Edelleute Irlands auf der Flucht vor den Engländern einschifften. Die »Flucht der Grafen« läutete für die Unabhängigkeit der Grünen Insel das letzte Stündlein ein. Die schottische Kolonisierung schritt ungehindert voran, bis schließlich Cromwell auf den Plan trat, mit gewetztem Schwert und spitzer Zunge ...

Der Friedhof am Seeufer birgt die Überreste eines Klosters aus dem 16. Jh. Besonders gelungen sind die zierlichen Türmchen. Die stark verwitterten Grabplatten sind teils steinalt. Ist ja auch logisch.

Rathmullan entpuppt sich obendrein als Anglerparadies. Hier wird vornehmlich Jagd auf den Tope, eine kleine Haiart, gemacht. Boot und Angelausrüstung kann man mieten. Interessenten wenden sich an das Fremdenverkehrsamt in Letterkenny oder besser an Happy Hooker Charters, Pier Road in Rathmullan, T. 074-58 368.