Kultur
Zur Kultur der Bergvölker
Sprachgruppen
Ethnische Unterschiede
Kulturell gesehen haben sich die lange von der Flachlandkultur Thailands isolierten Bergvölker aller Widrigkeiten zum Trotz Traditionen von höchster Ursprünglichkeit bewahren können. Schon allein aus diesem Grunde lohnt sich ein Besuch. 1988 zählte man etwas über 550.000 in den Bergen lebende Menschen, die sich auf 3.500 Dörfer in rund fünfzehn Nordprovinzen verteilten.
Die Bergvölker entstammen drei großen Sprachgruppen: der sino-tibetanischen Gruppe (Untergruppen Karentibetanisch und Tibetanisch-Burmesisch), der die Völker der Karen, Lisu, Lahu und Akha angehören; der südthailändischen Gruppe (Untergruppe Miao-Yao) mit den Hmong und Mien; und der südasiatische Gruppe (Untergruppe Mon-Khmer) mit den Ethnien Htin Khamu und Lua. Insgesamt kommen wir also auf neun wichtige Volksgruppen. In Wirklichkeit könnte man natürlich noch viel mehr unterscheiden, aber das wäre zu kompliziert. Alle genannten Gruppen praktizieren animistische Religionen, d.h., sie glauben, dass Dinge und Elemente beseelt sind und verehren vor allem die Seelen verstorbener Angehöriger. Ihre Sozialstruktur basiert auf Abstammung, wobei Klan und Großfamilie die wirtschaftliche Grundeinheit bilden. Die gesellschaftliche Organisation überschreitet in der Regel nicht die Grenzen der Großfamilie; jede Entscheidung, welche mehrere Linien oder gar mehrere Dörfer betrifft, wird unter den Chefs der männlichen Linie diskutiert. Die unterschiedlichen ethnischen Gruppen leben weit über das Berggebiet verstreut; jedes Dorf existiert also unabhängig vom anderen. Aufgrund dieser breiten Streuung und der kulturellen Vielfalt kann es nicht verwundern, dass eine Karte mit den verschiedenen Volksgruppen wie ein Mosaik anmutet. Willkommene Folge für uns: mehrere Dörfer verschiedener Ethnien können im Laufe eines einzigen Trecks auf einfache Weise besucht werden.
Im folgenden ein paar Einzelheiten über die verschiedenen Gruppen.