Akha / Lisu
Thailändische Ethnien
Die Bergleute
Akha und Lisu
Die Akha: eigentlich tibetanisch-burmesischen Ursprungs, wanderten sie aus der südchinesischen Provinz Yunnan ein und siedelten Ende des 19. Jahrhunderts in Burma, bis sie sich um Chiang Mai und Chiang Rai niederließen. Heute zählen wir an die 33.000 Akha. Sie leben auf den Bergen oder an Hängen und sind daher schwer erreichbar. Die Akha sind für ihre Opiumkulturen berüchtigt, bauen jedoch ebenfalls Reis, Mais, Hirse und verschiedene Gemüsesorten an und betreiben Viehzucht: Hühner, Schweine und Büffel, die sie für ihre Opferzeremonien brauchen. Die Hundesuppe zählt zu den Delikatessen der Akha-Küche, was zu einem großem Fest Anlaß gibt.
Die Akhas leben traditionell monogam, kein Gesetz verbietet ihnen jedoch, mehrere Frauen zu haben. Sexuelle Beziehungen vor der Ehe werden toleriert. Eigenartigerweise werden Neugeborene, die mit irgendwelchen Anomalien zur Welt kommen, sei es nun mit einem Finger zuviel an der Hand oder einem fehlenden Fuß Zwillinge gelten ebenfalls als anomal unmittelbar nach der Geburt erstickt und weitab vom Dorf begraben. Anschließend muß das gesamte Dorf gereinigt werden. Die Behausungen der Akha sind von ergreifender Schlichtheit, im Gegensatz zu ihrer Lebensweise, in der es ständig einen Anlaß zum Singen und Feiern gibt. Die Akha sind Pantheisten; Ahnenkult und Opfergaben stellen wichtige Ereignisse dar. An jedem Dorfeingang markiert eine »Geisterpforte die Grenze zwischen der Welt der Geister und jener der Menschen. Wer ein Akha-Dorf besuchen will, muß durch eine solche Pforte hindurchschreiten, um sich von den bösen Geistern des Dschungels zu befreien. Das Hauptereignis im Leben der Akha bildet die »Schaukelzeremonie« Erstaunlich ist ihr Aufzug: die vorwiegend rot und schwarz gefärbten Kleider wirken außerordentlich ästhetisch. Die Akha-Frau trägt einen geschmückten Rock und ebensolche Beinkleider, auf dem Kopf eine hohe Weißblechhaube mit Dutzenden von Silbermünzen.»Roger Hart läßt grüßen.
Die Lisu: 25.000 in Thailand, 400.000 in Myanmar (Burma). Sie kamen ungefähr zeitgleich mit den Akhas ins Land, sind jedoch chinesisch-tibetanischer Herkunft. Die Lisu-Dörfer an der burmesischen Grenze, nördlich von Chiang Mai und westlich von Chiang Rai, sind vorwiegend in großen Höhen zu finden. Angeblich wurden die ersten Lisu auf thailändischem Boden vor sechzig Jahren gesichtet. Sie pflanzen Bergreis (Trockenreis), Mais und Gemüse an und verdienen reichlich am Opiumanbau. Aufgrund ihrer chinesischen Herkunft hat für sie das Neujahrsfest die gleiche Bedeutung wie in China. Anläßlich dieses Festes tragen die Frauen eine besonders farbenprächtige Haube.