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Entlocken die Oasengeheimnisse!

Palmen und Sandstürme

Führer notwendig

Wir raten unseren Leser nochmals, sich einem einheimischen Führer anzuschließen, um diesem alle Geheimnisse der Oase zu entlocken; vorausgesetzt, es entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis. Dabei sollte man unbedingt öffentlich bestallten Guides den Vorzug geben die Oase wimmelt geradezu von selbsternannten Touristenführern. Sich ihrer zu erwehren, fest zu bleiben und zum Verkehrsamt zu marschieren bedarf einiger Willensstärke.

Um eine Besichtigung des französisch Corbeille benannten »Korbes von Nefta« wird niemand herumkommen: er präsentiert sich als runder, von steil abfallenden ockerfarbenen Felswänden begrenzter weiter Talkessel, bekrönt von weiß leuchtenden Marabuts, in dem hunderte von Quellen einer halben Million Palmen die lebensnotwendige Feuchtigkeit liefern. Nachdem man vom gleichnamigen Café aus in vollen Zügen das Panorama genossen hat, sollte man zum Eingang der Oase hinabsteigen.

Leider gibt es derzeit nicht mehr viel zu sehen und es ist so gut wie aussichtslos, ohne Begleitung in die Corbeille einzudringen. Ohne Führer kommt man nicht weit, sehen es die Besitzer doch gar nicht gern, dass man allein über ihren Grund latscht. Im Korb stoßen wir auch auf die letzte Ruhestätte des Marabut Sidi Bou Ali, eines in Marokko geborenen Heiligen, der in Tunesien inbrünstige Verehrung genießt. Er soll jene Kerne gesammelt und gepflanzt haben, aus denen der Palmenhain entstand. Wäre ja auch ein Wunder gewesen, an einem solchen Ort nicht auf einen Ursprungsmythos zu treffen! Nefta ist eine überaus fromme Stadt, die ein rundes Dutzend kleiner Marabuts und zwei Dutzend Moscheen vorzuweisen hat. Den Sonnenuntergang genießen wir im Café La Corbeille. Am späten Nachmittag taucht die Sonne alle um die Corbeile herumguten Kuppeln der Marabuts in ein geradezu mystisches Licht.