Sehenswert
Malerisches Künstlerdorf
Orientalische Architektur
Religiöse Feste
Im Frühling und in den Herbstmonaten ist es möglich, Sidi-Bou-Saïd zu besuchen, ohne von Touristenhorden fast totgetrampelt zu werden. Das geht aber auch im Sommer: man muß sich nur etwas früher aus den Federn bequemen und um 7 Uhr morgens die Gassen durchstreifen, wenn der Ort allmählich zu neuem Leben erwacht. Betrachten wir in aller Ruhe die traditionelle Bauweise der Häuser mit ihren mozarabischen Fenstern, schmiedeeisernen Balkonen und repräsentativen, mit dekorativen Ziernagelarabesken geschmückten Portalen. Keine Minute zu lange vor dem Café des Nattes verweilen, in der Straße der pietätlosen Händler und des schlechten Geschmacks. Wandeln wir lieber auf den Spuren der ersten Sonnenstrahlen, welche die harmonischen Formen der Kuppeln und hundertfach übertünchten, abgerundeten Mauerwinkel deutlich hervortreten lassen. Der Blick des Spaziergängers durch die (noch) angenehm kühlen Gassen
Gassen verliert sich in lauschigen Gärten mit Feigenbäumen, Eukalypten, Bougainvilleen und im Innern hübsch eingerichteter Wohnungen. An der höchsten Stelle des Dorfes erstreckt sich ein Friedhof, und von hier bietet sich bei Sonnenuntergang ein unvergleichliches Panorama über die Bucht von Tunis. Spätestens jetzt wird man verstehen, warum Sidi-Bou-Saïd seine illustren Besucher wie Macke, Klee, André Gide, Montherlant und Simone de Beauvoir so in seinen Bann zog. Ein gewisser Michel Foucault soll hier einen dicken Wälzer namens Archäologie des Wissens verfaßt haben. Macht nichts: haben wir auch nicht gelesen ...
In der vierten Juliwoche oder Anfang August steht Sidi-Bou-Saïd ganz im Zeichen des religiösen Kharja-Festes zu Ehren des gleichnamigen Heiligen. In den Gassen tanzt dann die Bevölkerung zu den Klängen der Maalouf-Musik.