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Karthago

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Zerstörung und Wiedergeburt Karthagos

Unverwüstlich scheint die Stadt

Aufgrund der drei Punischen Kriege (264-241, 218-202 und 150-146 v.Chr.), in denen Karthago sich mehr als tapfer geschlagen hatte, flößte die Stadt Rom beständig Schrecken ein. Insbesondere der unerhörte Siegeslauf Hannibals während des Zweiten Punischen Kriegs hatte das Mißtrauen der Römer gegen die ersten Tunesier ins Maßlose gesteigert. »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!« (Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muß): so beschloß Cato der Ältere seit 184 v.Chr. jede seiner Senatsreden, auch wenn er über den Sittenverfall seiner Mitbürger oder die städtische Müllabfuhr gesprochen hatte. Er machte sich damals zum Sprachführer einer unbeschränkten und imperialistischen Großmacht, die den Wiederaufstieg Karthagos mit Argwohn verfolgte.

Im Namen dieses Willens wurde die Stadt nach heroischem Widerstand ihrer Bewohner im Jahr 146 v.Chr. in Schutt und Asche gelegt. Damit sie sich nie wieder erheben könne, erhielten die römischen Truppen den Befehl, die ganze Stadt zu plündern, zu zerstören, niederzureißen, zu verbrennen und die Trümmer so weit zu verstreuen, dass sie auch mit Hilfe der Götter nicht wieder aufgebaut werden könnte. Nach der Deportation der Überlebenden wurde der Platz den Höllengöttern geweiht und jede menschliche Ansiedlung im Umkreis der Ruinen verboten.

Neuanfang

Doch zwanzig Jahre nach der völligen Zerstörung beschloß Rom, aus kommerziellen Gründen eine neue Kolonie zu gründen. Die neue Stadt erhielt den Namen Colonia Iunonia. Der Ort war jedoch von der Geschichte zu sehr belastet und die Kolonie gedieh nicht. Dreißig Jahre danach fand der römische General Marius Gaius bei seiner Durchreise nur noch verlassene Ruinen vor. Bei der Verfolgung der letzten Parteigänger des Pompejus lagerte Cäsar in den Ruinen und beschloß nach seiner Rückkehr nach Rom, die Ländereien unter die Bedürftigen zu verteilen. Augustus setzte diese Siedlungspolitik in der Folgzeit fort und allmählich entwickelte sich vor Ort eine ständige römische Verwaltung. Karthago hieß nunmehr Colonia Iulia Carthago. Doch Mißtrauen, Angst, Legenden und Prophezeiungen, die sich um das Schicksal der ehemals mächtigen Stadt woben, blieben lebendig, und die Römer untersagten den Wiederaufbau aller Verteidigungsanlagen.

Frühzeit des Christentums

Bereits im 2. Jahrhundert v.Chr. wurde Agrippinus der erste Erzbischof von Karthago. Die Christenverfolgung wütete hier wie überall sonst im römischen Reich. Die erste Synode fand im Jahr 251 statt, die vierte 418: letztere wurde vom Heiligen Augustinus als »Afrika-Konzil« bezeichnet. Den Vorsitz führte Erzbischof Aurelius. Während die Christen sich auf der Synode um Glaubensfragen stritten, fiel der Statthalter von Afrika Bonifacius bei Kaiser Valentinian III. 428 in Ungnade und rief sich Gestalten zu Hilfe, mit denen nicht gut Kirschen essen war.