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Unternehmungen

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Sehenswürdigkeiten und Ausflüge

Ein Torpedoeinschlag

— Stadtmuseum: Market Square, im Court House, dem früheren Gerichtshof. T. 77 20 44. Besichtigungszeiten: in der Regel ganzjährig täglich zwischen 14.30 und 17.30h. Die Termine können sich allerdings ändern, da der Museumswärter, ein sympathischer Mensch, seine Arbeit vollkommen ehrenamtlich erledigt. Er hängt einfach an den alten Dingen und weiß jede Menge Geschichten über sie zu erzählen. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1600. Man beachte die flämisch angehauchte Fassade von 1706 und den Glockenturm samt Weather-Fish. Man hat zunächst den Eindruck, in eine Rumpelkammer voller nutzloser Staubfänger zu treten, kann sich aber anhand von Zeichnungen, Stadtplänen, Fotos usw. eingehend über die Vergangenheit Kinsales unterrichten. Sich nicht über das drollige Ensemble aus einem Stiefel, einer Gabel und einem weiteren Schuh wundern. Der Sage nach sollen sie einem Riesen gehört haben, der im vorigen Jahrhundert in dieser Gegend hauste. Unter den interessantesten Exponaten: der Freibrief, den Kinsale 1590 von Elisabeth I. erhielt; eine Urkunde von Jakob I. mit schönen Illuminationen sowie feine Spitzen. Schade, dass dieses Museum über keine finanziellen Mittel verfügt, denn in seinem Magazin ruhen noch tausende von Ausstellungsstücken und Werkzeugen, mit denen sich ganze volkskundliche Abteilungen aufbauen ließen. Am Ende des Besuches passiert man den alten Gerichtssaal. Hier fand die gerichtliche Untersuchung über die Torpedierung der Lusitania, die 1.198 Menschen das Leben kostete, statt. Der deutsche Botschafter in Dublin hat dem Museum die Aufzeichnungen des Kapitäns des Schiffes, das die Lusitania versenkte, angeboten. Er stützte die These, dass die Lusitania zwischen den Passagieren versteckt eine große Menge Munition mit sich führte. Immerhin war die ganze Welt erstaunt über die unglaubliche Wucht der Explosion, die ein einziger Torpedoeinschlag auf dem Schiff ausgelöst hatte.

— St. Multose Church: Church Street. Bauwerk aus dem 12. Jh., dessen massiver normannischer Turm noch im Original erhalten blieb. Die Grabdenkmäler im Inneren sind vierhundert Jahre jünger.

— French Prison: Cork Street. Dieses altehrwürdige Herrenhaus aus dem 16. Jh., das auch den Namen Desmond Castle trägt, wurde im 18. Jh. als Gefängnis für französische Soldaten zweckentfremdet. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde auch eine Anzahl rebellischer Seeleute hier festgehalten.

— Charles Fort: die mächtige Ruine einer Festung aus dem 17. Jh. ragt majestätisch auf dem Summer Cove-Sporn auf, unweit der Jugendherberge. Eventuell werde noch Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. T. 77 22 63. Besichtigungszeiten: von Mitte Juni bis Mitte September täglich von 9-18.30h; von April bis Mitte Juni von 9-17h, sonntags 14-17h. Montags geschlossen. Führungen werden angeboten. Verantwortlich für den Bau war derselbe Architekt, der auch das Kilmainham Hospital in Dublin entworfen hatte. Das Fort wurde zur wichtigsten Festung von Irland. Es ist sternförmig erbaut, in der Art, wie zur selben Zeit beispielsweise auch der französische Festungsbaumeister Vauban seine Trutzbauten plante. Zunächst besetzt von Jakob II., wurde es 1690 von den Truppen Williams von Oranien eingenommen. Dies war die letzte Schlacht hier. Bis zur Befreiung Südirlands im Jahre 1922 diente sie einer britischen Garnison als Quartier. Die zauberhafte Straße, die sich zur Burg emporwindet, führt auch durch Scilly, das Fischerviertel mit malerischen reetgedeckten Häuschen. Von der Straße oberhalb der Festung aus genießt man einen wunderschönen Blick.



Unternehmungen in der Umgebung

— Ein abwechslungsreicher Fußmarsch über 2 km: zunächst geht es an The Bulman, dem Pub in der Nähe der Jugendherberge vorbei. Schon bald passiert man auf der linken Seite ein schwarzes eisernes Drehkreuz und folgt von hier einfach immer dem Küstenverlauf.

— Old Head of Kinsale: von der Höhe dieses schroffen Felsens rund 15 km südlich des Ortes genießt man einen überwältigenden Rundblick. Die alte Burgruine aus dem 15. Jh. ist die Nachfolgerin eines gälischen Forts. Auf der Höhe des »Old Head« ereignete sich der bereits erwähnte Angriff auf die Lusitania. Mit ein wenig Glück macht man hier die Bekanntschaft einiger übermütiger Dreizehenmöwen und Lummen. An der Westseite erstreckt sich der einladende Strand von Garrettstown. Leider hat man das Plateau auf dem Old Head 3,5 km vor dem Leuchtturm zur Anlage eines Golfplatzes planiert. Schade! Laut einem Leser war der Zugang zum Old Head kürzlich verrammelt, dennoch waren Spaziergänger zu sehen. Es muß also irgendwo ein Schlupfloch geben.

— Anglern bieten sich unzählige Möglichkeiten. Auskunft im Fremdenverkehrsamt von Kinsale.