Die lebhafte Kultur der Latinos

Obst- und Gemüsestände noch und nöcher

Lebendigkeit und bunte Vielfalt

Östlich der Twin Peaks, begrenzt von Potrero Hill, Bernal Heights und 14th Street.

Der Name rührt von der Missionsstation her, der angeblich ersten Behausung im heutigen San Francisco, die mittlerweile an der 16th Street und der mit Palmen geschmückten Dolores Street steht. Ärmere Bevölkerungsschichten zogen nach, darunter viele Einwandererfamilien aus Italien, Irland und Deutschland. Das große Beben machte weite Teile des Mission District dem Erdboden gleich, und viele Familien flüchteten in den North Beach und South of Market District. Seither blieb die Mission in den Händen der Arbeiterklasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich hier massenhaft mexikanische Einwanderer nieder, die überwiegend auf den Obstplantagen als billige Arbeitskräfte beschäftigt wurden. Sie prägen bis heute das Stadtbild der Mission.

Um 1880 ließen sich im Mission District einige reiche Familien nieder, da es sowohl auf dem Nob Hill, auf dem z.B. die »Großen Vier«, die vorerwähnten Eisenbahnmagnaten Stanford, Collis P. Huntingdon, Hopkins Crocker, ihre Paläste hingeklotzt hatten, als auch auf den Pacific Heights der Stadtelite langsam zu eng wurde. Um 1890 sahen diese sich wieder nach besseren Grundstücken um, was der wirtschaftlichen Kraft des Stadtteils sichtlich schadete.

Die Sonne scheint hier etwas kräftiger zu scheinen, die Farben wirken bunter, auf den mit Obst- und Gemüseständen überfüllten Gehsteigen geht es etwas lebhafter und lauter zu als in anderen Teilen der Stadt. Die überwiegend aus Mexiko stammenden, vielfach in den USA aufgewachsenen, Chicanos entwickeln mit zunehmendem Selbstbewußtsein ihre eigene Kultur. So gehört der Mission District mit zu den interessantesten und aktivsten Stadtteilen.

Nur ein Haus überlebte das Erdbeben unbeschädigt, nämlich das von James Flood, der sich aus der Comstock Lodge Silber im Wert von fünfundzwanzig Millionen Dollar gegraben hatte. Es ist der eher nüchterne Bau aus braunem Sandstein, der den Pacific Union Club beherbergt.