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Sprachliches

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Knappe Entscheidung

Satzmelodie und Betonung

Redewendungen korrekt gebraucht

Einer der häufigsten und unausrottbarsten Fehler ist seltsamerweise die falsche Betonung von »hotel«, die nämlich genauso wie im Deutschen ist, und das immer wieder auf der ersten Silbe betont wird. Dies vielleicht deshalb, weil es mit Hostel verwechselt wird. »Bitte« als Erwiderung auf »danke« heißt »pleasure«, »welcome« oder auch »you´re welcome«. Bei Zeitangaben wird das »past« gerne weggelassen; »half nine« bedeutet also halb zehn!

Übrigens: irgendwann mal im letzten Jahrhundert stimmte der Kongreß darüber ab, ob Deutsch (!) oder Englisch Landessprache werden sollte. Mit einer Stimme Mehrheit fiel die Entscheidung zugunsten des Englischen.

Ein englischer »bloke« oder »chap«, also »Typ« in etwa, ist im Amerikanischen immer »guy« oder »cat«. Das englische »great«, »gorgeous« etc. ist »far out«. Auffällig die verbreiteten Füllwörter wie »you know«, »kind of« (»kinda«) oder »sort of« (»sorta«), die ungefähr im Sinne von »gewissermaßen« gebraucht und bei jeder sich bietenden Gegegenheit in die Sätze gestopft werden.

Noch etwas: bei den Fragen mal ganz genau auf die Satzmelodie achten. Man unterscheidet zwei völlig unterschiedliche Satzmuster. Bei Fragen, auf die ein »yes / no« erwartet wird, bleibt die Satzmelodie am Ende hoch: »Is that the station?« Bei allen anderen fällt sie gegen Ende ab: »Where is the station?« Touristen aus deutschsprachigen Ländern machen das regelmäßig falsch und würden in letzterem Falle oft ein »yes« oder »no« hören, weil der Amerikaner meint, sich verhört zu haben.

Allgemein unterscheidet sich das Amerikanische vom Britischen durch die Aussprache des »r« nach Vokalen und auch am Wortende (church, car), der Verwandlung von langem »a« nach f, n, s, th (die dadurch bezeichneten Laute, nicht unbedingt die Buchstaben) in kurzes, offenes »ä« (after, bath, half), der Verwandlung des »t« wie in »water« in ein »d« und eine allgemeine geringere Diphtongisierung. Das »ou« im britischen »boat« klingt also eher wie »o«. Das britische kurze »o«, wie in »hot« z.B., wird im Amerikanischen zu langem »a«. Daher also vom vom Klang her Bildungen wie »lox« (Lachs), »dollar« (Taler) oder »boss« aus dem niederländischen »baas« (Meister). Ferner schwand im Amerikanischen das »j« wie in »new« oder »duty«. Viel Wörter haben eine Nebenbetonung, wie z.B. secondary (brit. »sekndri«, Betonung vorn; am. »sekondäri«, Nebenbetonung auf »d«.

Daneben werden ein Reihe Wörter anders ausgesprochen oder betont als im Britischen. »Either«, im Südenglischen wie »ei« gesprochen, erhält im Amerikanischen stattdessen ein »i«. Dies rührt sicher von den zahlreichen Nordenglischen Auswanderern, die dialektische Färbungen mitexportierten. »Address« hat die Betonung auf der ersten Silbe usw. Ferner variiert auch die Schreibung. So wird »re« am Wortende stets zu »er«, »en...« zu »in...« (to enquire z.B.), »...our« zu »...or« (labour), »...ence« zu »...ense« (defence) und stumme Buchstaben können wegfallen: night, nite, through, thru, plough, plow, jewellery, jewelry usf.
Abweichungen gelten auch für die fernere Zukunft, die im Amerikanischen ausschließliche mit »will« gebildet wird. »Like« als Konjunktion (I did it like he said) statt »as« verrät im Britischen eher die gesellschaftliche Stellung, im Amerikanischen ist das fast überall geläufig. Auf die soziale Herkunft weisen aber Formen wie »I says«, »them« für »those« oder das »aitch«-dropping am Wortbeginn hin.

Hilfreich mag folgendes sein: wenn jemand im Deutschen etwas erzählt und abbricht, um nach Worten zu suchen oder seine Gedanken zu ordnen, so werden lange »ähs« zu hören sein. Das geht im Englischen nicht. So wird man also langgezogene bestimmte Artikel (the) hören, wobei sie immer wie vor Vokalen mit »i« gesprochen werden.

Gerade in den USA braucht man die Sache mit der »korrekten« Aussprache nicht so eng zu sehen. Setzt sich die Bevölkerung nicht bunt zusammen aus »Hispanics« (z.B. New York 1, 5 Millionen, LA 900.000, Chicago 500.000), Chinesen - die hinterließen Wörter z.B. wie »to have a yen for« oder »to yearn« - und Einwanderern aus aller Herren Länder? Schätzungen zufolge sprechen etwa zwanzig Millionen US-Bürger ihre eigene Staatssprache überhaupt nicht.

Ach, dann gibt´s da noch so verrückte Dinge wie: Stix nix hix pix. Ist auch Englisch und heißt: the sticks (Landbewohner) nix (ablehnen, aus dem Jiddischen) hicks (Dorftölpel) pix (pictures, Filme) oder: Das Provinzpublikum möchte keine Filme über ländliche Themen sehen (Quelle: Show-Business Journal »Variety«). Oder: 4 U 2 P (for you to pee, beim Austreten).

Übrigens wurden auch eine ganze Reihe deutscher Wörter in letzter Zeit vom Englischen übernommen: »kaputt« und »verboten« kommen im ironischem Zusammenhang gut an, »dachshound« (Dackel), »realpolitik«, »spiel« (langatmige Rede, um jemanden zu bequatschen, aus d. Jiddischen), »smearcase«, noodles, wird jeder erkennen. Ebenso: »strafing the audience with musical napalm« oder »let´s have a blitz on the washing-up«. Ferner englischfremde Ausrufe wie »and how« oder »what gives«?