Marina & Cow Hollow
Die Panama-Pacific Weltausstellung
Palast aus Papiermaché und Gips
Die Lagune der Wäscherfrauen
Marina
Eingegrenzt durch Laguna Street, Presidio-Militärgelände, die Bay Street und die Bucht.
Der Marina District wurde neun Jahre nach dem verheerenden Erdbeben künstlich für die Panama-Pacific Weltausstellung von 1915 erstellt, die den Bau des Panamakanals feiern sollte. In achteinhalb Monaten besuchten nahezu neunzehn Millionen Menschen die Ausstellung. Am 4. Dez. 1915 riß man die Ausstellungshallen ab und legte die Straßen für das zukünftige Wohngebiet an. Die einzigen aus diesen Tagen verbliebenen Zeugen sind der Palace of Fine Arts, der Palast der Schönen Künste, und der Jachthafen. Entlang der Marina Green, der kleinen Parkanlage dieses Bezirks, erheben sich heute einige der schmucksten Häuser der Stadt. Den Marina Distrikt bewohnen überwiegend die weißen »Singles« der oberen Mittelschicht. Kinder sieht man hier oft am Wochenende, wenn sie in der dafür berühmten Marina Green ihre Drachen steigen lassen. Der Palace wurde übrigens ganz aus Papiermaché und Gips hergestellt und später, als das Bröckeln einsetzte, mit anderen Baustoffen stabilisiert. Er ist das Werk Bernhard Maybecks, der es als prunkvoll-melancholisches Stück Bühnenkulisse konzipierte, mit Anklängen an die Böcklinsche »Toteninsel«.
Cow Hollow
Dieser Stadtteil erstreckt sich von der Laguna Street bis zur Divisadero Street, von Filbert bis Bay Street. Man benötigt schon eine ganze Menge Fantasie, um sich vorzustellen, dass das dichtbesiedelte geschäftige Cow Hollow vor hundertfünfzig Jahren lediglich aus ein paar Quellen sowie Sanddünen bestand, über die der Wind vom Meer pfiff und die eine kleine Lagune füllten. Um 1875 gab es einen Umweltskandal, da die Lagune, die inzwischen bezeichnenderweise »Washerwoman´s Lagoon« hieß, nicht nur als städtisches Waschbecken für die verstaubten Goldgräberjeans benutzt wurde, sondern auch noch die Abwässer der umliegenden Schlachthäuser und Wurstfabriken aufnahm. Das städtische Gesundheitsamt ließ infolgedessen die Lagune um 1875 von Strafgefangenen mit Sand auffüllen. Noch lange diente dieses Gebiet als Weideland für Kühe, mußte aber allmählich der nachrückenden Bevölkerung weichen.