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Bauwerke und sehenswerte Stadtteile
Unterirdisches Shopping- und Jazz-Paradies
Downtown: wenig attraktive Wolkenkratzer und Luxushotels. Ästhetisch kann die Innenstadt Atlantas nicht mit jener New Yorks, Chicagos oder Philadelphias mithalten. Dank des Underground Atlanta gewinnt sie jedoch nach und nach an Leben zurück. Zwischen den Betonklötzen konnten einige Gebäude vom Anfang des Jahrhunderts dem Schicksal ihrer Kollegen, für das Wachstum (besonders in vertikaler Richtung) der Stadt geopfert zu werden, bislang entkommen. Eine Organisation bietet wöchentliche Stadtführungen, insbesondere der Historic Downtown und der Auburn Street an. T. 522-4345.
Underground Atlanta: im Herzen der Downtown; Bahnhof Five Points. Nein, es handelt sich hierbei nicht um die U-Bahn, sondern um das Untergeschoß der Innenstadt, welches zu einer Art unterirdischer Stadt umgebaut wurde. Zum Teil tragen die Straßen dieselben Namen wie diejenigen über der Erde. Man findet hier Restaurants, Bars, Geschäfte, und es herrscht reger Betrieb. Es handelt sich gleichsam um die Eingeweide der Stadt.
Die Entstehungsgeschichte des Underground ist interessant: die Stadt Atlanta wußte nicht so recht, was sie mit diesem verlassenen Souterrain anfangen sollte. Man entschied sich für eine Art riesiges Einkaufszentrum aus nacktem Beton mit offenliegendem Röhrensystem. Der erste Versuch war ein dicker Reinfall, und der Ort wurde zu einem Schlupfwinkel für Gauner und Ratten. Damit hatte man ein Vermögen ausgegeben und sich selbst ins eigene Fleisch geschnitten.
Die Sache wurde nochmals überdacht, und man verwandte zehn Jahre darauf, den Untergrund neu zu gestalten. Diesmal mit mehr Erfolg. Man brachte hier ein wenig mehr Licht, dort ein bißchen Farbe und vor allem überall eine Menge Polizisten zum Einsatz. Inzwischen erfreut sich Undergroung Atlanta einer derartigen Popularität, dass die Straßen hier unten belebter sind als jene über der Erde. Verrückt, dieses Amerika; immerhin ziemlich einzigartig. Die Untergrundstadt erfreut sich so großer Beliebtheit, dass sämtliche guten Jazzclubs der Stadt hierher übersiedelten (siehe unter »Musikkneipen«).
Der städtische Markt: 209 Edgewood Ave, Ecke Butler Street. Montags bis donnerstags von 8-17.30h geöffnet, freitags und samstags eine gute Stunde länger. Ein echter Markt mit allem Drum und Dran: Gemüsestände und richtiges Fleisch ohne Zellophanverpackung! Einer der ältesten Märkte der USA, da er schon seit 1923 existiert. Natürlich fehlt das europäische Marktgeschrei, zumal die meisten Händler chinesischer Abstammung sind. Hier hat man Gelegenheit, sich für wenig Geld zu verpflegen.
Staatskapitol: das Kapitol, dessen Kuppeln mit Blattgold überzogen sind, wurde 1889 erbaut. Aber das ist unseren Lesern wahrscheinlich gleichgültig, und recht haben sie. Tödlich langweilig.
Fox Theater: 660 Peachtree St. Dieses Theater, nur knapp dem Abriß entronnnen, zeugt von der skurrilen Innenarchitektur der dreißiger Jahre. Ägyptisch-maurischer Stil mit einem Hauch Art Déco. Heute ein Kino. T. 881-2000.