Museen
Kunst und Kommerz
High Museum of Arts: 1280 Peachtree St. Einlaß Dienstag bis Samstag von 10-17h; Mittwochs bis 21h und sonntags ab 12h; montags geschlossen. Donnerstags von 13-17h Eintritt frei; ansonsten Studentenermäßigung.
Das beste Museum Atlantas in Sachen Kunst. Wirklich gelungen. Die Räumlichkeiten sind ansprechend, modern und hell, die Sammlungen von hoher Qualität. Wir empfehlen im vierten Stock zu beginnen und sich dann allmählich, der Rampe folgend, nach unten vorzuarbeiten. In der vierten Etage europäische und amerikanische Malerei und Skulptur des 20. Jhs; in der dritten Etage eine Abteilung für religiöse Malerei des 15. Jhs sowie eine reiche Auswahl an Werken des 19. und 20. Jhs.
Die zweite Etage ist dem Kunstgewerbe in seiner ganzen Pracht gewidmet. Bemerkenswerte amerikanische Möbel; außerordentlich schöne Originalstücke. Auch ein wenig afrikanische Kunst. Ein Muß auf jedem Besichtigungsprogramm.
Coca-Cola Pavillion: 55 Martin Luther King Junior Drive. T. 676-5151. Tägl. von 10-20.30h, sonntags von 12-18h geöffnet. Kostet Eintritt.
Der neue, ganz moderne Coca-Cola-Tempel an einer hübschen Esplanade. Bei der Besichtigung erhält man auf ganz spielerische Weise einen Einblick in die Firmengeschichte, wobei der Informationswert gleich Null ist. Vermittelt werden weder Fakten noch geschichtliche Hintergründe. Eine einzige Selbstbeweihräucherung. Herrliche Plakate vom Anfang des Jahrhunderts. Erläutert wird auch, wie die Kohlensäure vor den dreißiger Jahren in die Cola gelangte. Und dann ein gräßlicher dreizehnminütiger Werbefilm, in dem der Cola-Chef einem weiszumachen versucht, dass wir dank seines Gesöffs alle zu Brüdern geworden sind. Der ansonsten sorgfältig ausgearbeitete Film stellt ein glänzendes Beispiel amerikanischer Süffisance dar und zeigt, wie sehr die Amerikaner davon überzeugt sind, einen göttlichen Auftrag zu erfüllen. Reinster »bullshit«.
Schön und entnervend! Wir überspringen die weiteren »Sehenswürdigkeiten«, aber bevor wir gehen, werfen wir noch einen Blick in den hypermodernen Raum werfen, in dem man sich eine »Colaprobe« antun kann und der mit einem raffinierten und verblüffenden Wasserspiel ausgestattet ist, das sich den Gesetzen der Schwerkraft zu entziehen scheint.
Cyclorama: im Grant Park. T. 658-7625. Eingang an der Cherokee St., gegenüber der Georgia Avenue; neben dem Zoo. Tägl. von 9.30-17.30h geöffnet. Zweiteilige Besichtigung: zunächst ein Film über die Schlacht von Atlanta, bei der sich 1864 die Truppen der Nordstaaten und der Südstaaten gegenüberstanden; danach eine Vorführung, bei der ein riesiges, rundes Gemälde als Hintergrund einer Drehbühne dient, auf der die Eroberung Atlantas dargestellt wird. Interessant, vor allem da Inszenierung und Bühnenbild überzeugen. Diese unglaubliche Leinwand wurde 1885 gemalt, und die reliefartig hinzugefügten Personen stammen aus den dreißiger Jahren. Ziemlich verrückt, was diese Amis so alles anstellen, um Fremde anzulocken. Nun gut, nicht alle werden davon hingerissen sein.
Nebenan befindet sich der Zoo von Atlanta. Im allgemeinen von 10-17h geöffnet. Teuer, aber angeblich einer der schönsten Tiergärten der Vereinigten Staaten.
Carter Presidential Center: nordöstlich der Downtown; Cleburne Ave, eine Straße, die in die North Highland einmündet. T. 331-3942. Montags bis samstags von 9-16.45h, sonntags ab 12h geöffnet. Ziemlich großkotzige Gedenkstätte für einen so wenig herausragenden Präsidenten. Da stimmen die Maße nicht so ganz. Um so erstaunlicher, dass sich im Innern die Raritäten stapeln: offizielle Geschenke, die er von Reisen heimbrachte, Fotos und Videoaufnahmen von Reden, die ruhig der Vergessenheit anheimfallen dürften. Einige wenige Dokumente der beiden bedeutendsten Ereignisse seiner Präsidentschaft: die Geiselnahme amerikanischer Botschaftsangehöriger in Teheran (eine Schlappe) und die Unterzeichnung des ägyptisch-israelischen Friedensabkommen von Camp David (ein Erfolg). Wohl nur für Historiker u.a. von größerem Belang.
Atlanta Museum: 537 Peachtree St. NE. T. 872-8223. Montag bis Freitag von 10-17h geöffnet. Dieses historische Museum ist in einem alten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude untergebracht und beherbergt eine Menge unbeschreiblicher Gegenstände, von denen man nicht weiß, von welchem Dachboden sie wohl stammen mögen: Kleidungsstücke von Hitler und Göring, Waffen, Rüstungen und Requisiten des Filmes »Vom Winde verweht«, alte Möbel und sogar ein historisches japanisches Flugzeug aus dem letzten Krieg.
Weiterhin empfehlenswert ist ein Besuch beim Nachrichtensender CNN, der hier seinen Sitz hat. Leider fehlen uns noch alle Einzelheiten ...