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Historische Gebäude

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Sehenswertes in Philadelphia

Das historische Viertel

Hier stößt man auf die Wurzeln der Stadt und auf eines Teils der amerikanischen Geschichte überhaupt. Die Besichtigung dieses Viertels, welches aus hervorragend restaurierten Backsteingebäuden des 18. Jhs besteht, sollte in jedem Fall zu Fuß geschehen. Man trifft in den Erklärungen der »Guide-ranger« auf alle großen Namen der jungen Nation. Die erste Etappe der Besichtigung ist ein Besuch im Verkehrsamt, dem Natonal Park Service unterstehend, in der 3rd Street, zwischen Chestnut Street und Walnut Street. Tägl. von 9-18h besetzt.

Von den Rangern erhält man ein ausgezeichnetes, detailliertes Verzeichnis der sehenswerten Gebäude. Reisefiebrige, die des Englischen mächtig sind, kommen in den Genuß eines achtundzwanzigminütigen Filmes von John Houston, der die Geschichte der Stadt nachzeichnet. Solchermaßen eingestimmt, kann die Besichtigung des Viertels beginnen. Alles ist kostenlos. Man sollte einen halben Tag einplanen und die Sache lieber vormittags angehen, bevor sich der sommerliche Besucherstrom in das Viertel ergießt. Hier nun die Besichtigung der wichtigsten Gebäude, die man mit Hilfe des Plans der Ranger problemlos findet.

  • Carpenter´s Hall: von 10-16h geöffnet; Montag geschlossen. Ein hübsches Gebäude aus der Mitte des 18. Jhs, in dem sich eine Gruppe verantwortlicher Grundstücksbesitzer traf. Es wurde dann den Führern der Revolution als Versammlungsort angeboten. Hier fand also der erste Kontinentalkongreß 1774 und die erste offizielle antienglische Versammlung statt. Die Anstifter setzten sich das Ziel, eine Liste aller Unzulänglichkeiten zu erstellen, für welche die Kolonien Großbritannien verantwortlich machten und ein Mittel zu finden, sich Gehör zu verschaffen. Die Steuerfrage brachte dann das Faß zum Überlaufen. Im Innern ist nicht viel zu sehen. Nebenan ein kleines Museum zum Gedenken an die Soldaten des Marinekorps (Marine Corps Memorial Museum). Auch dort nichts Sehenswertes.
  • Second Bank of the United States: ein typisches Beispiel des greek revival-Stils, der zu Beginn des 19. Jhs sein Unwesen trieb. Im Innern eine Bildergalerie mit den Porträts sämtlicher bedeutender Persönlichkeiten aus der Zeit der Entstehung Philadelphias, Pennsylvanias und der Vereinigten Staaten. Alle Unterzeichner der Verfassung sind vertreten. Eine Art Who´s Who in Gemäldeform.
    Zu sehen sind Thomas Jefferson, George Washington, John Dickinson, Benjamin Franklin, John Adams und Compagnons. Neben jedem Porträt einige geschichtliche Erläuterungen. Bemerkenswerterweise befindet sich hier das einzige Porträt von Jefferson, auf dem er so abgebildet ist, wie er tatsächlich aussah, nämlich rothaarig (»I have red hair, so what?«). Unbedingt sehenswert, zumal die Bilder auch malerisch von hoher Qualität sind.
  • Independence Hall: alle fünfzehn Minuten Führung. Am Wochenende eventuell Wartezeiten zwischen fünfzehn und fünfundvierzig Minuten, weshalb es sich empfiehlt, früh zu erscheinen. Dieses zwischen 1732 und 1756 entstandene Gebäude verdankt seine Berühmtheit der Tatsache, dass hier sowohl die Unabhängigkeitserklärung als auch die Verfassung unterzeichnet wurden. Der französische General La Fayette gab dem Gebäude seinen Namen, als er 1824 die Gegend besuchte. Die Führung, bei der man doch etwas zu sehr wie eine Schafherde durch das Gebäude geschleust wird, umfaßt die beiden wichtigen Räume, in denen die Unabhängigkeitserklärung und die amerikanische Verfassung unterzeichnet wurden. Für unseren Geschmack ein bißchen zu sehr herausgeputzt.

    Der Präsidentenstuhl George Washingtons war Anlaß eines Ausspruchs des Präsidenten, der dessen Humor und Hoffnung zum Ausdruck bringt. Auf der Rückenlehne des Stuhls ist eine Sonne in das Holz geschnitzt. Der Präsident hatte sich immer gefragt, ob es sich wohl um eine untergehende oder eine aufgehende Sonne handelte. Nachdem die Convention ihre Arbeit abgeschlossen hatte und die Verfassung unterzeichnet war, erklärte er, es handele sich zweifelsohne um eine aufgehende Sonne. Seither heißt der Stuhl »Rising Sun Chair«. Im zweiten Stock befinden sich noch einige weniger wichtige Räumlichkeiten.