Auf Museumstour
Philadelphias Museen
Für Kunstfreunde und Bildungsbeflissene
Museen zuhauf. Besucher der Stadt werden ordentlich verwöhnt.
Das Museum ist zwar weitläufig, aber durchaus zu bewältigen. Trotz der alten Architektur werden die Kunstwerke auf moderne Weise präsentiert, und vor allem ist die Auswahl der Kunstwerke, ob es sich nun um Malerei, Skulptur, Kunstgewerbe oder religiöse Kunst handelt, von ausgesprochen hoher Qualität. Am Eingang des Museums ist ein Plan erhältlich. Hier nur einige Anhaltspunkte, damit unseren Lesern schon mal das Wasser im Munde zusammenläuft.
Nicht die Johnston-Sammlung, ein ungewöhnlicher Raum, der etwa hundert Werke verschiedenster Epochen und Stilrichtungen umfaßt, übersehen. Der Stifter, ein reicher Rechtsanwalt aus Philadelphia, bestand darauf, dass die Bilder in genau derselben Anordnung wie bei ihm zu Hause ausgestellt werden müßten. Das wirkt zum einen etwas durcheinander, verleiht dem Saal aber auch seine ganz eigene Atmosphäre. Er muß so manchen Prozeß gewonnen haben, um sich all diese Gemälde kaufen zu können!
Bei den Europäern Werke von Matisse, Ernst, Magritte, Tanguy ... und dann herrliche Skulpturen von Brancusi sowie eine Serie von dem Maler und Bildhauer Marcel Duchamp, Vorreiter der »ready made«-Bewegung. Bemerkenswert ist auch das große klassische Werk »La Mariée mise à nue par ses célibataires mêmes«, jedem Kunststudenten ein Begriff. Dieses einzigartige Werk, zum Teil aus Glas bestehend, wurde beim Transport in die USA beschädigt. Man rief Duchamp an, um ihm das Mißgeschick mitzuteilen. Er reiste an und war begeistert von dem Sprung im Glas, der sich hervorragend in das Kunstwerk einfügt.