Essen & trinken
Restaurants in Manaus
In Manaus wird täglich das »Fest der fetten Flußfische« gefeiert. Sie tauchen in der Zusammenstellung köstlicher Gerichte wie der Caldeirada auf und tragen wohlklingende Namen wie Tucunaré, Pirarucu oder Tambaqui. Selbst aus dem gefährlichen Piranha wird noch eine schmackhafte und wohlriechende Suppe zubereitet.
Günstige Lokale
Mittags im hinteren Saal des Hotels Iguaçu: reichhaltige und einfache Mahlzeiten, familiäre Atmosphäre (s. auch »Unterkunft«). Steht auch demjenigen offen, der hier kein Zimmer gemietet hat.
Big Lanche: neben der Pensao Universal, Nr. 508. Zählt zu den preiswerten Lokalen in Manaus und tischt einfache, aber reichhaltige Gerichte auf.
Calçada do Rogerio: Rua José Paranaguá (Stadtmitte). Leckere Fischportionen, auf Tischen aus rotem Alu und antarktischen Farben serviert. Den Peixe do dia (Fisch des Tages) verlangen.
Mittlere Kategorie
Restaurante Mandarin: Av. Eduardo Ribeiro 650. Chinesisches Restaurant auf zwei Etagen, mittags und abends geöffnet. Nicht gerade der allerfreundlichste Empfang, aber man speist hier über Mittag außerordentlich gehaltvoll, so man sich für ein Buffet nach freier Auswahl entscheidet. Korrekte Preise. Abends ordert man à la carte, z.B. einen schmackhaften Fisch.
Restaurante Central: Rua Barroso, Ecke Rua de Saldanho Marinho, in der Innenstadt. Ein nach allen Seiten hin offenes Lokal, wie gerufen, um während des Stadtbummels ein Bierchen zu trinken. Nette Gerichte für den kleinen Hunger bei brasilianischer Musik vom Plattenteller.
Restaurante Veneza: auf der Av. Getúlio Vargas, Nähe Hotel Imperial. Am Abend eine von der Mittelklasse bevorzugte Pizzeria.
Fiorentina: Praça da Polícia (unweit vom Hotel Rio Mar). Nicht selten überfüllt, und das kann kein schlechtes Zeichen sein: ordentlicher »Italiener«, wo Pizza, Lasagne und Fleisch sich als Leckerbissen entpuppen. Dennoch annehmbare Preise.
Gehoben
Caçarola: Av. Maues 188. Im Cachoeirinha-Viertel; Tel. 234-69-64. Sonntags geschlossen. Schlicht und ergreifend das beste Fischrestaurant in der Stadt. Lina, die Wirtin, durfte gar anläßlich des Besuchs König Fahds von Saudi-Arabien im Hotel Tropical den Kochlöffel schwingen. Das allein sagt schon eine Menge aus. Von Zeit zu Zeit erkundigt sie sich bei den Gästen, ob es auch allen geschmeckt habe. Bei Lina ist der Fisch König. Die Bedienung empfiehlt den Tambaqui mit einer Kokossauce oder direkt von der Glut. Auch die Moqueca de tambaqui (bahianesischer Einfluß) sollte man sich nicht entgehen lassen. Eines Tages wurde Lina gefragt, was die Qualität ihrer Speisen ausmache, was sie denn noch hinzufüge worauf sie antwortete: »Ein bißchen Liebe.«
Timoneiro: Rua Paraíba 7 (Parque 10); Tel. 236-16-79. Im Norden der Stadt. Die Anfahrt ist ziemlich verzwickt; um sich die Sucherei zu ersparen, heuere man zu mehreren ein Taxi an. Das Lokal besteht aus einer mit Palmzweigen gedeckten Hütte, zu den Seiten hin offen. Es ist mit tropischen Pflanzen und kunsthandwerklichen Gegenständen ausstaffiert. Bewirtung von 18 bis 24 Uhr. Auf dem Speisezettel stehen u.a. eine schmackhafte Caldeirada oder Tucunaré-Suppe. Die Kundschaft umgibt ein Hauch von Schickimicki, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tut. Am Wochenende Live-Musik.
Churrascaria Búfalo: Rua Joaquim Nabuco 628. Tel. 232-39-54. Eine der Vorzeige-Churrascarias in Manaus. Serviert rund zwölf leckere Fleischsorten »a rodízio« (in unbeschränkter Menge). Ungewöhnlich, auf eine solche Art in Manaus die Küche des Südens zu probieren. Ungefähr zehn Gemüsesorten werden zum Fleisch gereicht. Hier einzukehren lohnt sich.
Auf ein Glas
Einige kleinere Bars in Hotelnähe auf der Avenida Joaquim Nabuco servieren erfrischende, exotische Fruchtsäfte.
Ponto dos Sucos: Av. 7 de Setembro 1188. Winzige Bar in U-Form, die Fruchtsäfte in verschiedenen, für den europäischen Gaumen unbekannten Geschmäckern ausgibt. Leckere Rindfleisch-Sandwiches.
Bar do Armando: beliebte Kneipe auf dem Platz vor dem Amazonastheater. Steht der Betrachter unmittelbar vor diesem architektonischen Wahrzeichen der Stadt, mitten auf dem Platz, dann liegt die Bar hinten rechts in der Ecke. Zu beißen gibt´s schmackhafte, mit Fleisch belegte Sandwiches. Spätnachmittags trifft sich hier eine Menge von Angestellten auf ein Glas bei einem Häppchen. Quirlige, freundliche Stimmung.
Weitere nette Kneipe in der Avenida Eduardo Ribeiro, gleich vor dem Amazonastheater. Abends treten Sambagruppen auf. Einladende Atmosphäre. Besonders freitags legt man hier den Foró aufs Parkett, den typischen Volkstanz aus dem Norden. Dessen Name stammt noch aus jener Zeit, da die Engländer jedermann zu ihren rauschenden Festen luden, auf denen man eben besagten Tanz tanzte. Diese »Feiern für alle«, »for all« auf englisch, wurden dann durch sprachliche Angleichung zu »forros«, die heute die eigentümliche Tanzweise in der Region bezeichnen.
Piano Bar: im Hotel Amazonas. Freitags abends Schwof.
In den Bars Asa Delta, Rua Silvia Ramos 1054 und Consciente, Av. Joaquim Nabuco 1425, treten donnerstags bis sonntags Musikgruppen auf. Stimmung ist garantiert.
Hinweise für Tanzfreudige
Spät abends löst sich das Marktgeschehen auf der Straße, die den Rio Negro säumt, erst allmählich auf. Dann ruhen sich die Hafenarbeiter auf den Obstfässern aus, und Sambamelodien erklingen aus einem alten, hüstelnden Phonokoffer. Die Jugend aus dem Viertel trifft sich in den beiden fast verrufenen Discos am Hafen. Die eine liegt in der linken Ecke des Marktes, wo man über eine etwas tiefer gelegene Art Rampe hingelangt, die andere fünfzig Meter weiter weg, im ersten Stock des Gebäudes. Ab 23 Uhr wird Musik gespielt. Das bunte Völkchen versammelt sich hier, um zusammen mit Freunden das Tanzbein zu schwingen und einen zu trinken. Davon, dass diese Disco wirklich »populär« im Sinne von volkstümlich ist, zeugt die Zusammensetzung des Publikums: jugendliche Docker vom Markt und junge, von Rio träumende Mädchen (wo man solche trifft, die sich Amazonien sehnlichst herbeiwünschen). Dem Ganzen haftet eine besondere Note an, und als Außenstehender wird man vom Geschehen geradezu berührt. Mutige sollten sich zu einer Bossa oder zu Samba verführen lassen. Auf jeden Fall wird man in Manaus zum Tanzen noch auf die Tanzfläche geholt. Vor dem Verdursten rettet uns anschließend ein für wenig Geld gezapftes Bier.