Lieber ein Stern oder drei?
Die Qual der Wahl
Einen guten Überblick bietet: www.apt-siracusa.it/db/ricerca_alberghi.php?ricerca=tutti
Für arme Schlucker
Ostello della Gioventù: Via Epipoli 45; sechs Kilometer östlich der Stadt, beim Castello Euríalo, an der Straße zum Belvedere. T. 71 11 18. Busse 9, 10 und 11 ab Corso Umberto; nach zehn Minuten aussteigen. Größeres Holzhaus mit praktisch eingerichteten, kleinen Zimmern. Eine Terrasse bietet freien Blick in die Ferne aufs Meer. Herbergsausweis nicht erforderlich. Preiswerte Bleibe. Vor ein paar Jahren war die Herberge schon mal für Touristen geschlossen und für die Unterbringung von Flüchtlingen beschlagnahmt worden. Im letzten Sommer wurde sie zwar wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt, doch können wir für die Zukunft nicht geradestehen. Sich vorsichtshalber telefonisch vergewissern.
Hotel Riviera: Via Eucleida 7 (Plan B4), T. 67 050, Info@hotelrivierasiracusa.com
In einer von der Riviera Dionisio II Grande abzweigenden Straße. Gewiß, die Blümchentapeten wirken altbacken, und die Zimmerdecken muten ein wenig morsch an, aber das Panorama von der Dachterrasse ist umwerfend - auf so einer Terrasse nicht ungefährlich - und die Zimmer sind zumindest sauber. Jedes hat sogar ein eigenes Bad. Die Wirtin ist so liebenswürdig und die ganze Atmosphäre in dem einer Familienpension ähnelnden Hotel so erholsam, dass man sich gerne länger hier aufhält als geplant. Keine Kreditkarten.
Milano Hotel: Corso Umberto 10; T. 669 81. Nur fünf Minuten von der Insel, unweit der Brücke (Plan D3). Unpersönliches Etablissement mit eher schlampigen Zimmern, die obendrein auch noch eine unangenehme Geräuschkulisse zu bieten haben - jedenfalls die zum Corso Umberto. Wenigstens darf man sich zu viert oder fünft eine Kammer teilen. Scheint nicht unbedingt auf zahlende Gäste angewiesen zu sein.
Im Bahnhofsviertel
Pensione Al Pantheon: Via Foro Siracusano 22 (Plan C2); im vierten Stock, ohne Aufzug wohlgemerkt; T. 210 10. Fünf Minuten von Bahnhof und Bushaltestelle. Vierzehn ordentliche und ruhige Zimmer mit oder ohne Bad auf mehrere Stockwerke verteilt; einfach, ohne persönliche Note, aber sauber. Drei bis vier Personen dürfen in einem Raum nächtigen. Ganz nette Atmosphäre. Geht auf einen großen, schattigen Platz hinaus, wo am Tage die Dezibelwerte steigen.
Pensione Bel Sit: Via Oglio 5 (Plan C2), im fünften Stock, diesmal aber mit Aufzug. T. 602 45. Gehört demselben Inhaber wie das Pantheon, liegt aber näher am Bahnhof und ist ruhiger. Zum alten Stadtkern läuft man von hier allerdings länger.
Hotel Aretusa: Via F. Crispi 75 (Plan C2), T. 242 11. Die rund fünfzig Zimmer wirken ein wenig vorgestrig, sind aber sauber und wahlweise mit oder ohne Bad ausgestattet. Im Erdgeschoß ein Fernsehraum und eine Bar, wo man sein Frühstück einnehmen kann. Betont freundliche Aufnahme. Ein wenig teurer als die übrigen Adressen, aber seinen Preis wert. Achtung Kreditkartenbesitzer: ausschließlich American Express.
Hotel Centrale: Corso Umberto 141 (Plan C2). T. 605 28, 61 175. Das billigste im Reigen der hier aufgeführten Etablissements, gerade gut genug für »Durchreisende« (ein Zimmer ab 18 ). Vierzehn unpersönliche Zimmer ohne Bad mit Minimalkomfort. Zwei Zimmer gewähren einen Blick zum Meer, das von ferne blinkt. Besser als gar nichts ... Aber Vorsicht: einigen Kemenaten geht die Aussicht völlig ab; die haben nämlich nicht mal ein Außenfenster.
Mittlere Preisklasse in Ortygia
Gran Bretagna: Via Savoia 21; auf Ortygia (Plan D3). T. 462169, Fax 449078. Rezeption am Ende einer schmalen Treppe und eines lichten, mit Pflanzen verschönerten Flurs. Den meisten der zwölf Zimmer fehlt das Bad. Eines, das mit der Nummer 8, verfügt jedoch über eine eigene Terrasse, erreichbar über eine Wendeltreppe und mit Aussicht auf Ortygia, und kostet nur eine Kleinigkeit mehr. Ein anderes mit Fresken an der Decke (Nummer 7). Die Räume zum Hof hinaus sind weniger laut. Unter dem Dach dagegen droht man zumindest im Sommer vor Hitze fast zu vergehen. Der Wirt ist einer vom poetisch angehauchten Menschenschlag. Frühstück im Preis enthalten; solides Restaurant im Erdgeschoß. Ein Hotel mit Vorzügen und eigenem Charakter. Unbedingt rechtzeitig buchen.
Schon vornehmer
Hotel Bellavista: Via Diodoro Siculo 4 (Plan A4), T. 41 13 55, Fax: 379 27. Neubau im Norden der Stadt, etwas weit vom Schuß und ohne Auto schlecht zu erreichen. Über vierzig Zimmer mit allen Annehmlichkeiten wie Bad, Fernseher und Ventilator. Die meisten haben einen kleinen Balkon oder eine Veranda zu bieten. Das Hotel dürfte bald umgetauft werden, da ein Baulöwe vor dessen Nase mehrere Klötze hat errichten lassen, die ersterem die Sicht aufs Meer versperren. Die bella vista ist also dahin. Einen Vorteil hat das Hotel noch: es ist ruhig gelegen.
Hier vollendete 1955 der soeben als Premierminister zurückgetretene Winston Churchill seine »Geschichte der englischsprechenden Völker«, die er aus Trauer über die nichterreichten Ziele, das Gleichgewicht Europas nämlich, mit dem Viktorianischen Zeitalter aufhören ließ. Bis Mittag pflegte er beim Redigieren im Bett zu hocken. Nachmittags blickte er dann aufs Meer hinaus, malte und muß sicher so manches Mal an den 10. Juli 1940 gedacht haben, als er die bis dahin größte Landeoperation der Weltgeschichte befehligte.
Noch mal schicker, in der Nähe von Neapolis
Grand Hotel Villa Politi: Via M. Politi Laudien 2 (Plan A4). T. 41 21 21, Fax: 360 61. Im Norden der Stadt, unweit der Ausgrabungsstätte. Ein außergewöhnliches Hotel inmitten eines Blumenparks, einen alten Steinbruch (Latomia) überragend. Das Palais aus dem 19. Jh., einst im Besitz der reichsten Dame der Stadt, hat viel von seinem nostalgischen Charme bewahrt: den Portikus mit seinen Kolonnaden und die ovale Eingangshalle etwa. Auch im geräumigen Speisesaal gefällt´s uns. Die Zimmer, ausgestattet mit antikem Mobiliar, wirken allerdings ein wenig heruntergekommen und der Service hat, trotz einiger Bemühungen, in letzter Zeit nachgelassen. Im Sommer tut man sich mit diesem Hotel keinen Gefallen, denn die Räume werden äußerst stickig, besonders, wenn mal wieder die Klimaanlage ausfällt. In jeder Hinsicht also ein originelles Haus, stets für Überraschungen gut.
Zeltplätze
Fontane Bianche: im gleichnamigen Ort, 20 km südlich von Syrakus, Viale dei Lidi 476. Aufnahme vom 1. April bis Ende September; T. 79 03 33. Ist nicht gerade der nächstgelegene, aber dennoch unser bevorzugter Zeltplatz, da er unweit eines kleinen, quirligen Badeorts liegt. Busse 21, 22 und 24 ab Piazza della Posta, alle Dreiviertelstunde von 6.45-21h. Funktionelle Ausstattung und tadellose Sanitäranlagen. Meeresnähe (Privatstrand) und freundliches Personal. Lebensmittelladen und Restaurant mit anständiger Küche am Ausgang des Zeltplatzes links, am selben Gehsteig. Der kleine Speiseraum rechts ist der gemütlichste.
Camping Rinaura: vier Kilometer südlich der Stadt, an der Straße nach Noto; T. 72 12 24. Ganzjährig geöffnet. Liegt zwar näher an Syrakus, birgt aber auch Nachteile: 500 m von der Bushaltestelle, zwei Kilometer vom Strand und genausoweit von einer Müllhalde entfernt. Busse der Linien 21 oder 22 (an Feiertagen 23) von der Riva della Posta. Alle neunzig (werktags) bzw. fünfundvierzig (sonntags) Minuten Verbindung nach Syrakus. Ruhige Lage auf offenem Feld unter Olivenbäumen. Bei Hochbetrieb im Sommer stößt der Zustand aller sanitären Anlagen an die Grenze des Zumutbaren. Bungalows sind auch zu vermieten; schlecht sortierter Lebensmittelladen.
Wildes Zelten: südlich von Syrakus, in Ognina, an der Straße nach Fontane Bianche (21er oder 22er Bus). Hübsches Gelände unmittelbar am Meer, unterhalb eines mächtigen Felsens und der Mauerreste einer alten Festung. Gegenüber ein winziger Fischerhafen, wo man sich mit Frischfisch eindecken kann. Die Nachteile: kein Schatten und zunehmend verdreckt (was anderes erwartet?). Schwärme von Stechmücken nehmen blutige Rache - leider aber nicht nur an den Umweltfrevlern, sondern auch an völlig Unschuldigen. Sich vor Langfingern in acht nehmen! Beim Hafen ein Restaurant und ein Lebensmittelladen.