Ausflug
Abstecher ins »Goldene Dreieck«
Chiang Rai eignet sich in idealer Weise als Ausgangspunkt für Wanderungen und Trekkings im »Goldenen Dreieck« Alle Fortbewegungsarten eignen sich gleichermaßen. Wer sich ein paar Tage Zeit nimmt und sich auf die Dörfer im Norden innerhalb des »Goldenen Dreiecks« beschränkt, kann dies bequem ohne Vermittlung durch irgendeine Agentur tun. Linienbusse bringen uns genauso gut zum Ziel und kommen auch noch um einiges günstiger. Für die entlegensten Ortschaften sind dann die Minibusse zuständig. Motorradfahren dagegen birgt einige Risiken. Knatternde Untersätze am besten mit 125 ccm können entweder in Chiang Rai oder in Mae Sai gemietet werden, wobei ersteres sich als praktischer erweist, da man ja sowieso wieder über Chiang Rai zurück muß. Lassen wir also unsere Siebensachen im Guesthouse und verschwinden wir zwei bis drei Tage in den Dörfern im Grenzgebiet.
Fortbewegen kann man sich natürlich auch in einer Gruppe, per Minibus ... oder zu Fuß. Nachstehend einige Routenvorschläge ohne Anspruch auf Vollständigkeit, versteht sich! die problemlos auf eigene Faust zu absolvieren sind.
Mae Chan
Kleines Städtchen, 29 km nördlich von Chiang Rai und 30 km südlich von Mae Sai. Nicht viel Sehenswertes. Mae Chan durchqueren; zwei Kilometer weiter gen Norden führt eine Straße nach Mae Salong (36 km). Nach ungefähr 10 km stößt man auf ein Hilltribe Center auf der rechten Seite. Dort stehen einige nicht gerade umwerfende Objekte zum Verkauf. Folgt man der schlangenlinienförmigen Straße durch die fast urwaldartige Landschaft, so erreicht man das Yao-Dorf Pa Dua. Die Bewohner müssen schon seit Jahren Dutzende von Touristenbussen über sich ergehen lassen. Die Hauptstraße gleicht denn auch eher einem Trödelmarkt; von Ursprünglichkeit keine Spur! Immerhin: die bestickten Klamotten und bunt bemalten Puppen oder Schachteln können sich sehen lassen. Einige Kilometer weiter folgt ein weiteres Akha-Dörfchen.
Mae Salong
Die Asphaltstraße nach Mae Salong ist einfach einmalig. Sie führt über grüne Hügel, taucht in tiefe Täler hinunter, um danach wieder am Gipfel kleinerer Berge aufzutauchen und schlängelt sich auch schon mal durch Plantagen: ein idyllisches Wegstück voller Harmonie. Die Ortschaft Mae Salong ist auf ihre Art einzigartig: sie wurde von und für die Flüchtlinge des Kuomintang (KMT) gegründet.
Die Geschichte dieser chinesischen Rebellen ist nicht uninteressant. Erinnern wir uns daran, dass die früheren Soldaten 1949 vor der siegreichen Chinesischen Revolution flüchteten und sich in Burma niederließen, wo sie bis zu Beginn der sechziger Jahre toleriert wurden. Dann forderte sie die burmesische Regierung auf, das Land zu verlassen, woraufhin sie sich in Thailand als Flüchtlinge niederließen. Aber wovon in diesem unwirtlichen Landstrich leben? Vom Handel natürlich! Da die Getreuen Tschiang Kai-scheks den Dschungel wie ihre eingene Westentasche kannten, nutzten sie ihre Kenntnisse, um Opium zu schmuggeln. Kurzum, sie wurden schnell zu ungebetenen Gästen. Mae Salong galt lange als wichtiger Drogenumschlagplatz, aber in der Zwischenzeit scheinen die thailändischen Behörden die Initiative ergriffen zu haben.
Mae Salong ist heute mit seinen viertausend Einwohnern das größte KMT-Dorf in Thailand. Die chinesischen Wurzeln seiner Bewohner sind überdeutlich: man denke nur an die chinesischen Schilder und pagodenförmigen Dächer mancher Häuser. Seit Jahren laden hier Busse regelmäßig Touristen ab. Der »exotische Hauch leidet zwangsläufig darunter, während die Preise klettern. Es wurden sogar einige Luxushotels eröffnet.