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Das Goldene Dreieck

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Das Goldene Dreieck (Golden Triangle)

Opiumschmuggel ist hier zu Hause

Kaffee und Tee statt Opium

Über die Hälfte des weltweit illegal konsumierten Opiums stammt aus dem »Goldenen Dreieck« auch »Dreiländereck« genannt. Tatsächlich grenzen hier Thailand, Laos und Myanmar (Burma) aneinander. Das Gebiet erstreckt sich von Kentung in Myanmar über Chiang Rai, Mae Hong Son, Mae Sarieng, Nam in Thailand bis nach Ban Huay Sai in Laos. Die Bezeichnung Dreieck leuchtet ein, aber wieso eigentlich golden? Ganz einfach: weil schon damals Opium so kostbar wie Gold war und auch mit Gold aufgewogen wurde.
Meist sind es Völker chinesischen und burmesischen Ursprungs, die sich dem zwielichtigen Geschäft im oft unzugänglichen Bergdschungel am intensivsten widmen. Rivalisierende Banden und Kleinkriege gegen in mehr oder minder offizieller Mission agierende Teile der Armee des jeweiligen Landes tragen zum unsicheren Klima in diesem Landstrich bei und sind ein fruchtbarer Schoß für das Bandenunwesen. Wir können Europäern nur eindringlich davon abraten, im Goldenen Dreieck alleine auf Abenteuersuche zu gehen. Wozu wagen sich denn seit neuestem die Touristenbusse hierher? Aus der sicheren Windschutzscheibenperspektive läßt sich der Mekong am Dreiländereck bequem ablichten, ein prickelndes Gefühl in der Magengegend. Dabei entbehrt genau dieser Punkt jeden Interesses. Die landschaftlich reizvollste Partie erstreckt sich nämlich nordwestlich von Chiang Rai.

Die Opiumkarawanen der burmesischen, thailändischen und laotischen Schmuggler verlassen ihre abgelegenen Schlupfwinkel zwischen März und Juni. Die ganz dicken Fische unter ihnen transportieren bis zu zwanzig Tonnen Opium. Dieser lukrative Handel liegt hauptsächlich in den Händen der Kuomintang, den versprengten Überresten der nationalchinesischen Armee Tschiang Kai-scheks also, deren Angehörige 1949 nach dem Sieg der Kommunisten aus der Volksrepublik China verjagt wurden. In den fünfziger Jahren ließ sich die Kuomintang (KMT) vom amerikanischen CIA gebrauchen, um die chinesisch-burmesische Grenze abzuschotten. Heute steht sie im Dienste der Kontraguerilla in den Gebirgsregionen des Nordens.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: im eigentlichen »Goldenen Dreieck an den Ufern des Mekong, wo tatsächlich alle drei Länder auf einmal ins Blickfeld geraten, wird seit 1965 kein Opium mehr angebaut. Die thailändische Regierung ließ dort ersatzweise Kaffee und Tabak anpflanzen. Doch auch vor deren Mißbrauch warnt unser Gesundheitsminister ...

Der thailändische Teil des Grenzgebietes besteht aus Wäldern, durchsetzt mit Dörfern. Zur Anreise s. »Verkehr« unter Chiang Rai.