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Mae Kok River

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Von Chiang Mai nach Chiang Rai

Zwei Wege führen nach Chiang Rai: entweder man hockt sich in den Direktbus, oder man macht es wie alle anderen: von Chiang Mai per Bus in Richtung Thaton und dann im Boot den Kok River flußabwärts bis Chiang Rai. Achtung: wir beschreiben die Strecke zwar in dieser Reihenfolge, sie gilt jedoch genauso in umgekehrter Richtung, also von Chiang Rai nach Thaton. In letzterem Fall muß man jedoch, einmal in Thaton angekommen, den Bus nach Chiang Mai benutzen, denn nach Chiang Rai existiert keinerlei Busverbindung.

Auf dem Mae Kok River

Die angenehmste Art, von Chiang Mai nach Chiang Rai zu gelangen.

Die Pirogen legen in Thaton ab, 177 km von Chiang Mai. Dorthin braust schon früh am Morgen ein Bus ab der Chang Puak Bus Station, Chang Puak Road; und zwar halbstündlich ab 6 Uhr. Fahrtdauer: dreieinhalb bis vier Stunden. Wer den Bus um 7.30 Uhr erwischt, hat noch genügend Zeit für einen Spaziergang und ein Mittagessen und kann anschließend gemütlich in eine der offiziellen Pirogen einsteigen, die um 12.30 Uhr gemeinsam ablegen, und zwar zweihundert Meter rechts von der Brücke, ohne diese zu überqueren. Da der Fahrplan Schwankungen unterliegt, sollte man sich die Zeiten in Chiang Mai vor der Abfahrt noch einmal bestätigen lassen.

Für eine Gruppe von mindestens acht bis zehn Personen lohnt sich die Anmietung einer privaten Piroge, besonders auch dann, wenn man Thaton erst spät erreicht. In diesem Fall die Haltestellen mit dem Steuermann absprechen.

Derselbe Ausflug in umgekehrter Richtung: ganz und gar nicht praktisch. Dennoch unser Tip: früh morgens einen Bus nach Chiang Rai besteigen, wo die Pirogen um 10.30 Uhr ablegen (noch einaml überprüfen!). Ankunft in Thaton um 14.30 Uhr. Normalerweise ist dann der letzte Bus nach Chiang Mai bereits abgefahren. Außerdem bestehen zwischen Chiang Rai und Thaton keine Busverbindungen (wir wiederholen uns).

Flußabwärts

Der Mae Kok entspringt im Hochgebirge der burmesischen Provinz Shan. Etliche Bergvölker haben sich im Uferbereich des Flusses angesiedelt.

Als Verkehrsmittel dienen langgezogene Holzpirogen, in deren rückwärtigem Teil man ziemlich unbequem kauert, die Knie am Kinn und mit dem Rücken an der schneidenden Bordkante. Bis Chiang Rai dauert die Fahrt etwa vier Stunden. Sich mit Trinkwasser, ein paar Keksen für den kleinen Hunger zwischendurch sowie einer Kopfbedeckung verproviantieren; der Fahrtwind läßt die intensive Sonnenstrahlung allzu schnell vergessen.

Lohnt sich der Ausflug?

Ein regelrechter Glaubenskrieg ist zwischen Befürwortern »einfach super!« und Gegnern »schlichtweg Betrug!« ausgebrochen. Wir halten uns hübsch raus und möchten weder den einen noch den anderen Recht geben. Ge- oder Mißfallen hängen einfach von zu vielen Details ab. Regnet es etwa während der ganzen Fahrt, langt man zähneklappernd und mit Kreuzschmerzen in C»iang Rai an, so kann die Bootsfahrt sicherlich als ein Schlag ins Wasser angesehen werden. Bei strahlendem Wetter indes und gut aufgelegten Mitreisenden wird der Eindruck ein ganz anderer sein. Einige Leser berichten von einer monotonen Landschaft, die anderen von abwechslungsreichen Farbnuancen ... Zur Vorsicht einen spannenden Roman einpacken.

Die Mehrheit jedenfalls findet die Angelegenheit exotisch genug, um einen mehrstündigen Ausflug zu rechtfertigen. Alles steht und fällt ohnehin mit der richtigen Jahreszeit: während der Trockenzeit, bei niedrigem Wasserstand also, müssen die Passagiere häufig von Bord gehen, um das Gewicht der Piroge zu verringern. Dabei stellt man sich das ja andersrum vor. Während der Regenzeit wiederum, wenn der Wasserspiegel ansteigt, erkennt man vor lauter Wasser keine Stromschnellen mehr. Man holt sich bestenfalls einen Schnupfen. Nur während einer kurzen Zeitspanne vor und nach der Regenzeit, wenn Wasser und Uferfelsen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, vermittelt die Bootsreise bleibende Eindrücke, etwa in Gestalt mächtiger Strudel. Einig sind sich freilich beide Parteien über zweierlei: teuer und touristisch ausgelutscht isses halt scho.

Gut zu wissen

Bevor man seinen Fuß in die Piroge setzt, muß man sich in die polizeiliche Passagierliste eintragen: am Kiosk, in Höhe der Brücke.

Eine Verkaufsbude neben der Ablegestelle der Pirogen hält eine nützliche Broschüre mit dem Titel »Welcome to the Hill Tribes« feil; darin eine Karte, auf der die einzelnen Volksgruppen eingezeichnet sind. Unverzichtbar für alle, die die Gegend näher kennenlernen möchten.Quartier machen in Thaton