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Wat Arun

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Wat Arun: Morgenstund‘ hat Gold im Mund

Wat Arun (Tempel der Morgendämmerung): in Thonburi; den Chao Praya mittels einer Personenfähre, die alle zehn Minuten übersetzt, überqueren – Abfahrt in Than Thien, wenn man vom Wat Po kommt, oder in Than Chang, falls man sich zuvor im Wat Phra Kaeo umgeschaut hat. Sich bloß nicht einreden lassen, man müsse erst ein Boot mieten! Ablegestelle vis-à-vis des Wat Po, am Parkausgang. Der Tempel öffnet bereits früh seine Pforten und schließt um 17 Uhr, manchmal aber auch früher; daher raten wir zu einem Besuch in den Morgenstunden.

Der Name »Wat Arun« rührt übrigens von Aruna, der indischen Göttin der Dämmerung. Der Tempel wurde im 19. Jh. von Rama II. und Rama III. in diesem Teil der ehemaligen Hauptstadt Thonburi errichtet. Der imposante Prang mißt sechsundachtzig Meter und ist über und über von farbenfrohen Keramiken bedeckt. Sein Stil läßt deutlich die künstlerische Handschrift der Khmer erkennen. Überall lauern geschnitzte Götter und Dämonen. Zusammen mit den unzähligen kleineren Prangs drumherum bildet er ein hübsches Ensemble. Steile Treppen ermöglichen das Erklimmen des Hauptturms. Von dort aus standesgemäße Aussicht über Fluß und Königspalast. Im Tempelinneren ist ein Buddha zu begutachten.

Wat Benjamabopitr: Gold und Marmor

Wat Benjamabopitr (Marmortempel): Nakhom Patom Road/Ecke Rama IV Road. Marmortempel aus neuerer Zeit, dennoch unbedingt sehenswert. Ab Rama V Road Buslinie 47 zum Democracy Monument, dann bis zur National Assembly Hall marschieren. Kostenpflichtiger Eintritt täglich von 8 bis 17 Uhr. Die beste Besuchszeit ist morgens, wenn die Mönche in der Kapelle ihren Singsang zum besten geben. Der gesamte Marmor stammt aus Carrara, die Keramik von chinesischen Dächern. Zwei prächtige Löwen mit eindeutigem Geschlecht hüten das Teakholztor.

Im Inneren des Hauptgebäudes erwartet uns ein wundervolles Dekor aus Gold und Lack. Auf dem Altar hütet ein riesiger Buddha die Asche des 1910 verstorbenen Rama V. Kostbare Kassettendecke mit Goldeinlagen. Im Kreuzgang zählt man zweiundfünfzig bronzene Buddhafiguren unterschiedlicher Stilrichtungen und Herkunft. Sie sitzen und liegen in verschiedenen Positionen, asketisch, meditierend oder fastend. Einige sind bereits sehr betagt, bei anderen handelt es sich einfach um Repliken. Die unterschiedlichen Stile decken einen Großteil des asiatischen Raumes ab: Thailand, Indien, Burma, Kambodscha, Pakistan ... Ein beispielhaftes und einzigartiges ikonographisches Gebilde buddhistischer Kunst in seiner ganzen Vielfalt.

Wat Sakhet: Goldener Berg

Wat Sakhet: Worachak Road oder Boriphat Road. Unweit des Democracy Monuments, im Viertel der Schreiner, ist jener Wat zu finden, der auch Golden Mount (goldener Berg) genannt wird. Buslinie 47 ab Rama IV Road. Täglich Einlaß von 7.30 bis 17.30 Uhr. Ein kleiner Obolus wird erwartet.

Dieser von Rama III. begonnene und von Rama V. vollendete Tempel thront auf einem künstlichen Hügel und ist in seiner Art einzigartig. Das Gebäude selbst ist weniger von Belang, beschert uns jedoch einen phantastischen Ausblick. Eine Wendeltreppe rund um den Hügel ermöglicht den Zugang zum großen goldenen Chedi. Die Wände dieses Berges sind mit hohen Mauern verstärkt worden, was ihnen das Aussehen einer Trutzburg verleiht. Die Architektur geht auf einen Ayutthaya-Tempel zurück. Ganz oben ein Saal mit offenen Fenstern und hinreißenden Glöckchen. Ein Aufenthalt auf der Terrasse lohnt schon allein wegen des herrlichen Blicks auf den größten Teil Bangkoks. Hier befinden wir uns immerhin auf einer Höhe von achtzig Metern über der Stadt. Der goldene Chedi beherbergt eine Buddhareliquie.

Wat Traimitr (Tempelanlage des goldenen Buddha;): an der Kreuzung Chroe Krung Road mit der Yaowarat Road, unweit des Bahnhofs Hualampong. Von der Rama IV Road steigt man in den Bus der Linie 4. Einlaß von 8.30 bis 17 Uhr.

Der Tempel an sich ist völlig belanglos, der drei Meter hohe Buddha aus Massivgold beeindruckt jedoch trotz seiner Häßlichkeit. Er wiegt fünf Tonnen und war völlig mit Gips bedeckt, bevor man zufällig sein Innenleben entdeckte. Vielleicht wollte man ihn vor dem Zugriff der Burmesen schützen? Übrigens ist es streng untersagt, am Buddha herumzukratzen oder diesen als Unterlage für den Austausch von Kochrezepten zu mißbrauchen.

Wat Suthat (Tempel der Riesenschaukel): Zutritt entweder von der Siri Phong Road oder von der Ti Thong Road. Eintritt frei. Der Tempel schließt um 17 Uhr seine Pforten. Er wurde unter der Herrschaft Ramas I. begonnen und unter Rama III. vollendet. Die darin enthaltenen Fresken sind von hoher Qualität. Eine weitere Sehenswürdigkeit bildet die Schaukel riesigen Ausmaßes im Portikus vor der Tempelanlage auf der Banrung Muang Road, welche den jungen Brahmanen dazu diente, sich auf eine Höhe von fünfundzwanzig Metern zu schwingen und dann mit den Zähnen dort aufgehängte Geldsäcke zu ergreifen. Die religiöse Seite der Angelegenheit entzieht sich allerdings unserem Verständnis.

Wer von Tempeln nicht genug bekommen kann, wird noch den Wat Rajabotpitr und den Wat Rachanada, umgeben vom Amulettenmarkt, in Augenschein nehmen.