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Nachtleben

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Bangkok by night

Nächtliche Einkäufe

Bars und Clubs

Wir werden uns nicht lange mit diesem Thema aufhalten. Natürlich könnten wir uns in einem zehnseitigen Kapitel darüber auslassen, aber hat man erst mal das Prinzip der Vergnügungen hierzulande durchschaut und hinterfragt, wird´s rasch langweilig. Nach einer Mahlzeit im Restaurant – Achtung, nach 22-22.30 Uhr wird nicht mehr serviert! – ist noch ein Einkaufsbummel drin und anschließend ein Besuch in einer Bar mit Go-Go-Girls. Alternativ besteht die Möglichkeit, sich folkloristische Tänze oder, schon amüsanter, einen thailändischen Boxkampf anzuschauen.

Nächtliches Shopping: am meisten Spaß bringt es, seine Einkäufe an den in vielen Straßen erst abends öffnenden Ständen zu tätigen. Zu den belebtesten gehören die Khao San Road, wo auch zahlreiche Guesthouses angesiedelt sind, die Sukhumvit Road zwischen den Soi 5 und 15 und natürlich Patpong I und Patpong II.

Bars mit Go-Go-Girls: zuerst einmal empfehlen wir dringend die Lektüre unseres Kapitels »Prostitution/Massagesalons und Bars« im allgemeinen Teil ... Also, jetzt kann´s losgehen! Wer der Meinung ist, der Verzicht auf einen Besuch in Patpong komme einem Pariswochenende ohne Eiffelturm gleich, der sollte bedenken, dass ein Anbändeln mit den Mädchen, im Klartext also die Inanspruc nahme der Dienste einer Prostituierten, vor allem ohne Gummi, einem Sturz von der obersten Plattform desselben zu vergleichen ist. Kurzum: es mag ja ganz lustig sein, sich einen Striptease anzuschauen, aber da sollte der Spaß dann auch aufhören. Und dies aus zweierlei Gründen, wobei ersterer rein moralischer Natur ist: es macht uns einfach wütend, mitansehen zu müssen, wie bierbäuchige Typen sich für den Preis von ein paar Bier Kinder kaufen und mißbrauchen können. Die thailändische Regierung unternimmt (fast) nichts. Hauptsache die Devisenkasse stimmt. Wenn irgendwann einmal weltweit sämtliche Vereinigungen zum Schutz Minderjähriger im Verein mit der Presse gegen derartige Verbrechen mobil machen, werden sicher auch thailändische Behörden ins Grübeln kommen. Bis es endlich soweit ist, sollte keiner sich an diesem schmutzigen Geschäft beteiligen. So, jetzt sind wir mit unserer Moralpredigt am Ende.

Zurück zum eigentlichem Thema: Patpong I und Patpong II heißen jene beiden Bangkoker Sträßchen, die ausschließlich von Bars mit Go-Go-Girls gesäumt werden. Die Mädchen bewegen sich in engen Anzügen auf der Tanzfläche. Das mag ja ganz lustig sein und birgt keinerlei Risiko. Dennoch gilt auch hier, sich zuerst nach den Getränkepreisen zu erkundigen, bevor man eintritt. Manche Bars preisen zusätzlich Striptease in den oberen Stockwerken an. Der Eintrittspreis ist fix und schließt ein Getränk mit ein. Langsam trinken, sonst wird einem ständig nachgegossen. Die im Erdgeschoß tanzenden Mädchen gehen abwechselnd nach oben, um dort zu strippen. In der Liste der Vergnügungen sind enthalten: Bananen, Rasierklingen, Coca-Cola, Pfeileschießen ... Nichts für empfindsame Seelen. Aber eines können wir ja verraten: das mit den Rasierklingen ist natürlich getrickst. Ach ja, wir fanden übrigens ganz amüsant, dass sich viele Pärchen die Vorstellung gemeinsam anschauen.

Außer Patpong I und II führen wir der Vollständigkeit halber noch den Soi Cowboy auf der Lasterliste, eine Gasse parallel zur Sukhumvit Road, zwischen Soi 21 und 23. Allerdings fanden wir die Atmosphäre dort trist wie ein Tag ohne Pat thay.

Calypso Cabaret: Sukhumvit Road, Soi 11, im Erdgeschoß des Ambassador Hotel. Tel. tagsüber 261 63 55 und abends 254 04 44. Vorstellungsbeginn zwischen 20.30 und 22 Uhr. Dauer: eine Stunde und zehn Minuten. Im gepfefferten Eintrittspreis ist ein Getränk enthalten. Dennoch gefiel uns diese Stätte nächtlicher Vergnügungen ausgesprochen gut, denn sie bildet ein Gegengewicht zu all den anderen zweifelhaften Etablissements in Bangkok. Es handelt sich um eine Transvestitenshow; getanzt und gesungen wird play-back zu Melodien aus aller Welt. Die hübschen Kostüme sind zwar nicht von Donald Cadwell signiert, sehen aber so aus. Das Ganze ist ziemlich soft und brav, dennoch urkomisch.

Wer sich für traditionelle Tänze und Thai-Boxen begeistern kann, schlage unter »Sehenswert/Nationaltheater oder Boxkampf« nach.

Sonstige Bars: in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Bars in Bangkok sprunghaft gestiegen. Die Lokale werden vor allem von Ausländern – u.a. von Franzosen, die den guten alten Indochinazeiten nachtrauern – frequentiert. Da haben wir wohl nichts zu suchen.