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Sehenswert

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Sehenswert

Sehenswürdigkeiten Perugias

Piazza IV Novembre: kunstgeschichtlicher Mittelpunkt Perugias und ernstzunehmender Rivale im Reigen der schönsten Plätze Italiens. Prächtige Baudenkmäler sorgen für den gebührenden Rahmen. Hier nimmt auch der Corso Vannucci seinen Anfang, die unumstrittene »Passeggiata« der Stadt.

Palazzo dei Priori (Priorenpalast): entstand im 13. Jahrhundert und weist ein hohes Maß an architektonischer Harmonie auf. Wenn man ganz genau hinschaut, scheinen sich die Mauern des Palastes wellenartig zu bewegen. Zum Corso Vanucci hin ein kostbares Portal. Im Inneren übrigens die Umbrische Nationalgalerie und die Sala dei Notari.

Fontana Maggiore: sicher einer der hübschesten gotischen Brunnen des Landes (13. Jh.). Bemerkenswert die in Stein gehauenen Figuren der oberen Brunnenschale und die sorgfältig ausgeführten Flachreliefs, welche den Gebrüdern Pisano; zugeschrieben werden. Sie stellen die Monate des Jahres und sonstige allegorische Figuren dar.

Duomo (San-Lorenzo-Kathedrale): Zeugnis des 14. Jhs, das aber nie fertiggestellt wurde. Die Fassade wartet bis heute auf ihre Marmorplatten. Zur Piazza IV Novembre hin eine majestätische Treppe; neben der Loggia thront die Statue von Papst Julius III. (1555). Im Inneren der Kathedrale fallen die verzierten Gewölbe und einige Kunstwerke auf. Die St.-Bernadin-Kapelle verfügt über ein dekoratives schmiedeeisernes Gitter aus dem 15. Jahrhundert und über eine »Kreuzabnahme«. In der Apsis mit Schnitzwerk und Einlegearbeiten aufwendig verziertes Chorgestühl. Durch die Sakristei Zugang zum Kreuzgang.

Umbrische Nationalgalerie: im dritten Stock des Palazzo dei Priori (Aufzug); Einlaß von 9-13.45h und 15-19h – sonn- und feiertags nur 9-13h.

Liefert einen umfassenden Einblick in die reiche Kunst Umbriens vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Wir beschränken uns daher auf die Höhepunkte: Saal 1, gemalte Kruzifixe aus dem 13. Jahrhundert – Werke des Maestro di S. Francesco; – und ein toskanisches Triptychon (12. Jh.);
Saal 5 hält ein Triptychon von Taddeo di Bartolo; und einen bronzenen Greifen von Giovanni Pisano; dagegen, dem wir schon bei der Fontana di Maggiore begegnet sind;

Saal 7: »Maria mit Kind« von Piero della Francesca. Ferner einige Säle, die ganz Pietro Vanucci – bekannter als »Perugino« und Lehrer Raffaels – gewidmet sind, den wir ja nicht weiter vorzustellen brauchen.

Saal 15: Retabel von il Pinturicchio; Sakralkunst wie Bischofsstäbe aus bemalten Knochen, Reliquiare, uralte Hostienformen etc. Im ersten Obergeschoß nicht achtlos am Notarssaal mit seinen ansehnlichen Fresken aus dem 13. Jahrhundert vorüberlaufen (freier Eintritt, montags geschlossen). Im Erdgeschoß schließlich die Sala del Collegio della Mercanzi mit hübscher geschnitzter Holzvertäfelung (kostet extra, montags zu).

Gleich neben der Nationalgalerie das Collegio de Cambio, sehenswert wegen seiner berühmten Perugino-Fresken. Kostenpflichtiger Eintritt, hat montags ebenfalls geschlossen.

Via Volte della Pace: ausgehend von der Piazza IV Novembre, die Straße in Richtung Piazza Matteotti hinunterlaufen. Die Via Volte della Pace zweigt links ab und gilt als malerischste mittelalterliche Gasse Perugias, fast gänzlich überdeckt von hohen Gewölben.

An der Piazza Matteotti erhebt sich der Palazzo del Capitano del Popolo,ein Renaissancebauwerk mit aufwendig gearbeitetem Portal. Bei Hausnummer 18 führt ein Korridor zu einer Aussichtsterrasse mit sagenhaftem Panorama über Stadt und Umland.

Unterirdische Stadt (Rocca Paolina): fast einzigartige Sehenswürdigkeit, die uns einen kleinen historischen Schlenker angebracht erscheinen läßt: als eine der ersten freien Bürgerstädte hatte sich Perugia in Opposition zur Macht des Pontifex gebracht. Papst Paul III.; erfocht 1540 einen Sieg über die widerspenstige Gemeinde und ließ rund um die Stadt mächtige Mauern hochziehen, für die großflächige Abrißarbeiten notwendig waren. Alles wurde jedoch nicht dem Erdboden gleichgemacht: der zuständige Architekt beschränkte sich darauf, bestimmte Viertel verschwinden zu lassen, indem er diese in die Festungsbauten integrierte oder überdecken ließ. Das erklärt auch, warum die Arbeiten so rasch vonstatten gingen: in nicht einmal drei Jahren! Ferner weigerte er sich, die Porta Marzia, eine der schönsten etruskischen Torbauten überhaupt, einzuebnen und ließ sie als Teil der Festung unangetastet. Heute präsentiert sie sich uns als Element eines kurzen, erhalten gebliebenen Mauerabschnitts. Denn 1860, als die Einheit Italiens Wirklichkeit wurde, hatte man sich beeilt, die Festung als Symbol des päpstlichen Absolutismus zu schleifen.

Zu diesem Tor gelangt man über die Via Marzia unterhalb der Giardini Carducci. Von hier aus ging´s lange Zeit in die Via Bagliona, die Hauptverkehrsachse der unterirdischen Stadt. Inzwischen nimmt uns ein hypermodernes System von Rolltreppen diese Mühe ab. Eingang rechts der Prefettura, Piazza Italia. Falls man sich unten befindet: Eingang in Haus Nr. 21, Via del Circo. Auf mehreren Niveaus entdecken wir u.a. Straßen mit sich kreuzenden Tonnengewölben, mittelalterliche, mit Arkaden verbundene Behausungen, Türme und ein Rückhaltebecken für Regenwasser. Die einstigen Plätze geben heute den äußeren Rahmen ab für Konzerte, Theater und Wechselausstellungen.

Basilika San Domenicound Archäologisches Museum: Piazza G. Bruno, Corso Cavour. Neben der größten Kirche Perugias, die zugleich das größte Kirchenfenster der Welt mit 24 mal 10 m und ein beachtliches gotisches Grabmal – es handelt sich um den 1304 verstorbenen Benedikt XI. – besitzt, liegt der Eingang zum Archäologischen Museum. Einlaß täglich außer montags von 9-13h und 15-18h, sonn- und feiertags von 9-13h. Prähistorische, etruskische und römische Exponate.

San Pietro:südlich der Porta San Pietro. Bei der Ausgestaltung des Inneren wurde wie üblich nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das Schiff ruht auf alten römischen Säulen. Ein Beispiel aufwendiger Schnitzkunst ist das Chorgestühl. Wir überlassen es jedem selbst, Peruginos, Caravaggios und die zahlreichen Skulpturen ausfindig zu machen. Auf Wunsch wird Besuchern auch die Tür zum schönen Kreuzgang aufgeschlossen.