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Gubbio

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Gubbio, erdacht von Knossos Architekten?

Labyrintartige Straßen und chaotische Treppen

Das mittelalterliche »Eugubium«, das in der Antike »Iguvium« hieß, hat sich seine mittelalterliche Architektur nahezu unversehrt bewahrt. Das 32.000 Seelen zählende Städtchen konkurrierte lange mit der mächtigen Nachbarstadt Perugia. Franz von Assisi soll hier auch einige Zeit zugebracht haben und in einer Kirche zu Gubbio den bösen Wolf gezähmt haben, der die Gegend unsicher machte und Groß und Klein in Angst und Schrecken versetzte. Mit seinem labyrinthischen Straßen- und Treppengewirr, das zum Monte Ingino hinaufführt, nahm Gubbio jahrhundertelang eine strategische Schlüsselstellung ein.

Besonders auf die Wohnhäuser achten: sie weisen fast alle eine zweite zugemauerte Tür auf. Die wurde ehemals nur an Begräbnistagen in Gebrauch genommen, und zwar um den Toten durch sie hinauszubugsieren. Diese Deutung wird heute allerdings angezweifelt; die Tür habe vielmehr erlaubt, gleich in den ersten Stock zu gelangen, ohne den Umweg durch die Lagerräume im Erdgeschoß zu nehmen.

Gubbio ist berühmt für seine Keramikarbeiten. Ein ortsansässiger Handwerker verfiel schon im 15. Jahrhundert darauf, geheimnisvoll schimmernde Farben wie das Rubinrot herzustellen, das sich während der Renaissance allgemeiner Beliebtheit erfreute. Die alte Tradition ging nicht ganz verloren, auch wenn das Stilempfinden sich gewandelt hat. Die (teuren) Keramikläden findet man an jeder Straßenecke.