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Rio Sao Francisco

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Ruhiges grünes Städtchen

Traumhafte Landschaft

Bootfahrt auf dem Rio Sao Francisco

Pirapora ist ein nettes Städtchen mit viel Grün, das nach einem gemächlichen Rhythmus lebt. Trotzdem ist in den Straßen einiges los.

Hotel Sao Pedro: bescheiden, aber preiswert und sauber. Art Familienpension, wo man auch gut ißt.

Von Pirapora nach Juazeiro auf dem Rio Sao Francisco: das kann man eine erstklassige Bootstour nennen. Tatsächlich löst man sich vollkommen vom Alltag, wenn man den Sertao durchquert, die trockenste Region Brasiliens. Ergreifende, fremdartige Landschaften, die farblich von Ocker bis Rostrot reichen. Herrliche Vögel, flammende Sonnenuntergänge und traumhafte Mondaufgänge. Die Raddampfer sind vor einigen Jahren aus dem Verkehr gezogen worden. Heute tuckern Motorboote den Fluß entlang und schieben große Plattformen vor sich her. Besatzung und Passagiere bieten ein buntes Bild: einige wenige Touristen, brasilianische Studenten, die sich in ihren Semesterferien nach Salvador begeben, oder Bauern, welche aufgrund des geringen Preises die Bootstour der Busfahrt vorziehen. Dazu kommt die Mannschaft: der Kapitän mit seiner Familie, die muskelbepackten »Bootsleute«, die sich bei jedem Halt auch um das Ausladen der Waren kümmern ... und um die Zwischenfälle unterwegs (Motorpannen, Steckenbleiben im Schlamm, Hindernisse ...).

Das Boot erreicht im Schnitt kaum zehn Stundenkilometer, so dass reichlich Zeit bleibt, Landschaft und Tierwelt eingehend zu betrachten. An Bord herrscht die süße Stimmung des Nichtstuns, an die man sich alsbald gewöhnt (jedenfalls ging´s uns so). Kontakte zu den Mitreisenden lassen sich im Nu knüpfen und werden recht herzlich, sofern man einige Brocken Portugiesisch beherrscht. Abends feiert die Truppe und die Cachaça wird aus dem Gepäck geholt. Auch das tägliche Anlegen in klitzekleinen Dörfern trägt zur Attraktivität der Reise bei. Für die Dorfbewohner ist die Ankunft des Bootes stets ein Grund zur Freude. Manchmal organisieren sie sogar Foró-Bälle. Ein besonders netter Empfang erwartet uns in Carinhanha, einem niedlichen Örtchen, in Bom Jesus de Lapa, einer hübschen, religiös geprägten Stadt mit einem malerischen Markt, und in Ibotirama sowie in Xique-Xique. Ab hier weitet sich der Fluß und der Bootsbetrieb nimmt zu.

Wer bei dieser Bootsfahrt – findet nur von Dezember bis März statt – mit von der Partie sein möchte, sollte sich in Reisebüros in Rio erkundigen. Eine hilfreiche Adresse können wir allerdings nicht anbieten.

Gemeinhin dauert die Schiffstour von Pirapora nach Juazeiro eine Woche. Trotzdem vorsichtshalber etwa drei bis fünf Tage dazurechnen. Wegen Navigationsschwierigkeiten und den durch das Ausladen verursachten Verspätungen kann sich die Fahrtzeit nämlich verlängern.