Zafferana Etnea
Aufstieg von Zafferana Etnea
Honig: Zuckersüß, der chemischen Industrie sei dank
Auch von Zafferana Etnea - auf halbem Weg zwischen Taormina und Catania, eine Stunde von Catania entfernt - führt eine Straße zur Talstation der Seilbahn der SITAS.
Der Ort eignet sich als Ausgangsbasis für eine individuellere Besichtigung des Vulkans, abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Auskünfte erteilt die Polizeiwache.
Zafferana Etnea ist die Stadt der Imker: von hier stammen 40 % des italienischen Honigs! Regionale Spezialität ist Apfelsinenbaumblütenhonig. Im Handel findet man auch Honig mit getrockneten Früchten, Mandeln, Haselnüssen und Pistazien. Ausgezeichnet! - denken viele. Hier die letzten Nachrichten von der Honigfront - von wegen Naturerzeugnis und so: die europäischen Bienen werden gegen eine von Asien eingeschleppte Milbe gespritzt, und zwar mit einem Mittel, das dereinst gegen Staupe oder Räude entwickelt worden war. Asiatische Bienen sind mit der Milbe seit Jahrtausenden von Jahren vertraut und zerbeißen sie, einheimische nicht. Folge sollte sein, dass hier nur noch asiatische Bienen in der Imkerei verwendet werden, was aber wider die Interessen der Chemieindustrie und der Imkerlobby verstößt, da die europäische Biene eine höhere Ausbeute erzielt. Bei uns wird meist nur zweimal im Jahr gespritzt, in Frankreich sechsmal, in Italien ???, in den USA, wo die Milbe mittlerweile auch auftritt, zwanzig Mal und im Herbst werden die gesamten Völker außer den Königinnen vernichtet. Zusammensetzung des Honigs übrigens, abgesehen von eingeschlepptem Chemiezeugs: 80% Zucker, 18 Wasser, 2 % Aromastoffe - und die sorgen dafür, dass wir ihn kaufen ... Den vermeintlichen Ökofritzen (grober Wollpullover, Holzlatschen etc.) auf unserem Wochenmark haben wir mit der Frage, wie oft er denn spritze - und nicht ob er spritze - in Gegenwart seiner Kunden jedenfalls ganz schön aus der Fassung gebracht.
Es ist leider nicht möglich, hier eine genaue Route vorzuschlagen: sie ist von der Verfassung des Vulkans abhängig und ändert sich von Jahr zu Jahr. Wer sich für Steine und Mineralien interessiert, dem sei gesagt, dass auf halbem Weg zum Gipfel interessante Stücke zu finden sind. Was jene »Klamotten« betrifft, die in den Andenkenläden an Touristen verscherbelt werden, so geht das Gerücht, sie seien künstlich hergestellt.